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GK0049 - Dämonos

GK0049 - Dämonos

Titel: GK0049 - Dämonos
Autoren: Jason Dark
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schrie einer der Polizisten und legte auf John an.
    Der Inspektor fluchte innerlich wie ein Maultiertreiber. Wieder ging kostbare Zeit verloren. Zeit, in der Dämonos’ Vorsprung immer größer wurde.
    Wenig später wurde das Mißverständnis jedoch geklärt. Als nämlich Superintendent Cromwell auftauchte, der John natürlich kannte.
    Dann erst konnte der Inspektor die Verfolgung aufnehmen.
    Er hatte sich den Gang, in dem Dämonos verschwunden war, gemerkt. Er mußte, genau wie alle anderen Gänge und Hallen hier, von Menschenhand angelegt worden sein. Nach Johns Schätzung lagen sie noch nicht einmal tief unter der Erde, praktisch in einem Stück zwischen den Abwasserkanälen und der normalen Oberwelt.
    Der Gang war ziemlich niedrig. John mußte den Kopf einziehen, um nicht an die rauhe Decke zu stoßen. Der Strahl seiner Lampe fraß sich in die Finsternis. Doch von Dämonos war keine Spur zu sehen.
    Und plötzlich war der Gang zu Ende. John hatte Glück, daß die Lampe brannte, sonst wäre ihm der plötzliche Abgrund gar nicht aufgefallen.
    John warf einen Blick in die Tiefe.
    Etwa drei Meter unter ihm rauschte einer der Unterwasserkanäle entlang.
    Wie war Dämonos da hinuntergekommen? Gesprungen sein konnte er kaum, er hätte sich unweigerlich die Knochen gebrochen. Dämonos war nur ein Mensch, denn durch die Zerstörung der Maske hatte er seine dämonischen Fähigkeiten verloren.
    John Sinclair ging in die Knie. Mit der Lampe leuchtete er das Randgestein ab.
    Und da sah er die Nylonschnur. Sie war dunkel, fast schwarz, und auf dem Fels so gut wie gar nicht zu erkennen. Befestigt war sie an einem starken Eisenstift, den irgend jemand in den Fels geschlagen hatte. John zog kurz an der Schnur. Sie schien zu halten.
    Dann leuchtete er noch einmal in die Tiefe. Neben dem Kanal erstreckte sich ein schmaler Sims, auf dem man jedoch einigermaßen gehen konnte.
    Der Inspektor machte sich an den Abstieg. Das dünne Seil schnitt schmerzhaft in seine Hände, und John mußte sich manchmal zwingen, nicht loszulassen. Die Taschenlampe hatte er sich zwischen die Zähne geklemmt.
    Stück für Stück kam er voran.
    Das Seil pendelte bedrohlich. Manchmal schlug John schmerzhaft gegen die nackte Felsmauer. Ein paar Hautfetzen gingen verloren, und John schrammte sich auch die Stirn auf.
    John hielt einen Moment inne. Er riskierte einen Blick nach unten.
    Die Hälfte der Strecke lag bereits hinter ihm.
    Der Inspektor machte weiter. Verbissen preßte er die Zähne zusammen.
    Hoffentlich war nicht alles erfolglos, dachte er. Wenn Dämonos verschwunden war, dann…
    Noch einen Meter, und es war geschafft.
    Plötzlich hörte John unter sich triumphierendes Lachen.
    Der Schreck drang ihm wie ein Messer in den Körper. Automatisch lockerte John seinen Griff und rutschte ein Stück.
    Im letzten Moment packte er noch einmal zu.
    »Komm nur, John Sinclair. Komm nur!« vernahm er Dämonos’ Stimme. »Ich warte darauf, dir den Hals aufschlitzen zu können!«
    John stieß scharf die Luft aus. Seine Lage war alles andere als rosig.
    Direkt unter ihm stand sein ärgster Widersacher. Den rechten Arm mit dem Dolch erhoben, bereit, John die scharfe Klinge in den Körper zu schlagen…
    Blitzschnell stieß Dämonos zu.
    John Sinclair rettete nur eine Reflexbewegung. Er zog genau im richtigen Augenblick beide Beine an.
    Der tödliche Stahl sirrte gegen den Fels und fuhr ratschend daran herunter.
    In dieses Geräusch mischte sich Dämonos’ Wutgeheul, das jedoch im Rauschen des Unterwasserkanals unterging.
    John Sinclair sah nur eine Möglichkeit.
    Er ließ sich einfach fallen.
    Krachend landete er auf Dämonos’ Schulter. Beide Männer stürzten auf den schmalen Sims. Die Lampe entglitt Johns Zähnen und rollte in die reißenden Fluten.
    Jetzt war es fast stockfinster. Nur in der Ferne brannte eine trübe Signallampe, die wie ein verwaschener heller Fleck leuchtete.
    John hatte Glück gehabt und lag auf seinem Gegner. Doch Dämonos war nicht so leicht unterzukriegen.
    Gewandt entschlüpfte er Johns zupackenden Händen, rollte sich sofort auf den Rücken und stieß beide Beine vor.
    Die Füße trafen Johns Hüfte. Es war viel Wucht hinter dem Tritt, und der Inspektor rutschte ein Stück, bekam das Übergewicht und klatschte in die dreckigen Fluten des Unterwasserkanals.
    John Sinclair ging sofort unter. Die Strömung zerrte ihn weiter.
    John hatte instinktiv die Luft angehalten, so daß er so wenig wie möglich von der schmutzigen Brühe in den
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