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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette
Autoren: Jason Dark
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zusammen.
    Der Inspektor verbiß sich den Schmerz.
    Das Skelett zog ihn mit. John spürte, welch ungeheure Kraft in dem Knöchernen steckte.
    Der makabre Zug verschwand zwischen den großen Felsblöcken. John war von den Skeletten regelrecht eingekeilt. Er roch den Verwesungsgeruch, der scharf in seine Nase drang.
    Übelkeit wallte in ihm hoch.
    Das Grauen war perfekt!
    Immer tiefer ging es in das Felswirrwarr hinein.
    Und plötzlich tat sich eine Höhle auf. Drohend und dunkel gähnte der Eingang.
    Die Skelette zogen John hinein in die pechschwarze Finsternis.
    Jetzt könnten sie dich umbringen, schoß es ihm durch den Kopf.
    Doch nichts geschah.
    Der Weg wurde abschüssig. Er war glatt. Kein Stein lag herum. Die Skelette blieben stumm. John wagte es auch nicht, eine Frage zu stellen.
    Selten hatte er sich in einer solch aussichtslosen Situation befunden. Wenn nicht ein Wunder geschah, war sein Leben verwirkt. Dann würde er auch zu einem Skelett werden und als Diener Asmodis’ herumlaufen.
    John hatte die Augen weit aufgerissen. Auf einmal glaubte er, einen rötlichen Schimmer wahrzunehmen.
    Licht!
    Die Skelette wurden unruhig. Sie sprachen seltsame Worte in einer John unverständlichen Sprache.
    Das Licht wurde intensiver, brach sich sogar an den Höhlenwänden.
    Und dann erreichten sie das riesige Gewölbe.
    Es war eine gewaltige Felsenhalle. In der Mitte stand ein riesiger, fast bis an die hohe Decke reichender Quader, zu dem eine steile Steintreppe hinaufführte.
    Oben auf der Plattform des Quaders stand ein steinerner Thron, auf dem ein Skelett saß.
    Gerald Coony, der Mann, der die Unsterblichkeit erlangen wollte!
    Er war in ein blutrotes Gewand gehüllt, das mit Zeichen aus der Schwarzen Magie bestickt war.
    Auf dem Schoß des Skeletts lag ein Buch.
    Das Buch des Schreckens. Von Asmodis selbst verfaßt.
    Unwillkürlich war John stehengeblieben. Er konnte nicht verhindern, daß ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief.
    Stück für Stück tasteten Johns Augen die in rotes Licht getauchte Halle ab.
    Er sah eine dunkle Flüssigkeit an den Wänden herablaufen. John blickte genauer hin und wußte mit einemmal, woraus diese Flüssigkeit bestand.
    Aus Blut!
    John Sinclair zog scharf die Luft ein. Der Geruch in diesem Gewölbe ließ ihn leicht schwindelig werden. Er spürte, wie ihm der kalte Schweiß auf die Stirn trat.
    Die Skelette hatten ihn losgelassen. Sie hatten sich hinter ihm in einem Halbkreis aufgebaut. Warteten auf einen Befehl ihres Meisters.
    Gerald Coony, der Herrscher dieser Insel, erhob sich von seinem steinernen Thron. Gebieterisch streckte er die Arme aus. Dabei lag das Buch des Schreckens auf den Knochenhänden.
    »Ich habe dich erwartet, John Sinclair!«
    Die Stimme des Skeletts dröhnte nun durch das Gewölbe. Es sprach ein Englisch, wie es vor einigen hundert Jahren modern gewesen war.
    John mußte sich anstrengen, um jeden Satz verstehen zu können.
    »Niemand ist so mächtig wie Asmodis, der Fürst der Finsternis. Und ich, sein erster Diener, habe den Auftrag bekommen, all seine Feinde zu vernichten und sie dem Reich des Höllenfürsten zuzuführen. Auch dich, John Sinclair!«
    … Sinclair… Sinclair…
    Die Echos hallten schaurig durch das gewaltige Gewölbe.
    »Du wirst ebenfalls die Unsterblichkeit bekommen und als Skelett weiterleben, genau wie die anderen, die sich Asmodis verschrieben haben. Niemand wird dich retten können. Niemand…«
    Das Skelett ging wieder einige Schritte zurück und ließ sich langsam auf seinem Thron nieder.
    »Komm herauf zu mir!«
    John zögerte: Ihm kam alles wie ein böser Traum vor. Ein Alptraum, aus dem er gleich erwachen würde – und…
    Eine Knochenhand stieß hart gegen seinen Rücken.
    Nein, das war kein Traum. Das war Wirklichkeit.
    John setzte sich in Bewegung. Er spürte, daß er am gesamten Körper zitterte.
    Es war die Feuchtigkeit seiner Kleidung – aber auch die Angst!
    Stufe für Stufe ging er dem Thron entgegen. Und während er sich dem Skelett näherte, erwachte sein Widerstandswille.
    Nein, so einfach würde er es der Schreckensgestalt nicht machen. Er würde kämpfen bis zum Letzten.
    John Sinclair ballte die Fäuste. Vergessen waren die Schmerzen, die er noch vor wenigen Minuten gespürt hatte. Die Muskeln lockerten sich. Der Wille zum Überleben wurde übermächtig.
    Die letzte Stufe!
    Dann stand John vor dem Skelett. Sah in die leeren Augenhöhlen des jahrhundertealten Totenschädels.
    Die Plattform hier oben auf dem Thron war
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