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GK0066 - Die teuflischen Schädel

GK0066 - Die teuflischen Schädel

Titel: GK0066 - Die teuflischen Schädel
Autoren: Jason Dark
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hatte, wußte er hinterher selbst nicht mehr.
    Er schreckte auf, als draußen ein Motor angelassen wurde. Zwei Sprünge brachten Dirk zum Fenster.
    Der Lieferwagen!
    Er fuhr ohne Licht an und war Sekunden später wie ein Schemen in der Nacht untergetaucht.
    Hing dieser Wagen mit Angies Tod zusammen?
    Dirk ballte die Fäuste. Er würde es herausfinden, und wenn es sein eigenes Leben kosten sollte…
    ***
    »Mortadella«, knurrte Konstabler Fullbright und verzog das Gesicht. »Jedes Mal Mortadella auf dem Sandwich. Meine Alte hat das Zeugs billig gekriegt, und ich muß es jetzt reinwürgen.«
    Sergeant O’Banion, sein Kollege, gähnte und grinste gleichzeitig. »Sei froh, daß du was mitkriegst. Mir packt niemand was ein. Du wirst zu fett, heißt es immer.«
    Fullbright blickte auf O’Banions Bauch. »Stimmt ja auch.«
    Er war dünn im Gegensatz zu dem Sergeant, für den die Uniformen extra angefertigt werden mußten.
    In dem Dienstzimmer stand die Luft. Der alte Kanonenofen verbreitete eine Bullenhitze, und die Hemden der Beamten wiesen dicke Schwitzflecken auf.
    Sergeant O’Banion nuckelte an seinem Tee. Er ärgerte sich über die Nachtschicht. Vor allen Dingen die Stunden nach Mitternacht schienen kaum vorbeizugehen. Passiert war hier in Painsley noch nie viel. Höchstens mal eine Schlägerei, das war auch alles.
    Als plötzlich die Tür aufgerissen wurde, erschrak O’Banion so stark, daß ihm der Tee aus der Tasse schwappte.
    »Verdammt noch mal«, fluchte der Sergeant und stellte die Tasse ab.
    Ein junger Mann taumelte in die kleine Polizeidienststelle. Er war völlig fertig. Sein schwarzes langes Haar war schweißverklebt und hing ihm wirr in die Stirn. In den Augen stand namenloser Schrecken. Der Mann zitterte am gesamten Körper, und sein Atem ging pfeifend.
    »Kommen Sie mit!« keuchte er. »Schnell. Es ist ein Mord geschehen. Eine Frau… Meine Freundin. Ihr Hals… Beeilen Sie sich.«
    »Nun mal langsam.« Sergeant O’Banion wischte sich mit seinem Taschentuch den Tee vom Ärmel. »Wer soll tot sein?«
    »Meine Freundin. Angie Dickson!«
    »Angie? Sie wollen uns doch wohl nicht auf den Arm nehmen, junger Mann. Ich kenne Angie seit ihrer Geburt. Und es gibt niemanden, der einen Grund gehabt haben könnte, Angie zu ermorden. Sie sind doch nicht betrunken? Wie heißen Sie überhaupt?«
    »Cochran. Dirk Cochran. Aber verdammt noch mal, kommen Sie endlich mit!« schrie Dirk. »Angie liegt auf dem Bett. Sie ist tot. Verstehen Sie? Angie ist tot!«
    Die beiden Polizisten tauschten einen Blick, und Sergeant O’Banion merkte, wie eine Gänsehaut langsam seinen Rücken herabkroch. Schweigend griff er nach seiner Uniformjacke. Konstabler Fullbright hatte seine schon übergezogen. Er wandte sich an Dirk Cochran.
    »Wenn Sie gelogen haben, Mr. Cochran, ergeht es Ihnen schlecht.«
    »Nein, ich habe nicht gelogen. Es ist alles so schrecklich. Es ist…«
    Dirks Stimme versagte.
    Sergeant O’Banion hatte sich inzwischen mit dem Hauptquartier in Verbindung gesetzt und sich und seinen Kollegen abgemeldet. Wenn irgendwelche Anrufe kamen, wurden sie automatisch an die Hauptstelle weitergeleitet.
    Draußen hatte es leicht zu nieseln begonnen. Typisches Novemberwetter.
    »Sie steigen mit in den Streifenwagen«, sagte Konstabler Fullbright.
    O’Banion fuhr. Langsam kurvte er durch die menschenleeren Straßen und bog nach einigen Minuten in die Gradon Road ein, in der Angie wohnte.
    Auch hier war niemand zu sehen.
    Der Streifenwagen stoppte vor dem Haus. Die Tür war noch offen. Dirk hatte sie nicht hinter sich zugezogen.
    »Wir gehen beide mit«, sagte O’Banion.
    Er fand den Lichtschalter und drehte ihn herum. Trübes Licht erhellte notdürftig das Treppenhaus.
    »Sie wohnt in der ersten Etage«, flüsterte Dirk.
    »Wissen wir«, sagte O’Banion und nahm mit Hilfe des Treppengeländers die ersten Stufen.
    Dirk und Konstabler Fullbright folgten ihm.
    O’Banion blieb plötzlich auf dem Treppenabsatz stehen.
    »Ist was?« fragte Fullbright. Er und Dirk Cochran drängten sich vor.
    Sie sahen Angie Dickson alle drei im gleichen Augenblick.
    Das Mädchen stand in der Tür. Ihr langes weißes Nachthemd fiel bis auf den Boden. Sie hatte die Arme vom Körper gestreckt und die Hände gespreizt.
    Sie sah so aus wie immer. Das dunkelbraune Haar fiel bis auf ihre Schultern.
    »Aber… Angie?« fragte Dirk, leise.
    Sergeant O’Banion atmete schwer. »Also, wenn Sie uns einen Bären aufgebunden haben, Cochran…«
    Er verstummte
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