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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette
Autoren: Jason Dark
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sah.
    Kein Blut quoll aus der Wunde. Nur aus dem halbgeöffneten Mund drang ein qualvolles Ächzen. Dann ruckte der Kopf noch einmal hoch, der glanzlose Blick der Augen suchte Johns Gesicht.
    »Asmodis wird mich rächen – ah!«
    Pat McIntosh’ Körper bäumte sich ein letztes Mal auf und fiel dann zusammen.
    Jetzt erst war Pat McIntosh endgültig erlöst.
    Mit einer müden Bewegung steckte John die Waffe weg. Noch immer war seine Lage hoffnungslos. Er war allein auf dem Boot. Um ihn herum die tobende See. Und vor ihm die Insel der Skelette.
    John kam gar nicht mehr groß dazu, über seine hoffnungslose Lage nachzudenken, denn im gleichen Augenblick bäumte sich das Schiff hoch auf, fiel wieder zurück und krachte gegen eine Felsklippe.
    John Sinclair wurde zum Spielball der Gewalten. Wie ein Torpedo flog er durch das kleine Ruderhaus, krachte mit dem Kopf gegen die Wand, sah plötzlich riesige Wassermengen auf sich zukommen, hörte noch das Splittern von Holz und merkte, wie ein ungeheurer Sog ihn aus dem Steuerhaus zog und dann gar nichts mehr.
    Inspektor Sinclair hatte das Bewußtsein verloren. Asmodis konnte doch noch triumphieren…
    ***
    Das Erwachen war eine scheußliche Tortur. John verspürte am gesamten Körper Schmerzen. Es schien keine Stelle zu geben, die nicht in Mitleidenschaft gezogen worden war.
    John Sinclair lag auf dem Bauch. Sandkörner waren in seinen offenen Mund gedrungen und knirschten zwischen den Zähnen.
    Unendlich mühsam stemmte sich der Inspektor hoch. Als er schließlich eine kniende Stellung erreicht hatte, mußte er verschnaufen.
    Erst jetzt kam die Erinnerung zurück. Da war der Kampf mit den Skeletten, dann hatte er Pat McIntosh erledigt – und dann…
    John erinnerte sich nur noch an ein gewaltiges Splittern und Krachen, wie er in dem Ruderhaus hin und her geworfen wurde und dann hier wieder zu sich gekommen war.
    Das Boot mußte auf ein Riff gelaufen sein.
    John wischte mit dem feuchten Drillichärmel seiner Jacke den Sand aus dem Gesicht. Spaltbreit öffnete er die Augen.
    Die Umgebung wirkte drohend und düster zugleich, obwohl das bleiche Mondlicht sie in einen hellen Schein tauchte.
    John Sinclair war auf einen winzigen Sandstrand gespült worden. Vor ihm ragten schroffe Felsen auf. Himmelhoch, wie es ihm schien. In seinem Rücken hörte er das Rauschen der Brandung. Ab und zu leckten kleinere Wellen nach seinen Füßen. Neben sich erkannte John einige Schiffsplanken, die bestimmt von Pat McIntosh’ Boot stammten.
    Trotz allem hatte er unverschämtes Glück gehabt. Er war noch am Leben. Nur das zählte.
    Aber wie lange? Hilflos war John Sinclair den finsteren Mächten ausgeliefert.
    Oder…?
    Johns Rechte fuhr in die Drillichtasche. Seine Finger fühlten den kühlen Griff der Pistole.
    Sie war also noch da. Und in dem Magazin steckten noch drei Kugeln.
    Nässe konnte der Pistole nichts anhaben. Wie bei allen modernen Waffen war dieses Übel abgestellt worden.
    Der Inspektor robbte einige Schritte weiter. Bis zu einem Felsblock.
    An ihm zog er sich ächzend hoch. Er mußte sich stützen, um nicht wieder hinzufallen.
    Nach einigen Minuten ging es ihm besser. Der Schwindel ließ nach, und er fühlte, wie neue Kraft in seinen Körper strömte.
    John blickte zum Himmel. Unzählige Sterne funkelten dort oben. Die Luft war klar und rein. Selbst der Wind hatte nachgelassen.
    John fror in seiner nassen Kleidung wie ein Schneider. Er machte einige Turnübungen, um sich einigermaßen aufzulockern.
    John Sinclair ahnte nicht, daß er beobachtet wurde. Sie hockten zwischen den Felsen.
    Acht Skelette!
    Asmodis’ Helfer!
    Wie auf ein geheimes Zeichen hin schoben sie sich plötzlich vor. Von drei Seiten tauchten sie auf.
    Einige der unheimlichen Gestalten gingen über den mondbeschienenen Strand.
    Es war ein gespenstisches Bild, als sich die Knöchernen dem Inspektor näherten.
    Und John merkte nichts – noch nichts.
    Bis ihn ein leises Lachen herumfahren ließ.
    Zwei, nein drei gräßliche Totenschädel starrten ihn an.
    Höhnisch, triumphierend, wie es schien.
    John wandte den Kopf, griff gleichzeitig zur Waffe – und zog die Hand sofort wieder aus der Tasche.
    Auch auf dieser Seite standen die Knöchernen.
    Sekundenbruchteile später wußte John, daß sie ihn eingekreist hatten. Daß er keine Chance mehr besaß.
    John ließ die Arme sinken. Er wollte den Skeletten die Initiative überlassen.
    Eine Knochenhand griff nach seinem Arm. Die gräßlichen Finger preßten sein Fleisch
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