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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition)
Autoren: Roger Hobbs
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ins Rückgrat. Zuckend lag er auf dem Gehweg. Im Casino fingen Leute an zu schreien.
    Ribbons hüpfte über den Betonblock zwischen Parkgarage und Straße und lief auf den gepanzerten Wagen zu. Er ließ das Magazin herausfallen, riss ein zweites aus der Tasche und schob es in die Waffe. Es gab keinen Verkehr, in beiden Richtungen nicht. Zu früh. Er hielt das Gewehr mit einer Hand vor sich, für den Fall, dass jemand aus dem Casino käme, um das Geld an sich zu reißen. Er bückte sich, ohne die Tür aus dem Auge zu lassen, und hakte die Tasche mit der freien Hand von dem Trolley, an dem sie mit großen Nylonschnallen befestigt war. Aber er hatte nicht bedacht, wie schwierig es sein würde, sie einhändig mit einem Gummihandschuh und mit einem Viertelgramm Meth im Körper in der heißen Julisonne zu öffnen. Seine Hand zitterte.
    Moreno beobachtete die Straße durch sein Visier. Komm schon, komm schon, komm schon.
    Dann ging der Alarm los.
    Es war ein schriller Hupton mit blitzenden Lichtern in der Lobby, gedacht für Brände und Erdbeben. Ribbons zuckte zusammen und feuerte eine Salve in den Eingang, damit niemand auf die Idee kam, nach draußen zu stürmen. Der Rückstoß drückte seinen Arm hoch, und Kugeln durchschlugen ein paar Fenster im Hotelturm des Casinos und rissen das » R« in der » Regency«-Neonschrift heraus. Kleine Messingteile klimperten auf den Asphalt. Er schrie, denn der Rückstoß hätte ihm fast das Handgelenk gebrochen. Als er die Kalaschnikow wieder unter Kontrolle hatte, beförderte er die Geldtasche frustriert mit einem Fußtritt auf den Boden. Scheiß drauf. Er richtete die Mündung auf die letzte Nylonschnalle und schoss das Ding weg.
    Der Geldträger lag ein paar Schritte weiter gurgelnd auf dem Rücken. Sein Blick verfolgte Ribbons. Blut quoll schäumend aus seinem Mund und sammelte sich auf dem Boden wie ein Heiligenschein um sein Gesicht. Ribbons packte die Tasche an dem zerrissenen Gurt und warf sie über die Schulter. Als er an dem sterbenden Wachmann vorbeilief, schaute er auf ihn hinunter, senkte das Gewehr und feuerte eine kurze Salve in seinen Kopf.
    In der Ferne hörte man Polizeisirenen, die von den Schüssen angelockt wurden. Ungefähr acht Straßen weit weg, wie es sich anhörte. Die dreißig Sekunden Reaktionszeit hatten jetzt angefangen. Ribbons rannte, so schnell er konnte, zur Parkgarage zurück. Er zitterte, obwohl er eine Handvoll Barbiturate eingefahren hatte. Sein Blick war wild wie bei einem Dschungelkrieger. Verkehr gab es immer noch nicht. Das Laufen war easy.
    Moreno winkte ihm. Lauf schneller, du fettes Arschloch.
    Als er in Hörweite war, schrie Ribbons: » Die Bullen kommen von Norden. Mach den verdammten Wagen auf, lass uns abhauen!«
    Sie waren noch fünf Schritte weit auseinander. Auf die Kameras kam es jetzt nicht mehr an. Mit den Skimützen konnte die Security sie nicht identifizieren. Sie sprinteten zum Fluchtwagen, Ribbons setzte über die Betonsperre hinweg, und Moreno riss ihm die Beifahrertür auf. Er selbst würde fahren. Der ganze Job hatte weniger als eine halbe Minute gedauert. Sechsundzwanzig Sekunden, nach Ribbons’ Rolex. So einfach war das: hinspazieren, Geld schnappen, abhauen. Auf Morenos Gesicht klebte ein idiotisches Lächeln. Alles würde perfekt laufen, dachte er. Aber kein Raubüberfall läuft perfekt. Es gibt immer ein Problem.
    Zum Beispiel den Mann in dem Auto auf der anderen Seite der Parkgarage, der sie durch das Zielfernrohr seines Gewehrs beobachtete.
    Was als Nächstes passierte, erlebte Ribbons nur verschwommen, wie in einem Nebel. Er wollte gerade ins Auto steigen, als er den Schuss hörte und sah, dass Moreno getroffen war. Rosaroter Dunst sprühte auf. Klümpchen von Hirnmasse und Schädelknochensplitter trafen ihn frontal wie das Schrapnell einer Granate. Zum Nachdenken hatte er keine Zeit. Er riss die Kalaschnikow hoch und ließ blindlings einen Strom von Blei in die Richtung los, aus der er den Schuss gehört hatte. Aus einem der Autos hinter ihm blitzte etwas hervor, aber Ribbons hatte keine Munition mehr. Er sprang aus dem Dodge, ließ das Magazin herausfallen und schob ein neues ein. Er hatte das Gewehr noch nicht wieder an der Schulter, als eine Kugel die Frontscheibe durchschlug. Ribbons richtete das Gewehr auf den Mündungsblitz und erwiderte das Feuer. Der nächste Schuss kam direkt auf ihn zu. Er hastete um den Wagen herum zur Fahrerseite und gab schnell hintereinander kurze Feuerstöße ab. Eine Kugel traf
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