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GK0049 - Dämonos

GK0049 - Dämonos

Titel: GK0049 - Dämonos
Autoren: Jason Dark
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Krankenfahrzeug mit dabei. Cromwell gab knappe Anweisungen. Zwei Sanitäter schleppten den ohnmächtigen Bobby in den Wagen.
    »Und Sie kommen mit«, wandte sich Cromwell an Dave Callum.
    An der Spitze der Beamten betraten die beiden Männer die Fabrikhalle.
    Die Toten lagen immer noch nebeneinander.
    Cromwells Gesicht wurde hart, als er die Leiche des Corporals sah.
    »Hier ist der Einstieg, Sir!« sagte Callum.
    Cromwell selbst hob den Gullydeckel hoch. Er war auch der erste, der in der Unterwelt verschwand.
    Seine Männer folgten ihm in langer Kette.
    Instinktiv wandte sich Cromwell nach links.
    Im gleichen Moment hörten er und seine Männer auch das Brausen, das über ihren Köpfen erscholl und immer mehr anschwoll.
    »Die Welt geht unter«, flüsterte einer der Beamten und konnte nicht verhindern, daß ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief.
    Die Scheinwerferstrahlen fraßen sich durch die Finsternis.
    »Hier muß es doch irgendeinen Ausgang geben«, knurrte Superintendent Cromwell.
    Sekunden später wußte er, daß es einen gab. Die hüfthohe Eisentür wurde plötzlich aufgestoßen, und nacheinander quollen eine Unzahl von halb nackten Männern daraus hervor.
    »Stehenbleiben!« gellte Cromwells Kommandostimme.
    Die Chinesen hörten nicht. Sie waren so in Panik, daß sie sich kurzerhand in die reißenden Fluten der Unterwasserkanäle stürzten und oft nur mit letztem Einsatz der Beamten vor dem Ertrinken bewahrt werden konnten.
    Unbeschreibliche Szenen spielten sich in der beengten Welt der Kanalisation ab. Und selbst Superintendent Cromwell verlor bald den Überblick.
    In den Polizeiberichten wurde später vermerkt, daß es vier Stunden gedauert hatte, bis man der Chinesen habhaft geworden war. Aber auch da war man sich nicht sicher gewesen, ob man auch alle bekommen hatte.
    ***
    Dämonos hatte als einziger von seinen Leuten die Nerven behalten.
    Während die Meute schreiend in das verzweigte Ganglabyrinth flüchtete, blieb er auf der Stelle stehen.
    Steif und mit maskenhaft starrem Gesicht. Den Blick auf die Stelle gerichtet, die noch vor wenigen Minuten von der Scheibe eingenommen worden war.
    »Es ist vorbei, Dämonos!« sagte John Sinclair.
    Langsam wandte der Mann den Kopf in Johns Richtung. Und plötzlich verzog Dämonos die Lippen zu einem wissenden, aber auch teuflischen Lächeln. Ein Lächeln, das John einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.
    »Sieh dorthin«, sagte Dämonos.
    Er zeigte mit dem ausgestreckten Arm nach rechts.
    John drehte ein wenig den Kopf, ohne Dämonos jedoch aus den Augen zu lassen.
    Gewaltsam mußte der Inspektor ein Übelkeitsgefühl unterdrücken. Direkt unter einem der Fackelhalter lag eine gräßlich zugerichtete Leiche.
    »Dr. Möbius hieß dieser Mann«, gab Dämonos seinen grausigen Kommentar. »Er war auch einer meiner Diener, doch er konnte seinen Auftrag nicht ausführen. Er hat mir die Maske nicht gebracht, durch die ich wieder zurück in das Dämonenreich gekommen wäre. Und deshalb mußte er sterben.«
    »Und was bezwecken Sie mit dieser Demonstration?« fragte John mit gepreßt klingender Stimme.
    »Eine Demonstration meiner Macht. Niemand auf dieser Erde wird es schaffen, mich zu besiegen. Ich…«
    Ein Stöhnen unterbrach Dämonos in seinen weiteren Ausführungen.
    Samantha Croydon hatte es ausgestoßen. Jetzt öffnete sie verwirrt die Augen. Es dauerte etwas, bis sie sich wieder zurechtgefunden hatte.
    »Wo bin ich?« flüsterte sie.
    »In Sicherheit«, erwiderte John.
    Dämonos lachte gellend. »Machen Sie sich nichts vor, Miss. Ich werde nicht zulassen, daß…«
    In diesem Augenblick war das typische Schrillen von Polizeipfeifen zu hören.
    Sofort zuckte Dämonos herum.
    »Verdammt!« zischte er. Seine dolchbewehrte Hand zuckte vor, in Richtung John Sinclair.
    Dämonos war wohl klargeworden, daß er zu viel Zeit vertan hatte.
    John wich dem Stich aus und wollte seinerseits zum Angriff übergehen, als Dämonos sich auf dem Absatz herumwarf und auf einen der Gänge zurannte.
    »Verdammt!« fluchte der Inspektor und wollte hinterher.
    »Mr. Sinclair!«
    John wirbelte herum.
    Samantha saß auf dem Altar. Sie versuchte notdürftig, ihre Nacktheit mit beiden Händen zu verdecken.
    »Lassen Sie mich nicht allein, Inspektor.«
    »Die Polizisten werden gleich hier sein, Miss Croydon! Da!« John schlüpfte aus seinem Jackett und warf es Samantha zu.
    Sie hatte die Jacke kaum übergezogen, da tauchten die ersten Uniformen auf.
    »Stehen bleiben!«
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