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GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

Titel: GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren
Autoren: Jason Dark
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Wagen und startete.
    Noch vor den Unsichtbaren fuhr er den Weg zurück in Richtung Dorf.
    Nach einer Meile hielt er an. In einem Gebüsch hatte er einen Lastwagen versteckt, auf dessen verdeckter Ladefläche sich Pritschenbänke befanden.
    Er mußte einige Zeit warten, ehe die hypnotisierten Unsichtbaren den Wagen erreicht hatten.
    Es war unheimlich anzusehen, wie sich das Gras unter ihren Füßen bog und sie trotzdem nicht zu sehen waren.
    Hintereinander kletterten sie auf die Ladefläche und zogen die Plane von innen wieder zu.
    Dr. Moron setzte sich hinter das Steuerrad und startete. Den Mercedes ließ er stehen. Er war nur geliehen.
    Und außerdem würde es Stunden dauern, bis man seine Spur entdeckte.
    Die Bombe platzte zwei Stunden später.
    Bis dahin hatte niemand etwas von dem Verschwinden der zehn Männer bemerkt. Die beiden Wärter taten ihren Dienst wie immer. Sie, die genau wie Sergeant Snyder ebenfalls unter Hypnose standen, reihten sich automatisch in den tagtäglichen Zuchthausablauf ein.
    Doch dann fand man den Torwächter.
    Es war einer der ›normalen‹ Beamten, der den Mann entdeckte. Er wollte dem Wärter nur eben Zigaretten bringen und entdeckte ihn inmitten einer geronnenen Blutlache.
    Sekunden später heulten die Sirenen.
    Eine fieberhafte Hektik geisterte durch das Zuchthaus. Pfeifen schrillten, Zellentüren wurden knallend geöffnet, und die Gefangenen mußten raustreten.
    Sie versammelten sich unten in dem großen Flur. Ein Stockwerk höher, auf den langen Fluren, standen Wärter, deren Maschinenpistolen nach unten wiesen und die sofort losrattern würden, wenn irgend jemand der Gefangenen eine verdächtige Bewegung machte.
    Die Zuchthäusler selbst wußten zum Teil gar nicht, worum es eigentlich ging.
    Diejenigen, die unter Hypnose standen, hatten das Verschwinden ihrer Mitgefangenen noch gar nicht bemerkt. Und die anderen hielten den Mund.
    Der Torwärter war inzwischen in das Krankenrevier geschafft worden. Dort wurde festgestellt, daß er eine schwere Gehirnerschütterung hatte.
    Harold Sanderson, der stellvertretende Gefängnisdirektor, trat in Begleitung von zwei Wachbeamten in den unteren Flur. Einer der Beamten war Sergeant Snyder.
    Sanderson blieb vor der Reihe der Gefangenen stehen. Seine beiden Aufpasser standen seitlich versetzt.
    Die Augen des stellvertretenden Direktors glitten prüfend über die Reihen der Zuchthäusler. Manch einer der Männer senkte den Blick.
    Sanderson war nicht beliebt. Er war der Typ des englischen Kolonialbeamten.
    Hart, unbeugsam und kalt. Dazu kam noch eine gewisse Arroganz, die diesen Mann im negativen Sinn auszeichnete. Für Sanderson gab es nur seine Arbeit.
    »Abzählen!« schnarrte er.
    »Eins, zwei, drei…« Die Stimmen der Zuchthäusler knallten die Zahlen durch den Bau.
    Und plötzlich wurde Sanderson blaß. Es fehlten zehn Gefangene.
    »Noch mal durchzählen!« Es blieb bei dem Ergebnis. Sanderson drehte sich um.
    »Wilkens, Robbins, Morton, Jackelton und McDide! Geben Sie Alarm. Zehn Gefangene sind ausgebrochen.«
    Die Zuchthausmaschinerie begann anzulaufen. Wieder gellten Pfeifen und Sirenen. Gittertüren begannen bestimmte Bereiche innerhalb des Komplexes abzusperren, und heisere Befehle wurden gebrüllt.
    In die Reihen der Zuchthäusler schlich sich die Ratlosigkeit. Sie begriffen einfach nicht, daß zehn ihrer Mitgefangenen geflohen waren und daß niemand etwas bemerkt hatte. Etwas war hier faul. Das spürte jeder, auch die Beamten.
    Ein Wärter kam mit einer Gefangenenliste angerannt. Atemlos überreichte er sie Sanderson.
    Während draußen schon die ersten Suchtrupps losmarschierten und in den nächstliegenden Polizeirevieren die Alarmglocken schrillten, las Sanderson mit schriller Stimme die Namen der Gefangenen vor.
    So etwas war noch nie passiert. Dieses Zuchthaus galt als absolut ausbruchssicher. Noch nie hatte jemand überhaupt einen Versuch unternommen, von hier zu fliehen. Und jetzt das.
    Für Sanderson brach eine Welt zusammen. Auf seiner Stirn sammelten sich die Schweißperlen zu dicken Tropfen.
    »Tatsächlich«, sagte er mit rauher Stimme. »Es fehlen zehn Mann.«
    Anschließend las er die Namen vor. »Wer hat mit diesen Leuten auf den Zellen gewohnt?« Es meldeten sich 20 Personen.
    »Raustreten!« kommandierte Sanderson. »Die anderen zurück in ihre Zellen.«
    Einer der beiden Wachbeamten, die Sanderson begleitet hatten, brachte die Meute weg.
    Sanderson, der im Laufe der Zeit ein Gefühl für gewisse Situationen
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