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GK0066 - Die teuflischen Schädel

GK0066 - Die teuflischen Schädel

Titel: GK0066 - Die teuflischen Schädel
Autoren: Jason Dark
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noch in der gleichen Sekunde.
    Angie Dickson hatte sich in Luft aufgelöst!
    Von einem Augenblick zum anderen.
    O’Banion stöhnte auf. In seinem Rücken hörte er das schwere Atmen der beiden Männer.
    Langsam wandte der Sergeant den Kopf. »Ihr habt es doch auch gesehen – oder?«
    Konstabler Fullbright war kalkweiß. Er gab keine Antwort. Aber wenn man sein Gesicht sah, wußte man ohnehin Bescheid.
    »Das kann nur ein Geist gewesen sein«, flüsterte er mit bebender Stimme. Scheu blickten die Männer zu dem obersten Treppenabsatz. Doch die Erscheinung ließ sich nicht wieder blicken.
    »Wir müssen in das Zimmer gehen«, brach Dirk Cochran das Schweigen.
    O’Banion zögerte. Es schien, als habe er Angst. Doch dann gab er sich einen Ruck und stieg langsam die Stufen hoch.
    Im Schlafzimmer brannte noch immer die Nachttischlampe. Die Tür war durch den im Haus herrschenden Luftzug zugefallen. Das Licht drang durch eine Spalte am Türboden.
    O’Banion legte seine Hand auf die Klinke, atmete noch einmal tief durch und stieß dann die Tür auf.
    Sein Fuß, den er gerade über die Schwelle setzen wollte, stockte.
    Maßloser Schrecken und ungläubiges Staunen malte sich auf seinem Gesicht ab.
    »Das ist doch nicht möglich«, ächzte Konstabler Fullbright, der seinem Vorgesetzten über die Schulter gesehen hatte.
    Angie Dickson lag auf dem Bett.
    Ihr Hals war eine einzige klaffende Wunde. Das Blut war bis auf den Boden getropft und hatte sich dort zu einer Lache gesammelt.
    »Sie ist tot«, schluchzte Dirk Cochran auf und hielt sich krampfhaft am Türrahmen fest.
    »Wir müssen die Mordkommission alarmieren«, sagte Sergeant O’Banion mit rauher Stimme, drehte sich um und schloß die Tür.
    Konstabler Fullbright wurde grün im Gesicht. »So etwas habe ich noch nie erlebt«, würgte er hervor. »Diese Erscheinung, wir – wir haben sie doch alle gesehen. Wie kann so etwas möglich sein?«
    Sein Blick irrte ins Leere. Dann stürzte Fullbright die Treppe hinunter, rannte nach draußen und mußte sich dort übergeben.
    Sergeant O’Banion und Dirk Cochran folgten ihm langsam. Im Wagen griff der Sergeant zum Sprechgerät und meldete den Mord.
    Dann stieg er wieder aus und steckte sich mit zitternden Händen eine Zigarette an.
    »Ich habe von der Erscheinung nichts gesagt. Man hätte uns sowieso nicht geglaubt.«
    »Das war ein Fehler«, meinte Dirk Cochran mit leiser Stimme. »Hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu. Ich habe Angies letzte Worte noch gut im Gedächtnis. Sie sprach von einem Kopf. Und daß der Mörder ihr Vater wäre.«
    »Unsinn«, knurrte O’Banion. »Angies Vater ist seit ungefähr drei Monaten tot.«
    »Aber niemand weiß, auf welche Weise er ums Leben gekommen ist«, warf Konstabler Fullbright ein. »Man hat seine Leiche nie gefunden. Der ganze Aufwand, der getrieben wurde, war umsonst.«
    »Natürlich hat man seine Leiche gefunden«, erwiderte O’Banion. »Angie hat sogar ihren Vater identifiziert.«
    »Ja, was von ihm übriggeblieben war. Ich meine immer, es wäre ein anderer gewesen, der in dem brennenden Wagen gesessen hat. Und einen Ring hat man schnell über den Finger gezogen.«
    »Du kannst ja den ganzen Fall noch mal aufrollen«, brummte O’Banion verärgert.
    »Das wird die Mordkommission sowieso tun«, sagte Dirk Cochran. »Vielleicht sollte man sogar London einschalten. Ich meine Scotland Yard. Es gibt dort einen Mann, der sich nur mit übernatürlichen Fällen beschäftigt. Das weiß ich von einem ehemaligen Studienkollegen, der mal beim Yard reingerochen hat.«
    Sergeant O’Banion trat seine Zigarette aus. »Ich habe das Gefühl«, sagte er, »daß uns schwere Zeiten bevorstehen.«
    ***
    Östlich von Glasgow liegt der Shadow Forest.
    Es ist ein angepflanztes Mischwaldgebiet, das sich über mehrere Quadratmeilen erstreckt. Das Gelände war erst vor einigen Jahrzehnten kultiviert worden. Man wollte den Anblick der störenden Kohlehalden den Touristen ersparen. Die Halden selbst konnte man nicht mehr abräumen, da das Material den gestellten Anforderungen in keiner Weise entsprach.
    Trotzdem wurde dieses Waldareal nie als Erholungsgebiet anerkannt. Es hieß im Volksmund, daß es in den alten Schächten und Gängen unter der Halde spuke. Die Geister der verunglückten Bergleute würden heute noch Angst und Schrecken verbreiten.
    Deshalb wurde der Shadow Forest gemieden. Und so kam es, daß sich die Natur fast ungestört entwickeln konnte. Es gab kaum Wege, und wenn, dann waren es nur
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