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GK0066 - Die teuflischen Schädel

GK0066 - Die teuflischen Schädel

Titel: GK0066 - Die teuflischen Schädel
Autoren: Jason Dark
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Glatze. Die Hakennase stach weit aus dem flachen Gesicht, und die großen Ohren lagen eng an. Unter den fast haarlosen Brauen brannten zwei Augen, deren Farbe nicht zu bestimmen war. Auf der etwas breiten Oberlippe über dem messerscharfen Mund wuchs ein schmales Bärtchen, das Quant liebevoll pflegte.
    Cyrus Quant war immer schlampig gekleidet. Meist trug er eine abgewetzte graue Jacke und dazu eine Hose aus dickem Kordstoff. Sein Hemd war mehrmals geflickt worden und sah entsprechend bunt aus. Die gesamte Kleidung schlotterte um seinen ausgemergelten Körper, dem man nicht ansah, welche Energien in ihm steckten.
    Die breiten Scheibenwischer des Lieferwagens fuhren quietschend über die verschmierte Frontscheibe.
    Quant hockte hinter dem Lenkrad wie der personifizierte Teufel. Neben ihm auf dem Sitz lag der Schrumpfkopf unbeweglich und starr. Niemand wäre auf den Gedanken gekommen, daß dieser Kopf vor kurzer Zeit noch einen Menschen ermordet haben sollte.
    Es war einfach zu ungeheuerlich.
    Und doch wahr!
    Denn Cyrus Quant hatte nicht nur die Herstellung von Schrumpfköpfen in den tiefen Urwäldern Brasiliens gelernt, sondern auch beigebracht bekommen, wie man mit den Dämonen der Finsternis Kontakt aufnimmt. Er hatte geheimnisvolle Riten kennengelernt, kannte Kräuter und Essenzen aus der Hexenküche der Medizinmänner – und das große Geheimnis um die mordenden Schrumpfköpfe.
    Einmal hatte er es in Brasilien erlebt. Damals war ein junges Mädchen das Opfer gewesen. Genau wie bei ihm. Aber er hatte die Technik noch vervollkommnet, hatte herausgefunden, wie man die Schrumpfköpfe zu Mordrobotern machte, die nur seinen Befehlen gehorchten.
    Cyrus Quant fuhr nur mit Standlicht. Er kannte den Weg wie im Schlaf. Rechts und links wuchs der dichte Wald eng an den schmalen Weg, der von hohem Unkraut überwuchert war. Der Lieferwagen schlingerte. Der Boden war naß und glitschig, und die Reifen waren auch nicht mehr die besten.
    Endlich tauchte die Blockhütte auf. Sie duckte sich wie ein scheues Tier an die schräge Ebene der Kohlenhalde. Die Hütte hatte Quant aus Bohlen zusammengezimmert und das Dach mit Teerpappe gedeckt.
    Neben der Hütte befand sich ein kleiner Stall, der an einer Seite offen war und Quant als Garage für seinen Wagen diente.
    Quant fuhr den Lieferwagen hinein, löschte das Licht und stellte den Motor ab.
    Bevor er ausstieg, nahm er den Schrumpfkopf in seine linke Armbeuge. Dann ging er zu der Eingangstür der Blockhütte.
    Sie besaß ein modernes Sicherheitsschloß, das gar nicht zu dieser Behausung zu passen schien.
    Quant schloß die Tür auf, ohne den Schrumpfkopf loszulassen. In der Blockhütte zündete er eine Petroleumlampe an. Er stellte die Flamme groß und legte den Schrumpfkopf in eine Schale, die auf dem Tisch stand.
    Die Blockhütte wirkte durch das Licht fast gemütlich.
    Die der Tür gegenüberliegende Seite wurde durch ein Bücherregal eingenommen, in dem alte Schriften und durch Gummibänder zusammengehaltene Papierrollen lagen. Ferner gab es einen Tisch, zwei Stühle, einen alten Herd und einen kleinen Schrank, in dem Quant seine persönlichen Sachen aufbewahrte.
    Cyrus Quant trat auf das Bücherregal zu und schob es ein Stück zur Seite.
    Eine brusthohe Öffnung wurde sichtbar.
    Quant nahm den Schrumpfkopf und schlüpfte durch die Öffnung in das dahinterliegende Dunkel.
    Nach zwei Schritten stand er schon vor einer Falltür. Quant bückte sich und zog sie hoch.
    Feuchte, nach verbrannten Kräutern riechende Luft schlug ihm entgegen. Flackernder Fackelschein traf sein Gesicht. Eine Holzleiter wurde sichtbar.
    Quant stieg langsam die Stufen hinab in die Tiefe.
    Es gab eine Anzahl Höhlen und Gänge in dem nicht mehr benutzten Kohleabbaugebiet. Quant hatte diese Höhle auch nur durch einen Zufall gefunden. Er hatte sich dann einen kurzen Gang gegraben, der in einen der normalen Stollen mündete. Dieser Stollen lag nicht sehr tief. Er war einer der ersten gewesen, die man geschlagen hatte, als hier Kohle gefunden worden war. Später erst waren dann die Fördertürme entstanden, um an die tiefer in der Erde liegende Kohle heranzukommen.
    Das Verlies unterhalb der Blockhütte war nicht sehr groß. Es war quadratisch angelegt und besaß einen schmalen Schacht, der für genügend Sauerstoff sorgte, damit die Fackeln immer brennen konnten.
    Doch dieses Verlies war eine Kultstätte.
    In der Mitte stand ein Steinaltar. Er war aus grünem Onyx und spiegelblank poliert. Auf der Altarfläche
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