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GK0049 - Dämonos

GK0049 - Dämonos

Titel: GK0049 - Dämonos
Autoren: Jason Dark
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Mund bekam.
    Der Kanal war nicht tief. Höchstens einen Meter, aber diese Tiefe reichte aus, um, zusammen mit der Strömung, den Inspektor unter Wasser zu drücken.
    John gelang es, sich auf den Rücken zu drehen. Während er immer weitergerissen wurde, streckte er seine Arme aus und bekam die rauhen Seitenwände des Kanals zu fassen.
    Die Fahrt wurde ein wenig gebremst. Und gleichzeitig merkte John, daß er unbedingt Luft schnappen mußte.
    Er zog beide Beine an, rollte sich, so gut es ging, zusammen, gab sich einen Schwung und stieß mit dem Kopf durch die Wasseroberfläche.
    Luft!
    John Sinclair riß weit den Mund auf, pumpte die Lungen voll mit der stinkenden, verbrauchten Luft, die ihm jedoch wie die herrlichste Sauerstoffquelle vorkam.
    Sekunden nur konnte er sich diesem Gefühl hingeben, denn schon riß ihm die Strömung wieder die Beine weg.
    Doch diesmal war John nicht so unvorbereitet. Es gelang ihm, mit der Strömung zu schwimmen und sogar seinen Kopf über Wasser zu halten.
    John näherte sich der Signallampe, die – wenn man sie aus dieser Entfernung sah – heller schien, als er das vorher angenommen hatte. Und da sah John auch die kleine Eisenleiter an der rechten Uferseite des Kanals. Er wußte, daß es in unregelmäßigen Abständen solche Leitern gab, um den Arbeitern hier unten ihre vielfältigen Aufgaben zu erleichtern.
    John warf sich nach rechts, streckte, so weit er konnte, den Arm aus und bekam eine der Sprossen zu fassen.
    Eisern hielt John Sinclair fest, obwohl die Strömung wild an seiner vollgesogenen Kleidung zerrte und ihn mitreißen wollte.
    Johns linke Hand klammerte sich um die Sprosse. Noch immer hielt er den Mund geschlossen, um möglichst kein Wasser zu schlucken.
    Das war ihm allerdings nicht immer gelungen. Johns Magen begann schon zu rebellieren.
    Mit einem Klimmzug zog sich John an die Eisenleiter.
    Er wollte gerade aus dem dreckigen Kanal klettern, da sah er Dämonos.
    Dieser verdammte Teufel hatte genau seinen Weg verfolgt und war nur noch ein paar Meter von der Eisenleiter entfernt. John sah den geschliffenen Stahl des Dolches blitzen und wußte, daß Dämonos nie aufgeben würde.
    John flog förmlich aus dem Wasser. Konnte er Dämonos noch zuvorkommen?
    Der Inspektor stand gerade auf der letzten Sprosse, da hechtete Dämonos auf ihn zu. Der Arm mit dem Dolch vollführte eine sensende Bewegung.
    Doch jetzt zeigte John seine Klasse.
    Eiskalt unterlief er den mörderischen Hieb, riß beide Arme hoch, bekam Dämonos zu packen und katapultierte ihn über seinen Rücken hinweg in die schmutzigbraunen Fluten des Kanals.
    Dämonos krachte gegen die andere Uferwand, prallte dort noch einmal ab und verschwand in der rauschenden Brühe.
    Sein Schrei endete in einem Gurgeln. Doch Dämonos war zäh.
    Nur Sekunden später tauchte er wieder auf, wie ein Ungeheuer aus den Fluten des Meeres.
    Mit aller Macht kämpfte er gegen die Strömung an, versuchte, unbedingt das Ufer zu erreichen. Der grenzenlose Haß auf John Sinclair verlieh ihm Riesenkräfte.
    John, der, mit dem Rücken gegen die Wand gepreßt, den Kampf beobachtete, war klar, daß er ein für allemal ein Ende machen mußte.
    Und zwar hier!
    Urplötzlich stieß sich John Sinclair ab. Mit den Beinen zuerst sprang er auf Dämonos zu.
    Dieser wurde von Johns Attacke völlig überrascht. Die Füße krachten Dämonos gegen die Brust und drückten ihn unter Wasser.
    Doch sofort kam Dämonos wieder an die Oberfläche. Sein Gesicht war nur noch ein Zerrbild eines menschlichen Antlitzes. Weit holte er mit dem dolchbewehrten Arm aus.
    Johns Faust schoß vor. Der Schlag traf Dämonos’ Herzgrube, und ehe John nachsetzen konnte, wurden ihm von der Strömung die Beine weggerissen.
    Dämonos ging es um keinen Deut besser. Mit zunehmender Geschwindigkeit trieben die beiden Todfeinde durch die dreckigen Fluten.
    Doch die Fahrt fand ein unerwartetes Ende.
    John Sinclair spürte als erster den mörderischen Schlag an der Schulter. Einen Herzschlag später prallte Dämonos gegen ihn.
    John wand sich blitzschnell zur Seite. Jetzt erkannte er auch, was die Fahrt gebremst hatte.
    Ein stabiles Stahlgitter!
    Das Wasser bahnte sich einen Weg durch die Stäbe und rauschte etwa einen Meter tiefer in einen querlaufenden Kanal.
    Dämonos griff wieder an. Verbissen und von unversöhnlichem Haß getrieben.
    Seine Messerhand schnellte vor. Doch er hatte sie noch zu tief im Wasser gehabt, deshalb wurde der Stoß gebremst, und John konnte ausweichen.
    Dämonos
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