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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan
Autoren: A.F.Morland
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einzige, was du kannst. Du schlägst ja auch Ma! Weißt du, was du bist? Ein Tyrann bist du! Jawohl, ein Tyrann!«
    Scott fletschte wütend die Zähne. »Verdammt, Margie, noch ein Wort und ich bring dich um!«
    Das Mädchen erschrak, als es in die Augen des Vaters blickte. Er hatte das nicht bloß so gesagt. Er meinte es so, wie sie es gehört hatte.
    Scott ließ die Faust zornig auf und ab wippen. »Und nun hör mir genau zu, Margie! Ich will, daß diese Dreiecksgeschichte ein Ende nimmt, ganz gleich, wie sauber sie auch sein mag. Du wirst einen von diesen beiden Männern heiraten und wirst deine Eltern mit dem Geld deines Ehemannes unterstützen. Es ist kein Geheimnis, daß wir stark verschuldet sind. Das Haus, in dem du aufgewachsen bist, gehört renoviert, sonst fällt uns eines Tages noch das Dach auf den Kopf. Mutter und ich erwarten, daß du dich für unsere Mühe — glaube bloß nicht, daß es keine Mühe war, dich großzuziehen — erkenntlich zeigst! Es ist deine Pflicht, uns zu helfen. Darum kommst du nicht herum!« Scott nickte. »So. Damit wäre alles gesagt. Denk jetzt in aller Ruhe darüber nach. Vielleicht haben wir morgen Gelegenheit, weiter darüber zu reden.«
    Scott verließ das Schlafzimmer seiner Tochter.
    Margie war erschüttert. Sie war wütend. Sie war enttäuscht. Nie im Leben würde sie tun, was ihr Vater von ihr verlangte. Eher würde sie sich das Leben nehmen. Sie wollte sich nicht entscheiden.
    Sie war so ratlos und so unglücklich, daß sie ihr Gesicht in das Kissen grub und laut losheulte.
    ***
    Scott trat mit grimmiger Miene ins Wohnzimmer. Edna, seine Frau, saß in einem tiefen Sessel und strickte einen Schal für den Winter. Sie war vierzig.
    Aber wer sie von Jugend an kannte, wußte, daß sie niemals richtig jung gewiesen war. Sie hatte immer schon verzopfte Ansichten gehabt, hatte sich altmodisch gekleidet, hatte nichts von einer schicken Frisur gehalten, und so sah sie heute nicht wie vierzig, sondern wie fünfundfünfzig aus. Ihr Blick hatte etwas Lauerndes, Böses an sich. Sie war habgierig und streitsüchtig, nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Dafür hätte sie jederzeit ihr Kind geopfert. Sie legte sich fast jeden Tag die Karten und lebte nach Möglichkeit danach. Ihre Stimmung richtete sich zumeist nach dem, was die Karten sagten.
    Nun ließ sie das Strickzeug sinken. An ihrem dunklen Kleid klebten Flecken vom Abendessen. »Was hat’s gegeben, Derek?« fragte sie mit ihrer unangenehm kratzenden Stimme.
    Scott nahm sich einen Whisky. Nachdem er ihn getrunken hatte, wandte er sich seiner Frau zu. »Ich hab’ ihr’s gesagt. Ganz schonungslos.«
    »Alles?«
    »Natürlich alles. Ich habe gesagt, daß das nicht so weitergehen kann, daß sie sich für den einen oder den anderen entscheiden muß, daß sie heiraten muß, daß wir von ihr erwarten, daß sie uns finanziell unterstützt… Ich habe nichts ausgelassen. Du kennst mich. Wenn ich mal loslege, dann gründlich.«
    Edna Scott musterte ihren Mann. »Wie hat sie’s aufgenommen?«
    »Ich hab’ an ihrer Tür gelauscht. Sie heult jetzt.«
    Edna winkte ab. »Das geht vorüber. Wenn sie darüber geschlafen hat, wird sie der Sache ganz anders gegenüberstehen. Du hast sie geschlagen. Warum?«
    »Ich hab’ sie nicht angefaßt.«
    »Ich habe die Ohrfeige gehört!«
    Scott scharrte gereizt über den Boden. »Nun ja, sie war frech. Da sind die Nerven mit mir durchgegangen. Ist das ein Wunder? Was die heutige Jugend sich ihren Eltern gegenüber herausnimmt, stinkt ja geradezu zsum Himmel!« Scott setzte sich. »Was meinst du, ob sie tun wird, was wir von ihr erwarten?«
    Edna kratzte sich an der Nase. »So wie ich meine Tochter kenne, wird sie auf stur schalten.«
    Scott riß die Fäuste hoch. »Ich werde sie schon zur Räson bringen!« schrie er.
    »Mit Schlägen erreichst du bei Margie gar nichts, das solltest du wissen. Damit machst du sie nur noch störrischer.«
    »Soll ich mich vielleicht vor sie hinknien und sie händeringend bitten, uns diesen Gefallen zu tun?« brauste Scott auf.
    Edna seufzte. »Ich fürchte, an dieser Dreiecksgeschiohte wird sich nicht so bald etwas ändern, Derek. Wir können Margie nicht zwingen, mit einem der Jungs Schluß zu machen. Das tut sie ganz bestimmt nicht. Ich bin sicher, du kannst mit den stärksten Geschützen auffahren, das würde Margie nicht erschrecken. Sie würde uns, wenn sie’s nicht mehr ertragen kann, verlassen. Für immer. Dann säßen wir da mit dieser alten Hütte und dem
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