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GK0057 - Die Bräute des Vampirs

GK0057 - Die Bräute des Vampirs

Titel: GK0057 - Die Bräute des Vampirs
Autoren: Jason Dark
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Denn elektrisches Licht war für die Vampire tödlich.
    Dr. Barow trat an einen wuchtigen Eichenschreibtisch. Er zog die oberste Schublade auf und entnahm ihr einen Zettel.
    Drei Namen standen auf diesem Blatt Papier.
    Mädchennamen.
    Miriam West, Jane Collins, Brenda Porter!
    Dr. Barows erste Opfer!
    Er hatte die drei Mädchen beobachtet. Kannte genau ihren Tagesablauf.
    Als der Vampir den Zettel wieder in die Schublade legte, leuchteten seine Augen auf, denn er wollte noch in dieser Nacht sein erstes Opfer holen…
    ***
    Miriam West war 23 Jahre jung, schwarzhaarig und mit einer Figur ausgestattet, die Männeraugen wie ein Magnet anzog.
    Und das Girl genoß diese Blicke. Sie provozierte sie sogar noch, trug nur hautenge Pullover, knapp sitzende Hosen oder superkurze Röcke. Es war ein offenes Geheimnis, daß Miriam oft ihre Liebhaber wechselte. Aber was die Leute redeten, störte sie nicht.
    Miriam West arbeitete in einer kleinen Werbeagentur und verdiente nicht schlecht.
    Deshalb konnte sie sich auch eines von den neuen Apartments leisten, die in der Londoner Innenstadt gebaut worden waren.
    An diesem Freitag wurde der Geburtstag eines Kollegen ausgiebig begossen. Nach Feierabend war die Belegschaft der kleinen Agentur in eine Bar gezogen und hatte dort weitergefeiert.
    Getanzt wurde nach den Rhythmen einer Combo, und Miriam fühlte sich ganz in ihrem Element.
    »Ich darf dich doch noch nach Hause bringen, Miriam?« fragte George, einer ihrer männlichen Kollegen, und spielte mit einer Locke ihres schwarzen Haares.
    Miriam kicherte. Sie war schon leicht angeheitert, und deshalb überschlug sich ihre Stimme etwas. »Du hast doch nicht irgend etwas vor, George?«
    »Nein, was denkst du von mir?« erwiderte George entrüstet.
    Miriam zog einen Schmollmund. »Das ist dein Pech. Ich dachte, du würdest mich wirklich noch ein wenig vernaschen wollen. Aber so…«
    George guckte wie ein begossener Maulesel.
    Miriam löste sich aus seinen Armen, warf die langen Haare zurück und sagte lachend:
    »Sei so gut, George, und hol mir ein Taxi.«
    »Du willst doch nicht etwa schon fahren?«
    »Ja.«
    »Das werden die anderen bestimmt nicht zulassen.«
    »Ich fahre, George.«
    »Bitte, wie du willst.«
    Während Miriam ein wenig schwankend zum Tresen ging, wo die anderen saßen und sie mit lautem Hallo begrüßten, gab George dem Mixer Bescheid. Der Mann im roten Frack griff sofort zum Telefonhörer und wählte die Nummer eines Taxiunternehmens.
    »Stellt euch vor, Miriam will uns schon verlassen«, sagte George, als er sich zu den anderen gesellte.
    Protestgeschrei wurde laut.
    »Kommt gar nicht in Frage«, rief der Chef der Agentur, der gerade mit einer etwas prallen Blondine schmuste, »Sie bleiben hier, Miriam.«
    Miriam schüttelte den Kopf. Auch die anderen versuchten sie umzustimmen. Ohne Erfolg. Miriam blieb bei ihrem Entschluß.
    Dann kam auch schon der Taxifahrer.
    Der Mixer sah den Mann zuerst und zeigte auf die lachende Gruppe am Ende der Theke.
    Mit den Worten »Viel Spaß noch!« verabschiedete sich Miriam und strebte neben dem Taxifahrer dem Ausgang des Lokals zu.
    George sah ihr nachdenklich hinterher.
    Die kühle Nachtluft tat Miriam gut. Tief atmete sie ein. Sofort verschwand das leichte Schwindelgefühl wieder.
    Ein sternklarer Himmel hing über London. Es war eine der seltenen Nächte, in der mal kein Nebel herrschte.
    Trotzdem es schon fast auf Mitternacht zuging, waren noch viele Menschen unterwegs.
    Das Taxi wartete unter einer Peitschenleuchte. Eines jener hochkantigen Monstren, die immer noch in London fahren.
    Hinter dem Taxi stand ein dunkler Mercedes. Ein Mann saß am Steuer und beobachtete Miriam und den Fahrer. Das Girl bemerkte den Mercedes, als es in das Taxi stieg.
    »Wohin?« fragte der Fahrer, ein Mann in mittleren Jahren.
    Miriam gab ihre Adresse an. Als der Wagen anfuhr, drehte sie sich noch einmal um.
    Deshalb sah sie auch, daß sich der schwarze Mercedes ebenfalls in Bewegung setzte.
    Miriam achtete nicht weiter darauf, sondern gab sich ihren Gedanken hin. Sie wußte selbst nicht, was mit ihr los war. Sonst war sie immer eine der letzten, die eine Feier verließ. Aber heute…
    Miriam zuckte die Achseln und griff zu einer Zigarette. Sie hatte sie kaum aufgeraucht, da stoppte der Wagen schon vor ihrem Apartmenthaus.
    Das Girl bezahlte und ging auf den gläsernen Eingang zu. Sie wandte sich nicht einmal um.
    Der Nachtportier begrüßte sie mit einem Kopfnicken. Einer der vier Lifts brachte sie
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