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GK0137 - Das Todeskabinett

GK0137 - Das Todeskabinett

Titel: GK0137 - Das Todeskabinett
Autoren: Jason Dark
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auf der gesamten Welt ihre Anhänger hatte, und die immer mehr Mitglieder bekam und von Tag zu Tag stärker und gefährlicher wurde.
    Mit ihrer Hilfe und mit Hilfe des Satans hatten die beiden Schwestern es geschafft, den Tod auf die Erde zu holen. Als Gastkörper diente ihnen dabei der mumifizierte Henry, ein Mann, der im Leben der Zwillingsschwestern die größte Rolle gespielt hatte.
    Der höllische Triumph war perfekt. Jahrelange Mühe und Arbeit hatten sich gelohnt. Der Sensenmann hatte das Opfer angenommen. Er hatte die finsteren Dimensionen des Schreckens verlassen, hatte Henrys Geist in sich aufgesaugt und war bereit, ein Diener der teuflischen Schwestern zu werden.
    Aber all die Zusammenhänge kannten Inspektor Talbot und Janet Sturgess nicht, die gefesselt am Boden lagen und denen das blanke Entsetzen die Kehle zuschnürte.
    Sie hatten den Kopf gedreht, um die Mumie nicht ansehen zu müssen.
    Vor ihnen stand Lydia Bradford. Sie hatte sich umgezogen. Um ihren mageren Körper schlotterte ein grünes Gewand, auf das häßliche Teufelsfratzen gestickt waren. Das Haar hing der Frau aufgelöst und strähnig bis auf die Schultern. Sie hatte die Brille abgesetzt, und aus ihrem Blick strömte eine Menschenverachtung, wie sie ihr nur der Satan persönlich eingegeben haben konnte.
    »Auch ihr werdet sterben«, kicherte die Alte und zeigte mit ihren mageren Fingern auf die beiden Gefesselten. »Der Tod kommt und wird blutige Ernte halten!«
    Inspektor Talbot raffte all seinen Mut zusammen. »Es wird Ihnen nicht gelingen«, preßte er hervor. »Vielleicht können Sie uns töten. Aber das ist auch alles. Dem Gesetz können Sie nicht entkommen. Jeder meiner Kollegen weiß, wo ich mich aufhalte. Sie werden dieses Haus auf den Kopf stellen und Ihnen Ihre scheußlichen Verbrechen Punkt für Punkt nachweisen. Nein, Miss Bradford, dem Gesetz ist bisher noch niemand entwischt. Alle kommen sie an die Reihe. Da machen auch Sie keine Ausnahme.«
    Lydia Bradford begann zu lachen. »Sie armer Irrer. Was werden Ihre Leute denn hier finden? Zwei alte Damen, die friedlich ihren Lebensabend verbringen. Dieses Verlies hier wird man nicht entdecken, dafür sorgen wir. Die Schwarze Magie ist so stark, daß die Polizisten, die das Haus betreten, völlig unter ihrem Bann stehen werden. Sie entkommen den magischen Kräften nicht. Sie werden all das vergessen, was sie hier gesehen haben, und nur das in Erinnerung behalten, was wir wollen, Inspektor. Und auch ein Mann wie John Sinclair kann diesem Zauber nicht trotzen. Ich kenne wohl den Ruf, den dieser Oberinspektor hat. Man nennt ihn auch den Geister-Jäger, und er hat viel Schaden unter den Mächten der Finsternis angerichtet. Aber der Tod ist ihm auf den Fersen, und dem Sensenmann ist noch niemand entkommen. Auch ein John Sinclair wird es nicht schaffen.«
    »Und wenn doch?«
    »Ich sagte Ihnen ja schon, dieses Haus hat seine eigenen Gesetze.«
    Lydia Bradford hatte kaum ausgesprochen, als sie den eiskalten Hauch spürte, der durch das Verlies wehte.
    Der Tod war gekommen!
    Drohend stand er in dem offenen Türrechteck, die Sense in seiner Hand funkelte gefährlich. Die leeren Augenhöhlen waren auf die Gefangenen gerichtet.
    Talbot bäumte sich in seinen Fesseln auf. Er ahnte, daß seine und Janet Sturgess’ letzte Stunde geschlagen hatte.
    Lydia Bradford kreiselte herum. »Hast du ihn getötet?« zischte sie. Sie war gierig nach einer Antwort wie ein Durstiger auf Wasser.
    »Nein! Ich habe ihn nicht getötet!«
    »Was?« kreischte die Alte. »Du hast ihn am Leben gelassen? Bist du denn wahnsinnig. Warum hast du es getan?«
    »Weil er mich darum gebeten hat!«
    »Wer – er?«
    »Larry!«
    »Zum Henker mit Larry!« schrie die Alte. »Larry gehört zu uns. Er hat dir nichts mehr zu sagen. Wir haben Larry großgezogen, nicht du. Merk dir das. Aber noch ist nicht alles zu spät«, hechelte die Alte. »Er wird bestimmt herkommen und den Oberinspektor mitbringen, dann kannst du das vollenden, was du vorhin nicht getan hast. Und da«, Lydia zeigte auf die beiden Gefangenen, »da liegen deine nächsten Opfer. Auch sie müssen sterben. Sie wissen zuviel. Sie wollten unsere Kreise stören.«
    Der Sensenmann lachte hohl. »Ja«, sagte er. »Ich werde sie umbringen.« Der Tod trat einen Schritt vor, und Inspektor Talbot spürte, wie ihm der Angstschweiß aus allen Poren brach. Auch Janet Sturgess zitterte am gesamten Leib. Sie hatte nicht einmal die Kraft, zu schreien.
    »Noch habt ihr eine
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