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Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Titel: Gestaendnis im Palazzo der Traeume
Autoren: Jacqueline Baird
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ich hätte mich so herausgeputzt, nur damit du mich wieder ausziehst.“
    „Ich bin verrückt … nach dir“, gestand er reumütig lächelnd ein, was Sophie völlig verblüffte. Das war fast wie ein Eingeständnis, dass sie ihm doch etwas bedeutete, und ein Funken Hoffnung keimte in ihrem Herzen auf. Sanft schob Max sie zur Tür. „Leider habe ich versprochen, bei diesem Wohltätigkeitsdinner zu erscheinen, also wird das Ausziehen bis zu unserer Rückkehr warten müssen. Oder ist vielleicht ein Quickie auf dem Motorboot drin, was meinst du?“
    Dabei zwinkerte er ihr so verschwörerisch zu, dass sie in lautes Lachen ausbrach. In Augenblicken wie diesen konnte sie sich manchmal einreden, sie wären ein ganz normales Paar.
    Zu dem Wohltätigkeitsball im „Hotel Cypriani“ war eine ausgesuchte illustre Gesellschaft geladen. Als Sophie an Max’ Arm den eleganten Saal betrat, fiel ihr Blick als erstes auf Gina, die in einer Gruppe stand und sich lachend unterhielt. Doch sobald sie Max bemerkte, kam sie zu ihnen.
    „Max, caro !“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn ungeniert auf den Mund. Ohne seinen Arm loszulassen, wandte sie sich dann an Sophie.
    „Sophie, es überrascht mich wirklich, Sie hier zu sehen. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas Ihr Ding ist. Aber wir brauchen natürlich alle Unterstützung, die wir bekommen können.“ Lächelnd sah sie wieder zu Max. „Ich habe dich seit Wochen nicht gesehen und bin so froh, dass du es geschafft hast!“
    Deutlicher hätte Gina nicht ausdrücken können, dass sie nur an Max interessiert war und Sophies Anwesenheit an seiner Seite allenfalls duldete. Heftige Eifersucht loderte wie ein Feuer in ihr. „Sie haben recht, das ist wirklich nicht mein Ding“, erwiderte sie schroff, wobei sie nicht das Dinner, sondern die Beziehung zwischen Max und Gina meinte. „Deshalb gehe ich wohl besser wieder …“ Sie versuchte, Max ihre Hand zu entziehen.
    Dunkel und bedrohlich spürte Max, wie sein alter Zorn wieder aufstieg. In den vergangenen Wochen voller unvergleichlicher Liebesnächte hatte er fast den Grund verdrängt, warum Sophie ihn damals verlassen hatte. Ja, er fing sogar an, ihr Verhalten zu entschuldigen. Sie war noch so jung gewesen, und die Aussicht, sich an einen kranken Mann zu binden, hatte sie natürlich erschreckt. Nun aber glaubte er zu begreifen – Sophie hatte wirklich nur ihr Vergnügen im Sinn. Was auch kein gutes Licht auf ihn warf, denn welcher Mann war verrückt nach einer herzlosen Frau, die sich nicht nur Abe Asamov, sondern wer weiß wie vielen anderen Männern zuvor als Geliebte angeboten hatte?
    Eisig war der Blick, mit dem er sie bedachte. „Dies ist Ginas Wohltätigkeitsball für die Krebsforschung.“ Mit einem festen Griff zog er sie zu sich, um sich scheinbar liebevoll zu ihr herabzubeugen. „Du wirst bleiben und allen mit Höflichkeit begegnen“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Und du wirst die Rolle meiner mich liebenden Begleitung spielen. Denn schließlich bezahle ich dich dafür!“
    Dann wandte er sich wieder Gina zu. „Ich bin sicher, dein Abend wird ein großer Erfolg. Sophie wollte dich nicht kränken. Nicht wahr, cara ?“
    „Aber nein, es war nur ein Scherz“, wehrte sie halbherzig ab. Ein schlechter Scherz. Gerade hatte sie erkannt, dass sie Max immer noch liebte, nur um eine halbe Stunde später festzustellen, dass sich zwischen ihnen absolut nichts geändert hatte.
    Niedergeschlagen sank sie auf den Stuhl, den Max ihr zurechtrückte. Eigentlich geschah es nur ihrer Mutter zuliebe, die an Krebs gestorben war, dass sie sich zusammenriss. Max ungeteilte Parteinahme für Gina hatte den Hoffnungsfunken in ihr wieder begraben. Verschwunden war der zärtliche Liebhaber, und an seine Stelle war wieder der gefühllose Tyrann getreten, der sie zwang, seine Geliebte zu sein, und der keinen Zweifel daran ließ, welchen Platz sie in seinem Leben einnahm.
    Während sie beiläufig registrierte, dass Gina zu Max’ Linken saß, rang Sophie um Fassung. Höflich lächelnd nickte sie in die Runde, als man sich gegenseitig vorstellte, und bemerkte, dass die meisten Gäste an ihrem Tisch Mediziner waren. Beim Essen nippte Sophie hauptsächlich an ihrem Wein und gab sich alle Mühe, Max zu ignorieren – was nicht schwer war, weil Gina ihn ganz in Beschlag nahm. Tapfer versuchte Sophie, den Schmerz zu verdrängen. Sie hatte es einmal überlebt und würde es vermutlich wieder tun.
    Als schließlich der Kaffee serviert
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