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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan
Autoren: A.F.Morland
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besorgte zwei Pistolen. Margie war mit einer Kusine für drei Tage nach London gefahren.
    Im kommenden Morgengrauen sollte das Duell stattfinden.
    Alle, die davon wußten, verbrachten eine unruhige Nacht. Keiner von ihnen brauchte einen Wecker.
    Sie trafen sich weitab von Porlock. Vom nahen Moor stiegen gespenstische Nebelsohwaden auf. Sie tanzten über den taunassen Rasen, wurden vom Wind erfaßt und zerfaserten während ihres geisterhaften Fluges. Es war kühl. Die Nähe des Bristol-Kanals machte sich unangenehm bemerkbar. Aus einem kleinen Birkenhain erklang der klagende Ruf eines Vogels.
    Randolph Tucker traf als letzter ein. Derek Scott hatte alles vorbereitet. Tucker musterte seinen Widersacher. George schien genau wie er kein Auge zugetan zu haben. Er schien sich nicht wohlzufühlen. Sein Gesicht war grau. Tucker schluckte trocken. Es war glatter Wahnsinn, wozu er sich bereit erklärt hatte. Er überlegte, ob er die Sache nicht noch abblasen sollte. Er konnte sich nicht vorstellen, an diesem Morgen zu sterben — oder George wegen eines Mädchens zu töten. Aber sollte dieses Verhältnis — das sie beide für unerträglich hielten — ewig so weiter bestehen? Mußte nicht endlich eine Entscheidung fallen?
    Tucker betrachtete Edna Scott. Sie war eingemummt in einen langen grauen Schal. Der Mantel, den sie trug, war alt und an den Ärmeln ausgefranst. Atemwolken flogen aus ihren Nasenlöchern. Ihre Augen zuckten ruhelos hin und her.
    Derek Scott stand neben ihr. Er war nervös. Er rieb sich immerzu die Hände und trat von einem Bein auf das andere.
    Im Gras lag ein Schuhkarton. In ihr befanden sich die Pistolen. Geladen. Neben dem Karton stand ein Benzinkanister. Tucker lief es eiskalt über den Rücken. Wozu die Scotts den Treibstoff mitgebracht hatten, war ihm klar. Sie würden denjenigen, der das Duell nicht überlebte, mit Benzin übergießen und verbrennen.
    George schob die Fäuste in die Tasche.
    »Wir brauchen nicht viel darüber zu reden«, sagte Derek Scott heiser. »Im Prinzip ist alles klar. Ihr nehmt jeder eine Pistole. Dann stellt ihr euch Rücken an Rücken auf. Ich zähle langsam von eins bis zehn. Ihr macht zehn Schritte. Bei zehn dreht ihr euch um und schießt aufeinander. Einer von euch darf es nicht überleben. Edna wird euch jetzt noch schnell Tee aus der Thermosflasche geben. Und dann bringen wir es hinter uns.« Zuerst trank George. Dann bekam Randolph den Becher.
    »Noch irgendwelche Fragen?« wollte Scott wissen.
    »Nein«, sagte George.
    Tucker schüttelte mit verkniffenem Mund den Kopf.
    »Also dann!« sagte Scott. Er nahm den Schuhkarton auf und hob den Deckel ab. »Zwei gleiche Waffen. Berettas. Schießen ausgezeichnet. Ich hab’ sie beide ausprobiert. Jedes Magazin ist voll. Ihr könnt euch davon überzeugen.«
    Tucker wies auf die beiden Berettas. »Naah dir«, sagte er zu MacReady.
    »Nein. Zuerst du«, verlangte George.
    Tucker zuckte mit den Achseln und griff nach einer der beiden Waffen. Er zog das Magazin aus dem Kolben. Scott hatte die Wahrheit gesagt. Es fehlte keine Patrone.
    »Kann es losgehen?« fragte Scott.
    »Ja«, nickte Tucker.
    »Es ist das Verrückteste, was wir tun können«, sagte George gepreßt. »Trotzdem soll es geschehen. Für ein glückliches Leben mit Margie.«
    Tucker nickte.
    »Aufstellung!« rief Scott.
    Randolph und George stellten sich Rücken an Rücken. »Tut mir leid, George«, sagte Randolph.
    »Was tut dir leid?« fragte Mac Ready.
    »Daß es dazu kommen mußte. Aber ich kann nicht auf Margie verzichten.«
    »Ich auch nicht.«
    Tucker schüttelte grimmig den Kopf. »Daß es so etwas geben muß.«
    »Wir können es leider nicht ändern.«
    »Still jetzt!« rief Scott. »Auf mein Kommando geht ihr los.« Tucker und MacReady hoben die schußbereiten Berettas. Sie fieberten der Entscheidung entgegen. In wenigen Minuten würde nur noch einer von ihnen am Leben sein. Jeder hoffte, daß er der Überlebende sein würde. Gleichzeitig erschraken sie aber, denn wenn sie weiterleben durften, würden sie einen Mord begangen haben. Jawohl, einen Mord. Denn das Gesetz verbietet jede Art von Duellen.
    »Eins!« rief Scott.
    Tucker und MacReady setzten den ersten Schritt.
    »Zwei!«
    Edna Scott nagte nervös an ihrer Unterlippe. Ihre bösen Augen waren starr auf Tucker geheftet. Sie hatte ihm etwas in den Tee getan. Nun hoffte sie, daß das Pulver bald zu wirken begann.
    »Drei! Vier! fünf!«
    Ednas Herz schlug schnell. Sie wischte sich mit einer fahrigen
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