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GK0066 - Die teuflischen Schädel

GK0066 - Die teuflischen Schädel

Titel: GK0066 - Die teuflischen Schädel
Autoren: Jason Dark
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Trampelpfade.
    Vor genau zwei Jahren kam dann ein Mann namens Cyrus Quant nach Glasgow. Er hatte einen Teil seines Lebens in Brasilien verbracht und dort Land und Leute studiert. Vor allen Dingen hatte er sich mit den Sitten und Gebräuchen der Amazonas-Indianer beschäftigt.
    Cyrus Quant suchte ein ruhiges Plätzchen, wo er sich ganz seiner Arbeit widmen konnte. Und da kam ihm der Shadow Forest gerade recht. Die Genehmigung für den Bau einer Blockhütte wurde ihm fast nachgeworfen, und schon wenige Wochen später stand die Hütte. Sie war mit der Rückseite direkt an eine Halde gebaut worden. Außerdem hatte sich Cyrus Quant von der Hütte aus einen Weg geebnet, gerade so breit, daß er mit seinem Lieferwagen hindurchkommen konnte.
    Menschen hatten ihn nie besucht. Zuerst hatte man natürlich viel über den komischen Kauz geredet, aber hinterher geriet Cyrus Quant in Vergessenheit.
    Und etwas Besseres konnte ihm gar nicht passieren. So konnte er sich ungestört seinen Forschungen widmen.
    Der Herstellung von Schrumpfköpfen!
    Diesen Trophäen der Amazonas-Indianer galt seine besondere Liebe. Allerdings nicht den toten Schrumpfköpfen. Nein, er wollte sie wieder zum Leben erwecken, sie zu grausamen Mördern machen.
    Und all dies sollte ihm mit Hilfe der Dämonen und Götter gelingen.
    Während die tote Angie Dickson gefunden wurde, rumpelte der Lieferwagen mit dem mordenden Schrumpfkopf über den schmalen Weg auf die Blockhütte zu.
    Cyrus Quant war zufrieden. Den Anfang hatte er gemacht. Noch warteten sieben weitere Schrumpfköpfe auf ihre Mordbefehle…
    ***
    Schon als John Sinclair an diesem Montagmorgen aufstand, hatte er schlechte Laune. Daran konnten selbst eine fünfminütige Dusche und ein gutes Frühstück nichts ändern.
    Inspektor John Sinclair war ein Mann, der die 30 gerade überschritten hatte. Trotz seines relativ jungen Alters war er einer der erfolgreichsten Beamten, die der Yard je hervorgebracht hatte. John Sinclair – von Insidern auch Geisterjäger genannt – befaßte sich nur mit Fällen, die in das Reich des Übersinnlichen hinüberspielten. Seine Gegner waren neben gewöhnlichen Gangstern oftmals Vampire, Werwölfe und Dämonen. Erscheinungen aus einem Schattenreich, von deren Existenz John Sinclair fest überzeugt war.
    John warf noch einen Blick in den Spiegel, der in seiner kleinen Diele stand, und fuhr nach unten in die Tiefgarage, wo sein silbergrauer Bentley parkte, der einzige große Luxus, den sich der Inspektor leistete.
    Gemächlich gondelte er durch den dichten Berufsverkehr in Richtung Scotland Yard. Er, der sonst die Pünktlichkeit in Person war, hatte es heute überhaupt nicht eilig.
    Es stand nämlich ein Vortrag auf dem Programm. Thema: Die Verbrechen der letzten drei Monate in der Statistik gesehen, und den dadurch anfallenden Vergleich zum Vorjahr.
    John grauste es, wenn er daran nur dachte. Deshalb auch seine schlechte Laune. Er hätte jetzt am liebsten mit jedem Streifenpolizisten getauscht. Außerdem wurde der Vortrag noch von Sir Horace Nottingham gehalten, einem trockenen Schreibtischknilch aus dem Innenministerium. John kannte den Mann. Der brachte es fertig und redete acht Stunden lang ohne Pause.
    Der Inspektor stellte seinen Bentley im Hof des Yards ab und schlenderte gemütlich durch einen Seiteneingang in das Gebäude. Es herrschte verhältnismäßig wenig Betrieb. Was verständlich war, denn die meisten Kollegen saßen schon im großen Sitzungssaal.
    Um noch mehr Zeit zu sparen, nahm John die Treppen und bog dann in den kahlen Flur ein, der zum Sitzungssaal führte.
    Und ausgerechnet hier erwischte ihn sein Chef, Superintendent Powell.
    Er schien auf John gewartet zu haben. Sein Gesicht war hochrot und die Augen funkelten hinter der dicken Brille wütend.
    »Es ist eine Unverschämtheit, Inspektor Sinclair, daß Sie zu spät kommen.«
    John grinste breit. »Ich hätte mich auch krankschreiben lassen können. Hat der Knabe da drin schon begonnen?« John zeigte auf die Doppeltür.
    »Er hat. Außerdem ist es kein Knabe, sondern Sir Horace Nottingham.«
    »Meinetwegen, dann will ich den lieben Sir auch nicht weiter stören. Sie finden mich in meinem Büro.«
    Viel hätte nicht gefehlt, und Powell wäre geplatzt.
    »Denken Sie an Ihren Magen, Sir«, sagte John und öffnete leise eine der beiden Türen.
    Sir Horace Nottingham war bereits voll und ganz mit seiner Rede beschäftigt. Er bemerkte John Sinclair und den hinter ihm eintretenden Superintendenten nicht. Die
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