Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0137 - Das Todeskabinett

GK0137 - Das Todeskabinett

Titel: GK0137 - Das Todeskabinett
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
liebte.
    Das Haus war aus dicken Holzbohlen zusammengefügt worden, die auch einen Teil der Kälte abhielten. Die Fenster waren klein, die Scheiben blind.
    Larry fingerte nach dem Türschlüssel und schloß auf.
    »Warte hier«, sagte er zu Milly. »Ich muß erst Licht machen. Wir müssen uns leider mit Kerzenschein begnügen. Es ist alles eben noch etwas primitiv.«
    »Ich finde es romantisch.«
    Larry Harker ging ins Haus. Kerzen standen auf einem Holzbrett an der Wand. Larry zündete eine an, hielt seine Hand schützend um die Flamme und deutete Milly mit einer Kopfbewegung an, hereinzukommen.
    Das Mädchen trat sich den Schneematsch von den Füßen und folgte seinem Freund in den einzigen großen Raum.
    Larry zündete noch fünf weitere Kerzen an, und das Licht reichte aus, um sogar ein Buch lesen zu können.
    Milly blickte sich um. »Gemütlich ist es, hier. Und sogar ein Klavier hast du«, sagte sie und blickte staunend auf das schwarze Instrument mit dem zugeklappten Deckel. »Spielst du etwas für mich?«
    »Vielleicht.«
    Larry hatte seinen Mantel ausgezogen und ihn an einen in der Wand eingelassenen Haken gehängt. Er trug jetzt noch einen dicken dunkelroten Pullover und seine verwaschenen Jeans. Sein Gesicht wurde vom Kerzenschein beleuchtet, er flackerte über die dunkelbraunen, melancholisch blickenden Augen, die nicht so recht zu den harten, sehr männlich wirkenden Zügen passen wollten. Und gerade Larrys Blick war es, der in Frauen und Mädchen immer wieder Mutterinstinkte weckte.
    Larry streckte die Arme aus. »Gib mir deinen Mantel.«
    »Gerne.« Milly schlüpfte aus ihrem Parka, den Larry ebenfalls über den Haken hängte.
    »Ich habe leider kein Heizmaterial«, sagte er, »außerdem ist der alte Ofen verstopft.«
    »Das macht nichts. Wir werden es uns schon gemütlich machen.« Milly dehnte und streckte sich. Larry sollte erkennen, daß sie unter dem dünnen T-Shirt keinen BH trug.
    »Möchtest du etwas trinken?« fragte der junge Mann und strich eine Strähne des langen dunklen Haares aus der Stirn.
    »Was hast du denn da?«
    »Whisky.«
    »Gut, ein Glas, da komme ich immer so leicht in Stimmung.«
    Larry lächelte und kramte in einem schmalen, wackeligen Schrank herum.
    Milly interessierte mehr das Bett. Es war ein altes breites Metallbett mit einem stabilen Rahmen und einem rotweiß karierten Bezug.
    »Schläfst du auch ab und zu hier, Larry?«
    »Ja. Besonders im Sommer.«
    »Auch immer allein?«
    Larrys Augen wurden groß. »Natürlich. Hattest du etwas anderes angenommen?«
    »Das ist ja schließlich nicht von der Hand zu weisen. Du bist immerhin vierundzwanzig Jahre alt.«
    »Das ist doch kein Grund.« Larrys Stimme klang ungeduldig. »Ich schlafe eben nicht mit jeder.«
    »Entschuldige, ich wollte dich nicht beleidigen.«
    »Hast du auch nicht.« Larry zuckte die Schultern und hielt die Whiskyflasche gegen eine Kerzenflamme. »Reicht gerade noch für uns beide«, sagte er. »Gläser stehen neben dem Bett auf dem Nachttisch.«
    Es waren saubere Trinkgläser. Larry Harker verteilte den Rest des Whiskys und stellte die leere Flasche in eine Ecke. Dann reichte er Milly ein Glas.
    »Auf uns«, sagte das blonde Mädchen, leerte das Glas mit einem Zug und mußte sich schütteln.
    Larry hatte an der goldbraunen Flüssigkeit nur genippt. Er stellte sein Glas weg und nahm Milly in beide Arme. Fordernd preßten sich seine Lippen gegen die ihren. Milly hatte die Augen geschlossen, spürte nur Larrys tastende Hände, die plötzlich überall an ihrem Körper zu sein schienen.
    Automatisch bewegten sich die beiden jungen Menschen dem Bett zu.
    Doch plötzlich zuckte Larry zusammen.
    Milly nahm den Kopf zurück. »Was ist?« fragte sie.
    »Hast du das Geräusch nicht gehört?«
    »Das Geräusch?«
    »Ja, draußen.«
    »Ach, laß doch, es wird irgend ein Tier gewesen sein. Wir brauchen uns darum doch nicht zu kümmern.« Milly nahm Larrys Kopf in beide Hände, doch der junge Mann schob sie von sich.
    »Erst muß ich nachsehen, Milly. Dieses Geräusch, es hatte sich angehört wie – Schritte.«
    »Du bist verrückt. Du willst mich nur ärgern.«
    »Nein. Da, jetzt wieder.«
    Milly war blaß geworden. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe. Sie hatte das Geräusch tatsächlich gehört. Sofort dachte sie an irgendwelche Spanner oder Sittlichkeitsverbrecher. Schon allein bei diesem Gedanken spannte sich eine Gänsehaut über ihren Rücken.
    »Ich seh’ mal nach«, sagte Larry.
    Milly hielt ihn fest. »Bleib
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher