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GK0057 - Die Bräute des Vampirs

GK0057 - Die Bräute des Vampirs

Titel: GK0057 - Die Bräute des Vampirs
Autoren: Jason Dark
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Schlüssel aus der Tasche und schloß die Haustür auf. Durch eine Vorrichtung schaltete er dabei automatisch die Alarmanlage aus.
    Auch Miriam West war inzwischen ausgestiegen.
    Dr. Barow hielt ihr die Tür auf. »Komm«, sagte er.
    Mit langsamen Schritten betrat das Mädchen ihr unheimliches neues Zuhause.
    Dr. Barow griff nach einem Leuchter und zündete die beiden darin steckenden Kerzen an.
    Der flackernde Lichtschein tanzte durch eine große Diele, an deren Wänden alte Gemälde hingen, und von der außerdem einige Türen abzweigten. Eine Holztreppe mit kunstvoll geschnitztem Geländer führte in die obere Etage.
    Dr. Barow ging auf eine Rundbogentür zu und öffnete sie.
    »Komm«, sagte er zu Miriam. »Ich zeige dir dein neues Reich.«
    Das Mädchen zögerte ein wenig. So, als hätte sie Angst vor dem, was unweigerlich kommen würde.
    Doch sie gehorchte. Zu tief fühlte sie sich schon dem Vampir ergeben.
    Miriam West stieg eine Treppe hinunter. Die Stufen waren alt und knarrten.
    Dr. Barow folgte dem Mädchen. Er brachte es in einen Raum ganz am Ende des Kellers.
    Es war ein stockdunkles Verlies, das jetzt durch die zwei flackernden Kerzen erhellt wurde.
    »Dein Reich«, flüsterte der Vampir.
    Spinnweben hingen unter der Decke. Es roch feucht und modrig. In einer Ecke stand ein alter Holzschrank.
    Dr. Barow zog die Tür auf. Sie knarrte gräßlich.
    In dem Schrank hingen Kleider. In der Art, wie sie im vorigen Jahrhundert modern gewesen waren.
    Mit der freien Hand griff der Vampir nach einem Kleidungsstück und warf es Miriam zu.
    »Zieh es über!«
    Das Mädchen schlüpfte aus dem Bademantel und in das Kleid. Es war aus blutrotem Samt und mit weißen Rüschen abgesetzt. Das Kleid hatte einen tiefen Ausschnitt und paßte Miriam wie angegossen.
    »Was soll ich tun?« fragte sie. Es waren überhaupt die ersten Worte, die Miriam sprach.
    »Es wird bald Tag«, erwiderte der Vampir mit flüsternder Stimme. »Du wirst tagsüber schlafen. Doch sobald die Nacht kommt, werde ich dich wecken. Nur in der Nacht können wir unsere Opfer holen.«
    Der Vampir ging auf eine schmale Holztür zu, die erst jetzt durch das Kerzenlicht aus der Dunkelheit gerissen wurde.
    Er stieß die Tür auf und betrat den dahinterliegenden Raum.
    Der gelbrote Schein beleuchtete eine unheimliche Szene.
    In dem kleinen Raum standen drei Särge!
    Sie waren offen und innen mit rotem Samt ausgelegt.
    »Hier ist dein Platz«, sagte der Vampir und zeigte auf den ersten Sarg.
    Miriam kam langsam näher. Sekundenlang sah sie auf den Sarg. Kein Muskel zuckte in ihrem Gesicht, während sie das rechte Bein hob und langsam in den Sarg stieg.
    Dr. Barow schaute mit funkelnden Augen auf seine erste Dienerin, die sich jetzt in die Totenkiste legte.
    Es sah gespenstisch aus. Das Kleid hob sich nicht von der roten Samtverkleidung des Sarges ab, nur Miriams Gesicht leuchtete wie weißer Marmor. Das Mädchen hielt die Hände auf der Brust gefaltet und die Augen geschlossen. Sie war bereits in einen tiefen Schlaf gefallen, aus dem sie erst bei Anbruch der Dunkelheit erwachen würde.
    Auf Zehenspitzen verließ Dr. Barow den unheimlichen Keller und ging über die Holztreppe nach oben in sein Zimmer. Auch er mußte tagsüber ruhen, allerdings nicht unten im Keller, sondern in einem prunkvoll ausgestatteten Raum, den er durch eine kleine Tür von seinem Arbeitszimmer aus erreichen konnte.
    Schwere Vorhänge, die keinen Sonnenstrahl durchließen, hingen vor dem Fenster dieses Gemaches. Die Wände waren mit violetten Seidentapeten bespannt. Schwarz war der dicke Teppich, der den Boden bedeckte. Und schwarz der schwere Sarg in der Mitte des Zimmers.
    Es war ein prächtiger Sarg. Angefertigt von einem Künstler. In das Holz der Außenwände waren seltsame Zeichen geschnitzt worden. Im Gegensatz zu den Särgen im Keller war dieser mit violettem Samt ausstaffiert. In Höhe des Kopfes lag ein kleines Kissen.
    Minutenlang stand der Vampir vor dem Sarg. Er wollte gerade die Kerzen löschen, als er hinter seinem Rücken ein Geräusch hörte.
    Blitzschnell kreiselte Dr. Barow herum. Durch den Windzug wurde eine der Kerzen ausgeblasen. Im selben Moment hörte er auch schon eine blecherne Stimme.
    »Wenn du nicht ganz schön ruhig bist, Kamerad, pumpen wir dich voll Blei, und dann kannst du für immer in deiner Totenkiste liegen bleiben…«
    ***
    George Baker erwachte von stechenden Kopfschmerzen. Unter unsäglichen Mühen öffnete er die Augen.
    Dunkelheit umgab ihn, die jedoch
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