Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0160 - Die Totenkopf-Gang

GK0160 - Die Totenkopf-Gang

Titel: GK0160 - Die Totenkopf-Gang
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
der Skelette war nicht einmal eine Minute vergangen. Eine Zeit, in der Henry Graf und Killer-Pete totenblaß in dem Mercedes gehockt hatten.
    Killer-Pete fing sich als erster. Er wollte die Tür aufreißen, um nach draußen zu stürmen.
    »Bist du verrückt?« brüllte Graf und bekam den Mörder noch soeben am Kragen zu packen.
    Killer-Pete wandte Graf sein schweißnasses Gesicht zu. »Aber Boß, wir müssen doch…«
    »Gar nichts müssen wir!« heulte Henry Graf. »Wir müssen nur verschwinden. Begreifst du das? Denen sind wir nicht gewachsen, denen…«
    Eine krachende Explosion riß dem Gangsterboß die nächsten Worte von den Lippen. Eine unsichtbare Faust schien an dem Mercedes zu rütteln, dann war die Druckwelle vorbei.
    Killer-Pete und Henry Graf tauchten wieder auf. Sie hatten instinktiv die Köpfe eingezogen.
    Staub und Dreck erschwerten die Sicht. Trotzdem sahen sie, wie Torry von der Kugelgarbe niedergemäht wurde.
    Das gab Henry Graf den Rest. »Weg hier!« schrie er. »Verdammt, Pete, fahr doch weg!«
    Auch Killer-Pete saß jetzt die Angst im Nacken, denn zwei der Skelette wandten sich wieder dem Wagen zu.
    Killer-Pete kletterte nach vorn.
    Die Skelette hatten den Wagen jetzt erreicht. Deutlich sah Henry Graf die grinsenden Totenschädel und die knochigen Finger, die die Stecher der Waffen durchrissen.
    Die Geschosse klatschten in das gepanzerte Blech des Mercedes, wurden von dem dicken Metall aufgehalten. Auch die Reifen waren kugelsicher. Als die Skelette das bemerkten und bevor sie sich eine neue Taktik einfallen lassen konnten, war es für sie zu spät.
    Killer-Pete hockte bereits hinter dem Steuer. Er drehte den im Schloß steckenden Zündschlüssel.
    Der Motor sprang sofort an.
    Killer-Pete knüppelte den Gang rein, gab Gas und raste auf das vor der Kühlerfront stehende Skelett zu.
    Der Knochenmann jagte dem Gefährt eine Bleigarbe entgegen, die jedoch von der schußsicheren Scheibe abgefangen wurde.
    Dann war der Wagen heran. Die breite Kühlerschnauze erfaßte das Skelett und schleuderte es hoch wie einen Spielball. Seitlich dröhnte der Knochenmann auf das Pflaster.
    Killer-Pete riß den schweren Mercedes in eine Kurve. Gleichzeitig schaltete er die Scheinwerfer an. Dicke, weißgelbe Lichtbahnen durchbohrten die Dunkelheit, erfaßten die beiden auf dem Boden liegenden toten Gangster mit gnadenloser Härte.
    Killer-Pete und auch sein Boß hatten für dieses Bild keinen Blick. Für sie gab es nur eins: Flucht.
    So schnell wie möglich wollten sie den grauenhaften Ort verlassen.
    Weg aus dieser Gegend, die beinahe für sie zu einer Todesfalle geworden wäre.
    Killer-Pete jagte den Mercedes über Schlaglöcher, daß die Stoßdämpfer bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit strapaziert wurden.
    Aber er schaffte es, wegzukommen.
    Henry Graf blickte sich immer wieder um, doch die Skelette waren längst in der Dunkelheit verschwunden. Graf konnte auch nicht sehen, daß die Knochenmänner wieder in dem Schacht verschwanden, aus dem sie gekommen waren, Sekunden später zeugten nur zwei Leichen von ihrer grausamen Aktivität.
    Henry Graf aber fing sich immer mehr, je weiter sich der Wagen vom Ort des Geschehens entfernte. Graf begann logisch zu denken. Er kannte nur einen, dem er solch einen Überfall zutraute.
    Jamie Tyler!
    Killer-Pete drehte den Kopf. »Wohin, Boß? Nach Hause?«
    »Nein, zum Teufel«, knirschte Henry Graf. »Wir machen noch in dieser Nacht einen Besuch. Fahr ins Red Roof , dort hat unser Freund Tyler sein Hauptquartier…«
    ***
    Die Red-Roof-Bar machte ihrem Namen alle Ehre. Über dem Eingang hing ein schmales Glasdach, an dessen Unterseite rote Lampen angebracht waren und den blutigen Schein bis auf die Mütze des goldbetreßten Portiers warfen.
    Im Red Roof verkehrte nur ein ausgesuchtes Publikum. Das hieß im Klartext: die Gangstergrößen der Londoner Unterwelt. Und trotzdem hatte das Lokal einen einwandfreien Ruf. Nie hatte es hier eine Schlägerei gegeben, und auch bei einer Razzia hatte die Polizei nicht ein Milligramm Rauschgift gefunden.
    Das Red Roof war ein Erholungsort für streßgeplagte Gangsterbosse.
    Auch in dieser Nacht hatten der Keeper und die Animiergirls wieder alle Hände voll zu tun. Die hufeisenförmige Theke war umlagert, und an den kleinen runden Tischen floß der Champagner in Strömen. Eine Drei-Mann-Band spielte dezente Rumba-Rhythmen, und auf der von unten her erleuchteten Tanzfläche übten sich einige Pärchen im Klammerblues.
    Die Beleuchtung war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher