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GK0057 - Die Bräute des Vampirs

GK0057 - Die Bräute des Vampirs

Titel: GK0057 - Die Bräute des Vampirs
Autoren: Jason Dark
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benutzen wollte, falls sie beim erstenmal nicht getroffen hätte.
    »Leg sie weg!« befahl Dr. Barow.
    Miriam gehorchte automatisch. Sie war nicht mehr Herr über sich selbst. Sie gehörte jetzt einem anderen.
    Dr. Boris Barow!
    »Komm mit«, sagte er zu der totenbleichen Miriam. »Anziehen brauchst du dich nicht. Ich habe herrliche Kleider in meinem Haus.«
    Miriam nickte.
    Vor Dr. Barow verließ sie ihre Wohnung, in der Gewißheit, dorthin nie mehr wieder zurückzukehren.
    Niemand konnte Miriam ansehen, was sie mitgemacht hatte. Es sei denn, man achtete auf zwei nadelspitze Punkte in der Höhe der Halsschlagader. Denn dort hatte der Vampir Miriam das Blut ausgesaugt.
    Die beiden nahmen nicht den Lift, sondern gingen auf die Nottreppe zu. Sie erreichten sie durch eine kleine Eisentür. Kurz davor wandte sich Miriam noch mal um.
    Sie sah Dr. Barow an und lächelte.
    Dabei entblößte sie ebenfalls zwei nadelspitze Vampirzähne.
    ***
    Der schwarze Mercedes jagte durch die Nacht.
    Am Steuer saß Dr. Barow. Seine Hände krampften sich um das Lenkrad, so daß die Knöchel weiß hervortraten. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet, auf die breite Straße, die von den Scheinwerfern erhellt wurde.
    Dr. Barow war innerlich aufgewühlt. Triumph und satanische Freude paarten sich zu einem völlig neuen Gefühl. Dr. Barow hätte es mit der ganzen Welt aufgenommen. Ihm konnte nun nichts mehr passieren. Er war unsterblich…
    Im Fond des Wagens saß Miriam West. Sie kauerte in einer Ecke, hatte die Beine hochgezogen und auf den Sitz gelegt. Ihr Gesicht war totenbleich. Nur die Augen glühten in einem wilden Feuer. Schon jetzt spürte Miriam, daß der Drang nach Blut unersättlich wurde.
    Dr. Barow bog auf eine Ausfallstraße ein. Er hatte jetzt ungefähr noch drei Meilen bis zu seinem Haus zu fahren.
    Plötzlich tauchte vor ihm ein roter Lichtpunkt auf, der hin und her geschwenkt wurde.
    Polizei!
    Straßensperre!
    Der Mercedes näherte sich rasend schnell. Dr. Barow war versucht, die Sperre zu ignorieren, kurzerhand hindurchzubrausen, doch dann siegte die Einsicht.
    Er bremste. Die Reifen jaulten.
    Mit einem Tuch wischte sich Dr. Barow das Blut aus den Mundwinkeln. Dann kurbelte er die Scheibe herunter.
    Es waren zwei Polizisten. Die schweren Motorräder standen aufgebockt am Rande der Straße.
    Einer der Beamten kam auf den Mercedes zu, bückte sich, damit er in den Wagen sehen konnte, tippte an seinen Helm und verlangte die Papiere.
    Dr. Barow zog die Augen zusammen. »Weshalb?«
    Die Polizisten waren vor der freundlichen Sorte. »Wir suchen zwei Schwerverbrecher, Sir. Sie sind vor einigen Stunden aus dem Zuchthaus ausgebrochen, und wir haben Grund zur Annahme, daß sie sich hier in der Gegend herumtreiben.«
    »Ich habe keinen gesehen«, sagte Dr. Barow und reichte dem Beamten seinen Führerschein.
    Der ging ein Stück zur Seite und sah sich die Papiere an. »Sie sind Arzt, Dr. Barow?«
    »Es steht schließlich da.«
    Der Beamte gab die Papiere zurück. Auf einmal sah er die totenblasse Miriam hinten im Fond sitzen.
    Mißtrauen flackerte in dem Polizisten auf. »Was ist mit Ihnen? Fühlen Sie sich nicht wohl, Miß?«
    Dr. Barow riß der Geduldsfaden. »Wie Sie gesehen haben, bin ich Arzt!« zischte er. »Das Mädchen dort hinten ist krank. Ich bin mit ihr auf dem Weg zu einem Sanatorium. Und Sie halten mich nur unnötig auf.«
    »Verzeihung, Sir. Wir tun nur unsere Pflicht. Sie können selbstverständlich fahren. Und passen Sie auf. Diese Ausbrecher sind nicht ungefährlich.«
    »Ja, ja, schon gut«, knurrte Barow und ließ den Motor wieder an. Im Prinzip war er froh, ungeschoren davongekommen zu sein. Gut, daß der Beamte nicht genauer auf ihn geachtet hatte. Die Zähne wären ihm bestimmt aufgefallen.
    Die Beamten sahen dem Wagen mit gemischten Gefühlen nach. Einer notierte sich Dr. Barows Namen und die Wagennummer in sein Notizbuch.
    »Man kann nie wissen«, murmelte er.
    In der Zwischenzeit hatte Dr. Barow sein Haus schon fast erreicht. Er bog in eine schmale Landstraße ein und war fast am Ziel.
    Das Haus ragte wie ein drohender Klotz aus dem verwilderten Vorgarten. Dr. Barow hatte die hohe Gartentür mit einer Eisenkette gesichert, zwischen deren Gliedern ein einfaches Schloß steckte. Das war natürlich für einen Einbrecher kein Hindernis. Das Haus jedoch war durch eine Alarmanlage geschützt, die Barow selbst erfunden hatte.
    Im Schrittempo fuhr er den Mercedes auf das Haus zu. Dicht davor stoppte er, holte einen
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