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GK0120 - Die Geisterhöhle

GK0120 - Die Geisterhöhle

Titel: GK0120 - Die Geisterhöhle
Autoren: Jason Dark
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entgegen. Der Anführer, ein großer Mann mit dichtem schwarzem Haar, trat vor. Er sah seine Mitmenschen einige Sekunden lang an. Dann sagte er: »Der Dämon ist vernichtet. Er wird keinen von euch zu sich in sein finsteres Reich holen.«
    Die Menschen atmeten auf. Und dann ging plötzlich ein Jubelsturm durch die Bewohner des Dorfes.
    Kirchenglocken begannen zu läuten und trugen den Sieg des Guten weit über das Land. Für die Menschen in dem kleinen Ort war heute die Nacht der Freude.
    ***
    Über drei Jahrhunderte vergingen. Zeit und Natur deckten den Mantel des Vergessens über das Dämonengrab.
    Neue Generationen wuchsen heran.
    Sie hatten andere Probleme, mußten die Tücken der aufkommenden Technik bewältigen.
    Nur manchmal, besonders an langen Herbst- und Winterabenden, sprach man in den umliegenden Ortschaften noch von dem Dämonengrab. Meist waren es die Alten, die diese Geschichten erzählten. Sie wurden von den Jungen belächelt, doch auf den Hügel wagte sich keiner. Selbst die Schäfer mit ihren Herden mieden den Ort.
    Strauchwerk, Moos und Flechten hatten die Steine im Laufe der Zeit mit einem grünen Mantel bedeckt. Und der ewige Westwind bog das Gras wie mit einem riesigen Kamm.
    Unten rauschte die Brandung gegen die Klippen. Das Meer war rauh und wild und die nächste schützende Bucht eine gute Meile entfernt.
    Als warnendes Mal stand das verwitterte Holzkreuz auf dem Hügel. Es hatte die Jahrhunderte überstanden, als letzte Erinnerung an die Vernichtung eines schrecklichen Dämons.
    Über lange Zeit hinweg hatte alles seinen normalen Gang genommen. Bis zum Jahr 1975.
    Damals sollten noch einmal die Schrecken einer vergangenen Zeit beschworen werden. Grausamer und teuflischer als je zuvor.
    Alles begann an jenem denkwürdigen Samstag in London.
    ***
    Überlaut röhrten die schweren Motoren auf. Grauweißer Qualm drang aus den silberglänzenden Auspuffrohren. Der Krach pflanzte sich an den tristen Häuserzeilen fort und kam als verstärktes Echo wieder zurück.
    Die Bewohner verschwanden schnell von der Straße. Sie zogen sich in ihre Wohnungen zurück und schlossen die Fenster.
    Sie wußten, was kam und bebten innerlich vor Angst.
    Die Rocker waren in ihrem Element.
    Fünf Typen waren es. Sie hatten sich am Anfang der Straße aufgebaut und hockten auf ihren schweren Maschinen wie festgewachsen. Rücksichtslos versperrten sie die Fahrbahn, nicht einmal ein Fahrrad kam mehr durch.
    Grellrote Helme bedeckten ihre Haare. Nur der Anführer trug einen gelben. Die schwarzen Lederjacken glänzten. Mit weißer Farbe aufgepinselte Totenköpfe grinsten höhnisch. Die Gesichter der Rocker waren unter den Brillen nur zu ahnen. Wohl konnte der Beobachter die Kinnpartien sehen und Lippen, die sich fest zusammenpreßten.
    Die ebenfalls aus Leder bestehenden Hosen lagen eng an den Beinen. Handschuhe schützten die Hände.
    Die Rocker waren startklar.
    Der Anführer hob den Arm. Der Bursche fuhr eine Harley Davidson 1200 Electra Glide.
    Die anderen vier Rocker nickten. Sie hatten verstanden.
    Und dann ging es los.
    Wie vom Katapult geschnellt, zogen die Maschinen ab. Ein infernalischer Krach jagte durch die enge Straße. Fensterscheiben begannen zu vibrieren.
    Die Rocker fuhren wie vom Teufel besessen. Sie jagten über Bürgersteige und rasten dicht an den Hauswänden vorbei. Manch ängstliches Gesicht zuckte hinter den Scheiben zurück.
    Zehn Sekunden nur, dann hatten sie die Straße geschafft.
    Die Rocker wendeten.
    Und wieder röhrten die Motoren. Doch nun fuhren die Rocker hintereinander. Langsam, beinahe gesittet. Der Schein trog.
    Jeder der fünf Rocker hielt plötzlich einen faustgroßen Stein in der Hand. Diese Steine hatten sie unter den Lederjacken verborgen gehabt. Sie dienten einem bestimmten Zweck.
    Die Wurfgeschosse fegten durch die Luft.
    Sekunden später zerklirrten Fensterscheiben.
    Jeden Wurf begleiteten die Rocker mit einem gellenden Lachen. Für sie war es ein Siegesgebrüll.
    »Jetzt die andere Seite!« brüllte der Anführer, als sie die Straße wieder durchfahren hatten.
    Die Rocker drehten. Langsam fuhren die Maschinen an der rechten Straßenseite vorbei.
    Die nächsten Steine flogen. Ein Brocken knallte in die Schaufensterscheibe eines kleinen Lebensmittelgeschäfts. Der Besitzer hatte neben der Theke gestanden und nicht schnell genug in Deckung gehen können.
    Der Stein streifte ihn am Kopf.
    Mit klaffender Wunde fiel der Mann gegen ein Regal und rutschte daran zu Boden. Kein Anwohner
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