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GK0066 - Die teuflischen Schädel

GK0066 - Die teuflischen Schädel

Titel: GK0066 - Die teuflischen Schädel
Autoren: Jason Dark
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stand eine längliche Schale, in der sich geheimnisvolle Kräuter und zerriebene Wurzeln befanden. Eingerahmt wurde die Schale von zwei dicken schwarzen Kerzen.
    Um den Altar herum standen acht Pfähle. Auf sieben der Pfähle steckte jeweils ein Schrumpfkopf.
    Am Boden, um die Pfähle herum, befanden sich seltsame Zeichen und Gebilde.
    Symbole der Dämonensprache.
    Hier unten war das eigentliche Reich des Cyrus Quant. Hier nahm er Kontakt mit den Gestalten des Dämonenreiches auf.
    Cyrus Quant ging zu dem leeren Pfahl und setzte den mordenden Schrumpfkopf auf die Spitze. Er mußte sich dabei strecken, um das obere Ende erreichen zu können.
    Die Augen des Schrumpfkopfes starrten wieder leblos. Nichts deutete darauf hin, daß der Kopf noch vor kurzer Zeit gelebt hatte.
    Cyrus Quant bewunderte sein Werk. Ja, er hatte es geschafft. War mit den ungeheuren Schwierigkeiten fertig geworden.
    Die Polizei hatte die Leichen der angeblich Vermißten gefunden. Es waren Penner und Landstreicher gewesen, die Quant aufgegabelt hatte, und die die Stelle der vermißten Personen eingenommen hatten. Niemandem war das aufgefallen.
    Quant lachte lautlos, als er daran dachte. Er hatte seine Spuren gut verwischt.
    Langsam trat er vor den Altar, atmete tief durch und zog aus seiner Jackentasche ein Feuerzeug.
    Er schnippte es an.
    Die kleine Flamme leuchtete auf, und Quant strich damit behutsam über die Schale.
    Die geheimnisvollen Kräuter begannen zu schwelen.
    Süßlich riechende Qualmwolken zogen träge in die Luft, legten sich schwer auf Quants Atemwege.
    Cyrus Quant zog den Rauch gierig ein.
    Über seine Lippen drangen uralte Sprüche, die ihn ein Medizinmann gelehrt hatte. Es waren Beschwörungen, die die Dämonen herbeilockten und sich ihm untertan machten.
    Der Qualm breitete sich wie eine schwere, regennasse Wolke aus, zog, Nebelschwaden gleich, zwischen den Schrumpfköpfen umher.
    Quants Beschwörungen wurden lauter. Immer schneller sprach er. Die ungeheure Konzentration trieb dicke Schweißperlen auf seine Stirn.
    Quant fiel in Trance.
    Er hörte nicht, daß ein gewaltiges Brausen durch das Verlies raste und den Rauch zur Seite fegte.
    Statt dessen erhob sich aus der Schale eine schreckliche Gestalt. Ein Ungeheuer, wie es nur in Alpträumen vorkam. Halb Mensch, halb Hydra.
    Das Ungeheuer hatte einen normalen Körper, jedoch acht Köpfe. Köpfe, deren Gesichter entstellt waren und nur ein Auge besaßen.
    Der Dämonengott Orgozzo hatte seinen Diener erhört.
    Er war aus dem finsteren Reich gekommen, um dem grausamen Ruf zu folgen.
    Die Gestalt schwebte durch das Verlies und berührte jeden der auf den Pfählen steckenden Köpfe.
    Cyrus Quant war in die Knie gebrochen. Die Beschwörung hatte zu viel Kraft gekostet. Der Mensch, der den schrecklichen Dämon gerufen hatte, bekam nicht mit, was sich in dem Verlies abspielte.
    Achtmal berührte der Dämonengott die Schrumpfköpfe, und jedesmal verschwand einer der Köpfe des Dämonengottes. Zurück blieb ein Körper, der langsam wieder auf die Schale zuschwebte, sich in Rauch auflöste und verschwand.
    In dem unheimlichen Verlies war es totenstill. Nicht einmal Quants Atemzüge waren zu hören.
    Die Tätigkeit seiner inneren Organe war auf ein Minimum reduziert.
    Irgendwann erwachte Cyrus Quant aus seiner Starre. Er schüttelte den Kopf und blickte sich aus ungläubigen Augen um.
    Dann kam die Erinnerung wieder.
    Er hatte zum zweiten Mal versucht, Orgozzo, den Dämonengott, auf die Erde zu holen. Einmal war es ihm gelungen, da hatte Orgozzo einen Schrumpfkopf zum Leben erweckt. Aber hatte es auch diesmal geklappt?
    Quant wußte, mehr als dreimal hielt er die Strapaze nicht durch. Zuviel Energie ging verloren.
    Es hätte heute klappen müssen.
    Cyrus Quant erhob sich langsam. Er mußte die Augen schließen, um einen Schwindelanfall zu unterdrücken.
    Eine kurze Zeitspanne stand er unbeweglich. Er spürte, wie seine Nerven vibrierten.
    Quant öffnete die Augen. Sein Blick wanderte über die acht Schrumpfköpfe.
    Das Unglaubliche war geschehen!
    Die Schrumpfköpfe lebten!
    Cyrus Quant sah in Augen, die fanatisch leuchteten. Er kannte diese Blicke. So sahen Mörder aus.
    Münder bewegten sich. Stöhnen und Ächzen geisterte durch das Verlies.
    Doch plötzlich begann einer der Schrumpfköpfe zu lachen.
    Es war ein grelles, gemeines Gelächter, in das die anderen Schrumpfköpfe nach und nach einstimmten.
    Schaurig hallte es an Quants Ohren, ließ eine Gänsehaut über seinen Rücken
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