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GK0057 - Die Bräute des Vampirs

GK0057 - Die Bräute des Vampirs

Titel: GK0057 - Die Bräute des Vampirs
Autoren: Jason Dark
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irren sich. Nicht ich bin in Ihrer Gewalt, sondern Sie in meiner.«
    Dr. Barow ging einen Schritt vor und schwenkte den Leuchter vor sein Gesicht. Dabei zog er die Oberlippe hoch.
    Die dolchartigen Vampirzähne wurden sichtbar.
    Es mußte ein grauenvoller Anblick für die Gangster gewesen sein. Das flackernde Kerzenlicht, das tanzende Schatten auf das dämonisch aussehende Gesicht des Vampirs warf, die unheimlichen schwarzen Augen, die langen Eckzähne, all das reichte, um den Ausbrechern einen tiefen Schock zu versetzen.
    »Ein – ein Vampir«, ächzte er.
    Dr. Barow blieb stehen. »Ja«, sagte er nur. »Ich bin ein Vampir, und ich werde dich töten.«
    Reds Gesicht verzerrte sich. »Nicht mit mir!« zischte er. »Vampire! Das ich nicht lache. Die gibt es doch gar nicht. Sind nur alles Märchen. Du wirst dich noch wundem, Opa, mich mit solch einer Maskerade zu erschrecken.«
    Der Gangster hatte sich wieder gefangen. Wie gut, das zeigte er zwei Sekunden später.
    Eiskalt zog er den Stecher der Maschinenpistole durch.
    Weißrote Blitze zuckten aus der Mündung. Ein Feuerstoß orgelte durch das Zimmer und traf den Vampir in Höhe des Bauches.
    Die Geschosse warfen Dr. Barow zurück. Er prallte mit den Kniekehlen gegen den Rand des Sarges und fiel auf der anderen Seite zu Boden. Der Leuchter entglitt seiner Hand. Zum Glück verlöschten auch die Kerzen.
    »Was gibt’s, Red?« brüllte Tom von oben.
    »Nichts von Bedeutung. Ich habe nur gerade diesen alten Knacker umge…«
    Der Gangster stockte mitten im Satz.
    Aus weit aufgerissenen Augen starrte er auf den unförmigen Schatten, der hinter dem Sarg hervorwuchs.
    »Das – das kann doch nicht wahr sein. Ich habe ihn doch getroffen, verdammt. Ich – ich…«
    Red brach ab.
    Das dämonische Lachen des Vampirs schnitt ihm durch Mark und Bein.
    »Red! Ich komme!« schrie Tom von oben.
    »Es gibt keine Rettung mehr für dich!« zischte der Vampir.
    Red, einer der gerissensten Gangster der Londoner Unterwelt, hatte auf einmal höllische Angst. Angst um sein dreckiges, erbärmliches Leben.
    Er konnte vor Schreck keinen Finger krümmen, dachte längst nicht mehr an die Maschinenpistole in seiner Hand, sondern sah nur noch die große Gestalt des Vampirs, die mit dem zum Schlag bereiten Kerzenleuchter auf ihn zukam. Der schwere Kandelaber pfiff durch die Luft.
    Ein Hieb reichte. Blutüberströmt brach Red zusammen.
    Gebückt stand Dr. Barow über dem Toten.
    Genau in der Stellung sah ihn Tom, der auf einmal in der Tür stand.
    »Red!« gellte seine sich überschlagende Stimme auf.
    Der Vampir zuckte hoch. Er mußte unbedingt noch den zweiten Gegner bekommen.
    Doch Tom war noch schneller. Ehe sich Dr. Barow versah, kreiselte, er herum und hetzte auf die Haustür zu, die sie vorhin, als sie nach dem Vampir das Haus betreten hatten, nicht wieder geschlossen hatten.
    Die Panik saß Tom wie ein wildes Tier im Nacken. Mit Riesenschritten hetzte er durch den verwilderten Garten. Geschickt kletterte er an dem verrosteten Eisenzaun hoch.
    Er warf keinen Blick mehr zurück. Zu grausam war das gewesen, was er soeben erlebt hatte.
    Mit finsterem Gesicht starrte Dr. Barow dem Ausbrecher nach. Plötzlich wurde ihm bewußt, daß ihm hier ein Fehler unterlaufen war. Dieser Mann wußte zuviel. Dr. Barow beschloß, das zu ändern.
    Aber nicht jetzt. Im Moment hatte er noch etwas anderes zu tun.
    Der Vampir drehte sich um und ging zurück in sein Haus. Er mußte sich um die Leiche des anderen Gangsters kümmern.
    Sie lag dicht vor der Tür. Dr. Barow mußte über sie hinwegsteigen, um ins Zimmer zu gelangen.
    Zuerst nahm der Vampir die Maschinenpistole auf und verstaute sie in einem Schrank, der in dem schmalen Flur stand.
    Dann befaßte er sich mit dem Toten. Dr. Barows Augen leuchteten, als sie das Blut sahen. Doch im gleichen Moment wußte er, daß ihm dieses Blut keine Kraft geben würde. Er brauchte den Lebenssaft von jungen Mädchen und Frauen.
    Dr. Barow packte die Leiche mit beiden Händen und warf sie sich über die Schulter. Ein unbeteiligter Beobachter hätte diesem Mann gar nicht so viel Kraft zugetraut.
    Mit seiner makabren Last trat der Vampir hinaus in die Nacht. Am Himmel leuchtete die fahle Sichel eines Halbmondes. In kurzer Zeit würde Vollmond sein.
    Dr. Barow umrundete sein Haus und gelangte zu einem kleinen Schuppen, in dem einige verrostete Gartengeräte standen. Unter anderem auch ein Spaten.
    Dr. Barow legte die Leiche vor ein Gebüsch, schnappte sich den Spaten, ging
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