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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette
Autoren: Jason Dark
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in eine Ecke der Gaststube, neugierig von den Gästen und dem Wirt beobachtet.
    »Ich hoffe, Sie haben keinen über den Durst getrunken«, sagte John. »Sie gefährden sonst unser ganzes Unternehmen.«
    »Aber Inspektor. Ich bin doch Antialkoholiker. Wäre ich sonst so lustig? Nee, besaufen ist bei mir nicht drin. Also, worum geht’s denn?«
    John erläuterte in kurzen Worten seinen Plan.
    Das Gesicht des Piloten begann immer mehr zu strahlen. »Na, wenn das mal keine runde Sache ist«, meinte er und schlug die geballte Linke in die Handfläche. »Endlich ist mal was los. Aber sicher werde ich Sie und den Jungen da rausholen. Wird mir direkt ein Vergnügen sein.«
    »Ob das ein Vergnügen wird, daran glaube ich kaum«, erwiderte John. »Und hier ist übrigens eine Skizze von der Insel.« John griff in die Tasche und reichte die Zeichnung dem Piloten.
    Der sah sie sich kurz an und nickte. »Damit kann man sogar was anfangen.«
    »Schön.« John sah auf seine Uhr. »Es bleibt also bei dem besprochenen Termin.«
    »Sie können sich auf mich verlassen, Inspektor.«
    »Was anderes hatte ich auch gar nicht erwartet.«
    ***
    Dunkle schwere Wolken brauten sich über Coony Island zusammen. Schwefelgelb leuchtete die Luft. Kein Windhauch regte sich auf der Insel. Es schien, als halte die Natur den Atem an.
    Wild und zerklüftet sahen die Krater aus, die das kleine Eiland bedeckten. Giftige Dämpfe stiegen aus den Öffnungen. Niemand, der diese Insel sah, dachte daran, daß irgendwer darauf leben würde.
    Und doch war sie bewohnt.
    Asmodis, der Fürst der Finsternis, hatte sie zu seinem Wohnsitz erkoren.
    Nicht der Höllenfürst selbst lebte hier, sondern einer seiner ersten Diener.
    Gerald Coony, der Mann, der vor einigen hundert Jahren den Pakt mit dem Satan geschlossen hatte, hatte hier sein Reich.
    Tief im Innern der Insel hauste er in einem finsteren Gewölbe, bewacht von den unzähligen Skeletten, die mit ihm darauf warteten, die Erde in ihre Gewalt bringen zu können.
    Asmodis erste Garnitur war bereit!
    Und während über der Insel rote Blitze zuckten, saß Gerald Coony auf seinem steinernen Thron und hatte das Buch des Schreckens vor sich liegen.
    Mit lauter Stimme las er daraus vor, machte sich dadurch die Hilfe der Hölle zunutze.
    »Das Blut der Hölle wird über die Menschen kommen und sie vernichten. Nichts kann uns mehr aufhalten. Nichts…«
    Nach diesen Worten gellte ein schauerliches Gelächter durch das riesige Gewölbe…
    ***
    Pat McIntosh wartete schon ungeduldig auf John Sinclair. Der junge Mann ging nervös in der Wohnstube auf und ab. Ein Zigarillo verqualmte zwischen seinen Lippen.
    Mary McIntosh beobachtete ihren Sohn besorgt. Sie hatte große Angst, daß ihm etwas passieren konnte. Erst der Vater – dann der Sohn…
    Die Frau durfte gar nicht daran denken.
    Sie wollte gerade etwas sagen, da klopfte es gegen die Haustür. »Das wird er sein«, sagte Mary McIntosh leise.
    Patrick hörte seine Mutter nicht. Er lief mit schnellen Schritten zur Tür und öffnete sie hastig.
    »Ein Glück, daß Sie da sind, Inspektor.«
    John lächelte. »Wieso, ich hatte Ihnen doch gesagt, daß ich wiederkomme.«
    »Das schon. Aber man kann nie wissen.«
    Mit den Worten »Sie haben wohl schlechte Erfahrungen gemacht«, betrat John die Wohnstube.
    Patrick McIntosh hatte das Ölzeug über den Tisch gelegt. Es war ein wetterfester Umhang und Drillichkleidung.
    John Sinclair zog sich um. Die Drillichkleidung paßte ihm wie angegossen. John verteilte seine Waffen in den zahlreichen Taschen und nahm den Umhang über den Arm.
    Mary McIntosh war aufgestanden. Sie hatte sich auf den Küchentisch gestützt und sah die beiden Männer aus tränenfeuchten Augen an.
    »Gott beschütze euch«, sagte sie leise.
    Dann ging die Frau zu ihrem Sohn und umarmte ihn. John konnte sich vorstellen, wie es in der alten Frau aussah.
    Als sie nach draußen traten, wurden sie sofort vom Wind gepackt. Steif blies er in ihre Gesichter.
    »Habt ihr immer solch einen Sturm?« fragte John.
    »Sturm? Daß ich nicht lache. Das ist doch nur ein Lüftchen. Sie müßten mal erleben, wenn hier ein Orkan tobt. Dann ist was los.«
    »Nein, danke.«
    Zum Glück hatte der Regen nachgelassen. Der Wind hatte teilweise die Fassaden der Häuser trocken gefegt. Auf der Straße waren wieder mehr Menschen zu sehen.
    »Was ich Sie noch fragen wollte, Inspektor, sind Sie eigentlich seefest?«
    »Das will ich hoffen.«
    »Na ja, so schlimm wird es ja auch nicht.«
    Sie
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