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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette
Autoren: Jason Dark
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einer Frau Paul Cassidy durch Mark und Bein. Der Schrei war hinter seinem Rücken aufgeklungen.
    Das Skelett wirbelte herum, ließ sein schon sicher geglaubtes Opfer los.
    Apathisch blieb der Diener auf dem Rücken liegen.
    Paul Cassidy – sein Gesicht war jetzt völlig skelettiert – sprang aus seiner kauernden Haltung hoch.
    Zwei Meter vor ihm stand eine Frau.
    Seine Frau!
    Sie hielt beide Hände eine Handbreit vor dem Gesicht und schrie ihren gesamten Schrecken hinaus.
    Sie mußte ihren Mann erkannt haben.
    Paul Cassidy hechtete vor. Seine gekrümmten Totenfinger krallten sich um Marys Hals.
    Das Schreien erstarb wie abgeschnitten.
    »Paul, ich…«, würgte Mary hervor. Die restlichen Worte blieben ihr im Hals stecken.
    Durch die breite Doppeltür am Ende des Flures kamen Menschen gerannt und blieben wie angewurzelt stehen, als sie die unheimliche Szene sahen.
    Noch immer krallte Paul Cassidy seine Hände um Marys Hals. Gnadenlos drückte er zu. Die Frau wand sich unter seinem Griff, schlug mit den Armen und riß in ihrer wahnsinnigen Verzweiflung Paul Cassidys Jackett auf, das nur so um seinen Körper schlotterte.
    Endlich hatten auch einige der anderen Gäste ihren Schock überwunden.
    Drei, vier beherzte Männer sprangen vor, stürzten sich auf das Skelett.
    Paul Cassidy wurde von diesem Angriff überrascht. Die Männer rissen ihn hoch und schlugen nach seinem kahler Schädel.
    Schmerz spürte Paul zwar keinen, aber die Wucht der Schläge trieb ihn doch zurück.
    Er krachte gegen die Wand.
    Die Männer setzten nach. Mit wutverzerrten Gesichtern drangen sie auf das Ungeheuer ein.
    Die Arme des Skeletts arbeiteten wie Windmühlenflügel. Seine Schläge hatten eine ungeheure Kraft. Wenn er einmal richtig traf, flogen die Angreifer weg wie Puppen.
    Die Hiebe rissen den Gästen die Gesichter auf, zerfetzten ihnen die Kleidung.
    Doch viele Hunde sind des Hasen Tod.
    Das merkte auch Paul Cassidy. Du mußt weg! Eine innere Stimme trieb ihn zu diesem Entschluß.
    Mit einer letzten kreisenden Bewegung schüttelte Paul Cassidy drei Männer ab und rannte auf die große Schiebetür zu.
    Schreiend machten die Frauen, die dem Kampf entsetzt zugesehen hatten, Platz.
    Das Skelett hetzte durch die festlich geschmückte Halle, erreichte, ohne daß es aufgehalten wurde, die Ausgangstür.
    Hinter sich hörte Paul Cassidy das Schreien der Verfolger.
    Er lachte teuflisch. Die würden ihn niemals bekommen.
    Mit einem Ruck riß er die Tür auf und rannte hinaus in die Nacht. Zum Glück hatte er sich gemerkt, in welcher Richtung der Parkplatz lag. Mit langen Schritten hetzte er darauf zu. Noch während des Laufens fuhren seine Knochenfinger in die Smokingtasche und rissen die Wagenschlüssel hervor, die ihm der Diener wiedergegeben hatte.
    Eine Buschreihe schützte von drei Seiten den Parkplatz.
    Paul Cassidy sprang darüber hinweg und landete auf dem Beton. Sein Wagen stand günstig, das sah er mit einem Blick.
    Das Skelett hastete auf den Rolls zu, schob den schmalen Schlüssel ins Schloß, zog die Tür auf und warf sich hinter das Steuer. Automatik einstellen und Wagen anlassen war fast ein einziger Vorgang.
    Einen Herzschlag später warfen die großen Scheinwerfer ihre Lichtbahnen in den Park.
    Als Cassidy mit kreischenden Pneus startete, hielt er genau auf die aus dem Haus stürmenden Verfolger zu.
    Einigen gelang es nur im letzten Augenblick, sich in Sicherheit zu bringen.
    Über den gewundenen Weg fuhr Cassidy in Richtung Ausfahrt. Der Kies spritzte unter den Reifen weg, so hart riß er den Rolls oft in die Kurven.
    Schon hatte er das Tor erreicht.
    Es war offen.
    Ein Livrierter tauchte im Scheinwerferlicht auf. Er hielt die Hände schützend vor das Gesicht, als der Wagen auf ihn zugerast kam.
    Ein Verrückter! schoß es ihm noch durch den Kopf, da wurde er bereits von dem rechten Kotflügel gepackt, durch die Luft geschleudert und gegen das kleine Wärterhäuschen geworfen, wo er bewußtlos liegenblieb.
    Während das Skelett in die stille Straße einbog, warf es einen Blick in den Rückspiegel.
    Scheinwerfer leuchteten durch die Nacht. Man hatte also die Verfolgung aufgenommen.
    Das Skelett lachte. Nie würden sie ihn kriegen. Aber gleichzeitig kam Paul Cassidy die Erkenntnis, daß er sich jetzt verstecken mußte.
    Und das war das Problem.
    Die Idee kam ihm nach einer Meile heißer Fahrt.
    Seine Fabrik! Ja, ein idealeres Versteck gab es eigentlich nicht.
    Paul Cassidy lachte wieder.
    Warum war er nicht schon früher darauf
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