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GK0120 - Die Geisterhöhle

GK0120 - Die Geisterhöhle

Titel: GK0120 - Die Geisterhöhle
Autoren: Jason Dark
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sie über die Autobahn. Dann lenkte Tarras die Maschine auf eine Abfahrt. Sie durchquerten eine mittelgroße Stadt und rissen die Bewohner aus ihrer Nachmittagsruhe.
    Und weiter ging es.
    Wiesen, Felder und Waldgebiete flogen an ihnen vorbei. Sie jagten in haarsträubendem Tempo in gefährliche Kurven und hatten oft Glück, daß ihnen niemand entgegenkam.
    Die Luft wurde frischer. Von der See her wehte ein böiger Sommerwind.
    Der Geruch von frisch geschnittenem Heu lag über dem Land. Der Abend kündigte sich an. Die Sonne stand schon tief am Himmel. Einige Wolken hatten sich gebildet und vorwitzige Sonnenstrahlen lugten dahinter hervor wie helle Speere.
    Es war ein friedliches Bild.
    Irgendwo läuteten Kirchenglocken, doch der Klang ging in dem Geräusch der donnernden Motoren unter.
    Eine Ortschaft tauchte auf. Scalford, stand auf einem Schild. Tarras fuhr langsamer. Die anderen schlossen auf.
    »Hier werden wir den Teufel losmachen«, brüllte er seinen Kumpanen zu.
    Die Rocker nickten begeistert. Und auch Ginny war froh. Sie dachte bereits an die Nacht und daran, wie sie mit Tom im Heu liegen würde.
    Im Zehn-Meilen-Tempo fuhren die Rocker durch den Ort.
    Es war ein gepflegtes Dorf. Die Häuser waren sauber und die Vorgärten mit Liebe angelegt. Ein paar Wagen parkten am Straßenrand. Menschen standen auf den Bürgersteigen und sprachen miteinander. Ängstliche, aber auch wütende Blicke wurden den Rockern zugeworfen, und man war froh, als die Maschinen am Dorfausgang verschwanden.
    Tarras lachte. »Die werden sich wundern, wenn wir zurückkommen. Wir geben den Spießern noch eine Stunde Zeit, dann geht es rund.«
    »Ich habe auch schon ‘ne Pinte entdeckt!« schrie Skipper, der Alkohol wie Wasser trank.
    »Und ich ‘ne Mutter!« brüllte Soccer.
    Red Bull sagte nichts. Dafür entdeckte er aber den Hügel mit dem Kreuz auf der Spitze.
    »He, Leute! Was ist das denn?«
    »Da oben wurde bestimmt der Dorfpfarrer begraben«, sagte Ginny und kicherte. Es hatte sie jedoch niemand verstanden, da sie zu leise gesprochen hatte.
    »Nichts wie hin«, rief Tarras und drehte auf.
    Ein Feldweg führte den Hügel hinauf. Die Maschinen zogen lange Staubfahnen hinter sich her, und schon bald waren die Rocker mit einer feinen Pulverschicht bedeckt.
    Skipper kam mit seiner BMW 900 einmal vom Weg ab und raste in den Graben. Er konnte die Maschine doch im letzten Augenblick noch herumreißen und hing schon bald wieder auf der Spur seiner Kumpane.
    Als Skipper die Hügelkuppe erreichte, hatten die anderen ihre »Ofen« schon aufgebockt.
    Skeptisch betrachteten sie das Kreuz. Auch Ginny ließ ihren Blick an dem verwitterten Holz auf- und abwandern. Plötzlich spürte sie ein komisches Gefühl in der Magengegend. So etwas wie Angst.
    Irgend etwas stimmte hier nicht. Die ganze Atmosphäre wirkte unheimlich. Ginny konnte nicht vermeiden, daß eine Gänsehaut über ihren Rücken kroch.
    »Und nun?« fragte Stiletto und trat gegen das Holz des Kreuzes. Danach verzog er schmerzhaft das Gesicht.
    »Wir reißen es raus!« brüllte Red Bull. »Was soll das überhaupt.«
    »Mensch«, rief Soccer plötzlich. »Sieht aus, als wäre hier der verschüttete Eingang einer Höhle. Seht euch mal den Steinhaufen an, den haben bestimmt Menschen aufgeschichtet.«
    »Vielleicht sogar ‘ne Schatzhöhle«, sagte Skipper. »Ich kannte mal einen, der hatte einen alten Plan, und…«
    »Interessiert uns nicht, was der hatte«, knurrte Tom Tarras. »Aber die Höhle, die sehen wir uns an. Habt ihr Taschenlampen mit?«
    »Sicher.«
    »Gut. Aber erst schaffen wir die Steine weg.«
    »Und das Kreuz?« fragte Soccer. »Irgendwie stört es mich.«
    »Räumen wir auch weg!«
    »Nein«, wollte Ginny sagen, hielt aber dann doch den Mund, um sich nicht lächerlich zu machen. Ginny beobachtete, wie die Rocker daran gingen, das Kreuz, das jahrhundertelang den Dämon gebannt hatte, aus dem Boden zu reißen…
    ***
    »Verdammt, ist das Ding schwer!«
    Die vier Rocker keuchten. Gemeinsam stemmten sie sich gegen das wuchtige Holzkreuz, das die Zeiten überdauert hatte und sich auch jetzt gegen die menschliche Kraft wehrte.
    Tom Tarras sah zu. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. »Ich pack mit an«, sagte er.
    »Nein, nicht!« Ginny war es, die das rief.
    Überrascht und wütend drehte sich Tarras um. In seinen schmalen Augen blitzte es gefährlich. »Hattest du was gesagt?«
    Ginny schluckte. Die anderen Rocker hatten innegehalten und beobachteten mit schmutzigem
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