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089 - Der grüne Henker

089 - Der grüne Henker

Titel: 089 - Der grüne Henker
Autoren: A.F.Morland
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Wir waren zu fünft in die Gewalt der Hexen geraten. Mittlerweile lebte Wendell Aldrich, der dicke Zeitungszar aus Vancouver, nicht mehr, und Denise Perkins, Professor Owens rothaarige Freundin, wurde soeben einem fast drei Meter großen Feuerteufel geopfert, den die grausamen Hexen herbeizitiert hatten.
    Der brennende Satan war gekommen und hatte das schöne nackte Opfer angenommen. Die Hexen bildeten einen großen Kreis, in deren Mitte Denise auf einem schwarzmagischen Symbol lag.
    Sie hatte begriffen, daß es für sie keine Rettung mehr gab, deshalb hatte sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden.
    Sie wollte sterben, wollte, daß die schreckliche Angst und die quälende Seelenpein endlich aufhörten.
    Sie war dem allen nicht mehr gewachsen. Wenn es sein mußte, so sollte es geschehen, aber schnell.
    Der Feuerteufel hatte sich vor sie hingekniet, als wollte er ihre nackte Schönheit anbeten. Die Hitze hatte ihr den Schweiß aus allen Poren getrieben und ihr den Atem verschlagen.
    Sie sehnte das Ende herbei, obwohl es entsetzlich sein würde. Schnell, nur schnell sollte es gehen…
    Der brennende Satan beugte sich vor und legte sich langsam auf sie. Die Hölle umarmte Denise Perkins.
    Denise hatte nicht schreien wollen, denn diesen Triumph gönnte sie den Hexen nicht, aber dann waren die Schmerzen so unmenschlich, daß es ihr den Schrei von den Lippen riß.
    Ihr Wunsch erfüllte sich. Sie starb einen schnellen Tod unter dem Feuerteufel. Alle Hexen wohnten diesem schrecklichen Schauspiel bei, und ihnen gefiel, was sie sahen.
    Sie wußten, daß der brennende Satan solche Opfer liebte. Sie konnten ihn sich damit gewogen machen, durften eine Zeitlang Wünsche an ihn herantragen, die er unter anderen Umständen glattweg abgelehnt hätte.
    Er nahm Denise in sich auf - mit Haut und Haaren. Sie verschwand in ihm. Als er sich langsam aufrichtete, war sie nicht mehr da.
    Es schien, als hätte es sie nie gegeben.
    ***
    Als der Schrei aufgellte, sah mich Al Owen entsetzt an. »Mein Gott, Tony, das ist Denise!«
    Wir befanden uns in jener Hütte, in der er gefangengehalten worden war. Marty Kanter hatte die Hexe getötet, mit der Al zusammen gewesen war.
    Das häßliche Weib lag auf dem großen Fell. Grau war ihre Haut, mit Warzen übersät, faltig. Ihr zahnloser Mund klaffte weit auf, und die gebrochenen Augen starrten ins Leere.
    Vor wenigen Augenblicken war sie noch bildschön gewesen. Ein magischer Trick hatte ihr zu dieser unwirklichen Schönheit verholfen.
    Im Moment des Todes hatte sie wieder ihr wahres, abstoßendes Aussehen angenommen.
    Al Owen hob den Colt Diamondback, den ich ihm geliehen hatte. Ich hatte mich als erster befreien können, hatte dann Marty Kanter geholfen und war mit diesem hierher gekommen.
    Zu dritt wollten wir anschließend Denise Perkins beistehen, doch ihr gellender Todesschrei ließ meinen Herzschlag aussetzen. Eiswasser floß mit einem Mal durch meine Adern.
    Zu spät, schrie es in mir. Wir können nichts mehr für das Mädchen tun.
    Ich wußte nicht, welches Schicksal Denise ereilt hatte; ihrem Schrei nach zu urteilen, mußte es qualvoll gewesen sein.
    Zuerst Wendell Aldrich, jetzt Denise… Die grausamen Hexen vergeudeten keine Zeit.
    Wir waren nicht die ersten Dämonenjäger, die es in diese fremde Dimension verschlagen hatte, die einer Säuberungswelle der schwarzen Macht zum Opfer gefallen waren, doch ich hatte großsprecherisch behauptet, wir würden die ersten sein, die es schafften, wieder zur Erde zurückzukehren.
    Im Augenblick war ich davon nicht mehr überzeugt.
    Al Owen liebte Denise mehr als sein Leben. Als er ihren Schrei hörte, drehte er durch. Ich konnte das verstehen. Dennoch wollte ich verhindern, daß er wie ein Wahnsinniger aus der Hütte stürmte.
    Ich trat ihm in den Weg. »Warten Sie, Al!«
    »Zur Seite, Tony!« keuchte er, und ein gefährliches Feuer loderte in seinen Augen. Jeder, der ihn jetzt aufhalten wollte, war sein Feind.
    Und mit Feinden würde er kurzen Prozeß machen. Er war im Besitz meines Revolvers. Ich hatte ihm vor wenigen Augenblicken Patronen gegeben, damit er ihn nachladen konnte.
    Zum Dank dafür richtete er den Diamondback jetzt auf mich. Es ist ein verdammt unangenehmes Gefühl, in die Mündung einer Waffe zu sehen, und noch schlimmer ist es, wenn diese Waffe die eigene ist.
    »Zur Seite, Tony!« wiederholte der Parapsychologe rauh.
    Ich gehorchte nicht, aber er wußte sich zu helfen. Er packte mich blitzschnell und stieß mich gegen die Hüttenwand,
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