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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette
Autoren: Jason Dark
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sich im Pförtnerhaus.
    Der Nachtwächter riß die Eingangstür der Halle auf. Dadurch verlor er wertvolle Sekunden. Als er einen kurzen Blick zurückwarf, sah er, daß das Skelett die Verfolgung aufgenommen hatte.
    Der Nachtwächter war nicht mehr der Jüngste. So schnell ihn seine Beine tragen konnten, lief er über das freie Gelände dem kleinen Häuschen zu.
    Das Skelett holte auf. Der Satan selbst trieb den Unheimlichen an.
    Die Schritte des Nachtwächters wurden schwerfälliger. Sein Atem ging rasselnd.
    Endlich tauchte das Haus vor ihm auf.
    Im Laufen zog der Nachtwächter den Türschlüssel hervor. Fast wäre er gegen die Tür geprallt, soviel Schwung hatte er noch.
    Zum Glück gelang es ihm, das Schlüsselloch schon beim ersten Versuch zu finden.
    Der Nachtwächter warf sich förmlich in das Pförtnerhaus. Er knallte die Tür hinter sich zu und schloß ab.
    Durch die großen Scheiben konnte er das Skelett herankommen sehen. Der Schädel leuchtete in der Dunkelheit leicht rötlich.
    Der Nachtwächter knipste das Licht an und wählte mit fliegenden Fingern die Notrufnummer.
    Es schien ihm eine Ewigkeit zu dauern, bis auf der anderen Seite abgehoben wurde.
    »Polizeistation Camden«, hörte er eine Stimme, die leicht verschlafen klang.
    »Hier ist der Nachtwächter der Cassidy-Spielzeugfabrik. Bitte kommen Sie…«
    In diesem Augenblick zerschlug das Skelett die große Frontscheibe des Portierhäuschens.
    Klirrend und krachend fielen unzählige Splitter in den kleinen Raum.
    Der Nachtwächter ließ vor Schreck den Hörer fallen. Seine Augen weiteten sich entsetzt.
    »Hallo, hallo, so melden Sie sich doch«, quäkte es aus dem Hörer, der an seiner Schnur neben dem Tisch hin und her schwang.
    Der Nachtwächter gab keine Antwort. Er stand mit dem Rücken gegen die Wand gepreßt und hatte beide Arme abwehrend ausgestreckt.
    Das Skelett stieg in das Portierhaus. Es tat dies mit langsamen Bewegungen.
    Der Nachtwächter war durch das Grauen halb gelähmt. Er begriff nicht, was seine Augen sahen.
    Die Knochenfinger packten den herabbaumelnden Hörer und legten ihn auf die Gabel.
    Das Rufen des Polizisten verstummte.
    Jetzt hatte auch der Nachtwächter seinen Schrecken überwunden. Die Todesangst verlieh ihm eine Kraft die er sonst nie in sich gespürt hatte.
    Mit beiden Händen packte er die Lehne eines Stuhles, schwang das Möbelstück hoch über seinen Kopf und ließ es auf den Schädel des Skeletts krachen.
    Die Wucht, mit der der Schlag geführt worden war, fegte den Unheimlichen zurück. Er krachte bis gegen die Wand und riß einen kleinen Beistelltisch mit um.
    Flucht! Das war der einzige Gedanke des Nachtwächters.
    Mit einem verzweifelten Sprung hechtete er durch die zersprungene Scheibe. Feststehende Glassplitter rissen ihm die Uniformjacke an der Seite auf, drangen in sein Fleisch.
    Er achtete nicht darauf, spürte nicht einmal das Brennen, das die Wunden verursachten.
    Das kalte Grauen beschleunigte seine Schritte. Der Nachtwächter rannte auf die ihm am nächsten liegende Halle zu. Er wußte, daß jede Halle an der Außenwand eine Leiter besaß, über die man auf das Dach klettern konnte. Hier war dann eine Luke angebracht, durch die man auch in die Halle kam. Es war sozusagen ein Notausstieg, und der Nachtwächter hoffte auch, daß bis dahin die Polizei erschienen war.
    Seine Finger klammerten sich um die kalten Sprossen der Leiter, Sprosse für Sprosse kletterte er nach oben. Er hatte noch keinen Blick zurückgeworfen, doch als er jetzt über seine Schulter sah, erkannte er, daß das Skelett ebenfalls die Leiter erreicht hatte und mit schnellen Bewegungen hinaufkletterte.
    Die Panik drohte den armen Mann bald aufzufressen. Er hatte sich selbst in eine Rattenfalle manövriert, hatte die Schnelligkeit des Skeletts unterschätzt.
    Der Nachtwächter erreichte mit fliegendem Atem den Dachrand und ließ sich kurzerhand auf das Dach rollen.
    Er hatte kaum noch die Kraft, auf die Beine zu kommen. Unendlich mühsam quälte er sich hoch.
    In seinem Rücken hörte er die Geräusche, die das Skelett verursachte, als es die Leiter hochstieg.
    Das trieb den Nachtwächter wieder voran.
    Er wußte, wo sich die Klappe befand.
    Mit taumelnden Schritten lief er auf die Stelle zu, sah den großen Haken, an dem man die Klappe hochziehen konnte.
    Der Nachtwächter warf sich auf die Knie, packte den Griff mit beiden Händen, zog daran – und fiel schreiend nach vorn.
    Die Klappe war zu.
    Im gleichen Augenblick betrat Paul
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