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Gilgamesch - Der Untergang

Gilgamesch - Der Untergang

Titel: Gilgamesch - Der Untergang
Autoren: Andreas Geist
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Stahltresor, der hinter ihm an der Wand stand, verschwinden.
    „Gute Arbeit“, mit diesen Worten entließ er Herbert und Christopher, damit sie pünktlich eine halbe Stunde später zur Besprechung der geplanten Ausgrabungen in der Aureliuskirche in den großen Versammlungssaal kommen könnten.
    Christopher und Herbert stiegen die vielen Stufen hinunter ins Untergeschoss. Der Keller des Gebäudes lag ungewöhnlich tief unter der Erde. Das leichte Ziehen in den Achselhöhlen erinnerte sie an die implantierten Sender, die ihnen dort unten nichts nützen würden.
    Sie erreichten einen Raum, in dem an allen Wänden identische Stahlspinde standen. Die Schlüssel steckten in zwei Schränken, während die anderen verschlossen waren. Sie waren offensichtlich die Letzten. Ein Bediensteter erklärte ihnen flüsternd, sie müssten sich ausziehen und die Kutten und Kapuzen überwerfen, die er ihnen reichte. Er war den Anblick nackter Männer anscheinend gewohnt und starrte ungerührt vor sich hin, nicht ohne sich mit geübtem Blick davon zu überzeugen, dass sie nichts am Körper behielten.
    Als sie fertig waren, führte er sie zu einem dicken Vorhang, den er zurückschlug, sodass sie den nächsten Raum betreten konnten. Es war ein gewaltiges Gewölbe, in dessen Dämmerlicht mindestens zwanzig weitere Kapuzenträger im Kreis standen. Als sie sich zu den Plätzen begaben, die ihnen angewiesen wurden, schloss sich der Kreis.
    Eine frische, weiße Rose hing unter dem Kronleuchter an der Decke, deren Bedeutung Christopher und Herbert sofort klar war. In diesem Moment trat eine große, schlanke Gestalt aus dem Kreis in die Mitte der Versammlung. Es lag nahe, dass es sich um Herrn Gryphius handeln musste, doch als er seine Stimme erhob, war sich Christopher nicht mehr sicher.
    „Wir alle, die wir hier versammelt sind, haben wenigstens die fünfte Stufe der Erleuchtung erreicht. Lediglich zwei unter uns sind zum ersten Mal hier und noch nicht initiiert“.
    Ein Raunen ging durch den Saal. Der Sprecher gebot dem Gemurmel mit einer Handbewegung Einhalt.
    „Dennoch zeichnet diese beiden Männer eine Tat aus, die es mir erlaubt, sie in unseren ehrwürdigen Kreis aufzunehmen“.
    Er machte eine gedehnte Pause, um seine Worte wirken zu lassen.
    „Sie haben das zweite Arcanum auf dem Berg der Druiden gefunden und unter Lebensgefahr zu uns gebracht“.
    Offensichtlich wollte dieser Mann Christopher und Herbert in ein günstiges Licht rücken, da er sich nicht sicher war, ob die Versammlung diese Umgehung der Traditionen tolerieren würde. Merkwürdig, dass er vom Berg der Druiden sprach. Natürlich hatte sich innerhalb der Heidenmauer einst ein druidisches Kultzentrum befunden, doch die Blutreliquie stand in einer christlichen Tradition und war eng mit Leo und Odilie verbunden.
    „Ich bitte nun alle durch Handzeichen zu bestätigen, dass sie mit dieser Ausnahme, die unsere spezielle Situation am Ende des Äons erforderlich macht, einverstanden sind“.
    Einige Hände schnellten in die Höhe, so als wären sie entsprechend instruiert worden. Der kleinere Rest folgte zögerlich als klar wurde, dass bereits eine einfache Mehrheit bestand. Der Sprecher in der Mitte des Kreises nickte zufrieden.
    „Meine Brüder“, er hob beide Arme in die Höhe wie ein Priester, der einen Segen erteilte, „lasst mich ohne Umschweife zum Grund unserer Zusammenkunft kommen. Wir müssen das Arcanum der Aureliuskirche bergen. Nicht zuletzt dank unserer beiden neuen Mitglieder wissen wir, wo es verborgen ist. Ihr werdet alles Nötige erfahren, sobald es in unserer Gewalt und an dem Platz angelangt ist, an dem wir in der Nacht des letzten Tages unseren Meister als Herrscher des neuen Äons einsetzen werden“.
    Wieder war die Unruhe zu spüren, und der Sprecher wartete, bis sich alle Blicke erneut erwartungsvoll auf ihn gerichtet hatten.
    „Heute Nacht werden wir beide Gegenstände besitzen, die wir zum richtigen Zeitpunkt zusammenfügen, um das Schicksal der Welt zu unseren Gunsten zu wenden“.
    „Heute Nacht schon?“, Christopher lief es kalt den Rücken hinunter. Irgendwie hatte er mit einer Atempause gerechnet. Wenn es in der Nacht geschehen sollte, dann war es wie üblich eine gefährliche, illegale Unternehmung.
    Wieder ein Einbruch und die Gefahr, entdeckt zu werden. Er hoffte, dass Sven seine schützende Hand über sie hielt, denn er wollte nicht dabei sein, wenn eine ahnungslose Polizeistreife auf die bewaffneten Saturnbrüder stieße.
    Was sollte
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