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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis
Autoren: L. Marie Adeline
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ihm hinabtrieb.
    »Oh Gott, Will.«
    »Cassie … oh, ich liebe dich. So liebe ich dich«, rief er. Sein Gesicht war verzerrt vor süßer Qual, als ich ihn ritt. Mein ganzes Sein konzentrierte sich darauf, sich über ihm zusammenzuziehen. Meine hart wippenden Hüften entrangen ihm schließlich die Ekstase. Er kam, ich sorgte dafür, dass er kam. Dann fiel er zurück und blieb ein paar Sekunden lang keuchend liegen.
    Ich genoss meinen herrlichen Sieg, bis sein Körper den meinen schon vermisste, er mich wieder an sich zog und mich fest in die Arme nahm. Wir legten uns in Löffelchenstellung hin. Mein Hintern drückte an seinen klebrigen Schoß, sein harter Schenkel lag über meinem, zitternd von dem, was er gerade mit mir und ich mit ihm gemacht hatte, von der Lust, die wir einander bereitet hatten.
    »Versprich mir was«, sagte er.
    »Alles.«
    »Versprich mir, nie mehr zuzulassen, dass irgendetwas oder irgendjemand noch einmal zwischen uns gerät.«
    »Ich verspreche es«, sagte ich und schloss die Augen. »Ich verspreche es.«

EINUNDZWANZIG
    Cassie
    Trotz der Tatsache, dass Will und ich uns jetzt schon fast ein Jahrzehnt kannten und wir uns schon mehrfach nackt gesehen hatten (wenigstens dreimal noch nach jenem wundervollen Nachmittag: einmal in seiner Wohnung, einmal in meiner und noch einmal auf der Matratze, bevor er sie auf den Sperrmüll schaffte und die neuen Stühle ankamen), war der Abend, an dem er mich zu dem S.E.C.R.E.T. -Event im Latrobe’s abholte, genau genommen unser erstes richtiges Date.
    Die Wochen vor diesem schicksalhaften Abend waren die glücklichsten meines Lebens gewesen. Wir mussten uns nicht verstecken, nicht heimlich umherschleichen. Tracina war nicht mehr im Restaurant, sondern baute sich ein neues Leben auf. Wir waren frei, ebenfalls neu anzufangen. Das Restaurant verwandelte sich in unsere heimliche Prüfstrecke, ein Kuss hier, eine offene Umarmung dort, ein heißer Blick an jeder Ecke. Es war mir egal, dass Dell entnervt mit den Augen rollte, oder dass Claire etwas verwirrt war – zu jung, um meine Vertraute zu sein, aber alt genug, um zu wissen, »dass eine ganz schöne Erwachsenen-Scheiße jetzt weg ist«, wie sie mal zu ihren Freunden sagte, als sie hinten rauchten.
    Nachdem er meine Einladung angenommen hatte, nahm ich Will mit ins Funky Monkey, um seinen ersten Smoking zu kaufen und Dauphine zu besuchen. Sie strahlte so sehr über ihre neu gefundene Liebe, dass es war, als würde ich in einen Spiegel blicken. Obwohl wir uns wie verrückt freuten, uns zu sehen, versuchten wir, vor Will möglichst normal zu tun. Wir erzählten ihm, dass wir uns aus der Frauengruppe kannten, deren Abendveranstaltung wir nun beide besuchen sollten.
    Er stand vor einem Spiegel im Umkleidebereich und sah unglaublich gut aus in seinem Smoking, während Dauphine den Saum seiner Hose umsteckte.
    »Ich bin froh, dass ich den hierbehalten habe«, sagte sie. »Mark ist er zu groß. Ich habe das Gefühl, dass es viel schwerer als erwartet wird, für diesen Kerl einen passenden Smoking zu finden.«
    Eine Woche später, am Abend der Veranstaltung und nach einem ungeschickten Versuch, die verdammte Fliege zu befestigen, fragte mich Will, warum ich nie erwähnt hatte, dass ich dieser wohltätigen Organisation angehörte – insbesondere, da es sich um eine Organisation handelte, die flüssig genug war, um fünfzehn Millionen Dollar einfach so zu spenden.
    »Weil es ein Geheimnis ist. Das gehört quasi zu ihrer Leitlinie: die Anonymität, die Dienste, die sie im Verborgenen leistet, und so weiter. Aber du hast mich doch schon oft mit Matilda gesehen. Ich habe nichts versteckt.«
    Oh mein Gott, jetzt log ich ihn also an? Oder war die Wahrheit einfach für mich besser zu ertragen als bisher? Ich konnte den Unterschied kaum erkennen.
    »Aber jetzt will diese Gruppe, dass die ganze Stadt von ihrer großzügigen Millionenspende weiß?«
    Diese Frage hatte ich Matilda ebenfalls gestellt. Ihre Antwort war, dass es das Beste sei, sich in aller Öffentlichk eit zu verstecken. Angesichts einer so hohen Spende wü rde kaum eine Organisation wirklich anonym bleiben können, warum sie also nicht feiern? Und S.E.C.R.E.T. – unter dem anderen Namen – benötigte die Steuervergünstigung dringend, um noch etwas länger flüssig bleiben zu können.
    »Wenn du nicht willst, dass jemand von deiner Untergrundgruppierung erfährt, die sich der Erfüllung und Erforschung weiblicher Sexualität verschrieben hat, dann bringe sie in
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