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GK0049 - Dämonos

GK0049 - Dämonos

Titel: GK0049 - Dämonos
Autoren: Jason Dark
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plötzlich eine kleinen Seitenkanal, der in den Hauptfluß mündete. Um weiterzugehen, mußte er diesen Kanal überspringen oder sich nach links, in eine andere Richtung, wenden.
    Eine hüfthohe Tür fesselte Johns Aufmerksamkeit. Er hätte sie fast übersehen, da sie die gleiche Farbe besaß wie das übrige Gestein.
    Nachdenklich betrachtete John die kleine Eisentür. Sollten die Männer etwa hier mit Samantha Croydon verschwunden sein?
    Johns Überlegungen wurden gestört, denn im gleichen Moment bewegte sich die Klinke, und die Tür wurde nach innen aufgezogen.
    John löschte die Lampe und huschte blitzschnell in den toten Winkel. Mit dem Rücken preßte er sich gegen die nasse Steinwand.
    Lichtschein drang aus der Öffnung. John sah eine Taschenlampe, eine Hand, einen Arm und dann den Kopf eines Mannes auftauchen.
    Es war ein Chinese!
    John Sinclair war auf der richtigen Spur.
    ***
    Glühende Augen starrten Samantha Croydon an, und in den Pupillenschächten schien ein alles verzehrendes Feuer zu glühen.
    Die Frau wich unwillkürlich einige Schritte zurück.
    Sie wußte mit einemmal, daß sie hier einer Person gegenüberstand, die mit dem Teufel im Bunde war.
    Samantha ahnte nicht, wie recht sie mit ihren Gedanken hatte, denn Dämonos war ein Kind des Satans. Eine Ausgeburt der Hölle.
    Gebieterisch streckte Dämonos seinen Arm aus. Der dunkle Umhang klaffte auseinander, und Samantha sah den mit Edelsteinen verzierten Griff eines Dolches blitzen. Die gekrümmte Waffe steckte in einem Ledergurt, der mit silbernen Zeichen geschmückt war, die allesamt Symbole aus der Dämonensprache darstellten.
    »Packt sie!« befahl Dämonos.
    Seine beiden Diener sprangen vor. Sie nahmen Samantha in die Zange und umfaßten ihre Oberarme mit stahlharten Griffen.
    Die Frau leistete keinen Widerstand. Sie wußte, daß es zwecklos war. »Bringt sie in den Tempel!« befahl Dämonos.
    Samantha wurde durch den Gang geschleift. Das flackernde Licht der Pechfackeln geisterte über die kahlen Steinwände und ließ bizarre Schattenspiele aufkommen.
    Der Tempel war schnell erreicht. Ungläubig riß Samantha die Augen auf.
    Wie hatte sich die Halle verändert!
    An den Wänden brannten Fackeln. Darunter standen Menschen, nur mit Lendenschurzen bekleidet.
    Sie hatten sich die Oberkörper mit Öl eingerieben und starrten auf den kleinen Altar in der Mitte des Tempels. Es waren nur Männer. Sie standen dicht gedrängt, und als Dämonos mit Samantha und den beiden Dienern die Halle betrat, begann ein monotoner Singsang.
    Dämonos trat vor und stellte sich vor den Altar. Er hob beide Arme. Der Gesang wurde leiser.
    Dann begann Dämonos zu sprechen. In einer Samantha unbekannten Sprache.
    Die Frau wurde noch immer von den beiden Chinesen festgehalten. Aus brennenden Augen starrte sie auf die Szene, die sich in der Tempelhalle abspielte.
    Dämonos brach seine Rede urplötzlich ab. Auch der Gesang verstummte.
    Irgend etwas mußte passiert sein.
    Die Männer, die dicht neben Samantha standen, bildeten plötzlich eine Gasse.
    Aus einem der Seitengänge kam ein Mann getaumelt.
    Ein Weißer!
    Seine Kleidung war zerfetzt, das Gesicht blutüberströmt, der Mund stand halb offen. Keuchende Laute drangen aus ihm hervor.
    Vorwärts getrieben wurde der Mann von einem barfüßigen Chinesen, der mit einer Peitsche den Rücken des Bedauernswerten traktierte.
    Dieser Mann war niemand anderes als Dr. Möbius.
    Er torkelte auf Dämonos zu und brach vor ihm in die Knie.
    Dämonos sah auf ihn hinab.
    Dr. Möbius hob bittend den Kopf.
    Da begann Dämonos zu reden. Diesmal in einer Sprache, die auch Samantha verstand.
    »Dieser Mann«, rief er, »ist ein Verräter. Er hat unserem größten Feind die Maske zugespielt. Dafür hat er nur eins verdient – den Tod!«
    Die Menge brüllte frenetisch auf.
    Dr. Möbius klammerte sich an Dämonos’ Umhang fest.
    »Nein!« gellte seine Stimme auf. »Ich will leben! Leben!«
    Dämonos zog seinen Dolch.
    Dr. Möbius sah es und warf sich zur Seite. Auf Händen und Füßen kroch er vor dem Unheimlichen weg.
    Dämonos ging langsam hinter ihm her, den Dolch in der vorgestreckten Rechten.
    Bei Samantha, die alles mitgekommen hatte, riß der Faden.
    »Mörder!« brüllte sie. »Mörder!«
    Dämonos blieb stehen. Ganz langsam wandte er sich um und blickte der schreienden Samantha ins Gesicht.
    Ein grausames Lächeln verzerrte seine Mundwinkel, als er einen knappen Befehl schrie.
    Fünf, sechs Männer lösten sich aus der Menge und
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