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Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Titel: Gestaendnis im Palazzo der Traeume
Autoren: Jacqueline Baird
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ergangen. Als man ihm mitteilte, dass er möglicherweise Krebs hatte, wollte er es einfach nicht glauben und stürzte sich erst einmal in die Arme der schönen Sophie, bevor er in der Lage war, sich dem Problem zu stellen.
    Wie auch immer, weitere Recherchen brachten zutage, dass Nigel Rutherford nicht nur Quintano Hotels, sondern noch einer ganzen Reihe anderer Firmen beträchtliche Summen schuldete. Für den kommenden Montag war in London eine Versammlung aller Gläubiger anberaumt worden. Aber Max wollte diese Angelegenheit seinen Anwälten überlassen, denn es war ihm völlig egal, ob Rutherfords Firma den Bach herunterging, solange Quintano Hotels das Geld bekam, das ihnen zustand.
    Als er nun die ebenso schöne wie oberflächliche Tochter seines Schuldners nur wenige Meter entfernt dasitzen und lächelnd Champagner trinken sah, als könne sie kein Wässerchen trüben, kam ihm jedoch eine viel bessere Idee. Wenn er doch persönlich an dem Treffen in London teilnähme, gelänge es ihm sicher mühelos, die anderen Gläubiger davon zu überzeugen, die Firma von Sophies Vater in den Bankrott zu treiben.
    Derzeit mochte Sophie noch in Venedig beschäftigt sein, aber in der kommenden Woche würde er Nigel Rutherford unmissverständlich klarmachen, dass er dessen Tochter unbedingt sehen müsse. Da Max Jahre auf seine gerechte Vergeltung gewartet hatte, würde ihm eine Woche mehr nun auch nichts mehr ausmachen. Oh, was für eine Genugtuung, Sophies Reaktion zu beobachten, wenn ihr klar würde, wer für den Niedergang ihres Vaters verantwortlich war! Und zu testen, wie weit sie zu gehen bereit war, um ihn zu retten.
    Sophie Rutherford war die erste Frau, die ihn sitzen gelassen hatte – und das zu einem Zeitpunkt, an dem er besonders verletzlich gewesen war. Wie lange hatte ihn diese Kränkung gequält. Nun hatte das Schicksal sie in sein Leben – und seine Gewalt zurückgebracht. Und da ihr Anblick immer noch leidenschaftliche Gefühle in ihm auslöste, war er entschlossen, seine Macht rücksichtslos einzusetzen.
    Eine schlimme Laune des Schicksals hatte Max damals veranlasst, überstürzt nach Sizilien und zu Sophie zurückzukehren. Nach einem fünftätigen Aufenthalt in Russland war er zunächst wieder in seine Wohnung in Rom gefahren, immer noch fest entschlossen, sich von Sophie fernzuhalten. Um sich abzulenken, hatte er eine alte Freundin angerufen und sie für den Abend zum Essen eingeladen, und für den nächsten Tag, einen Freitag, verabredete er sich mit Gina zum Mittagessen.
    Weil das Rendezvous mit der alten Freundin eine Enttäuschung war, fuhr er am nächsten Morgen früh ins Büro, um endlich seine persönliche Post zu sichten. Beiläufig überflog er den medizinischen Bericht von der Routineuntersuchung, der er sich einige Wochen zuvor unterzogen hatte. Anscheinend gab es eine Unstimmigkeit bei seinen Blutwerten, weshalb Max gebeten wurde, mit einem Dr. Foscari Rücksprache zu nehmen.
    Zwei Stunden später saß er, ganz benommen vor Schock, in Dr. Foscaris Sprechzimmer, nachdem der Arzt ihm gesagt hatte, dass gewisse erhöhte Hormonwerte in seinem Blut einen Hinweis auf Hodenkrebs bedeuteten. Dr. Foscari erklärte ihm außerdem, dass diese Krebsart sehr gut behandelbar sei und ausgezeichnete Heilungschancen besäße. Vor allem aber solle Max sich noch nicht zu viele Sorgen machen, da dieser eine erhöhte Wert noch keine Gewissheit brächte. Aus reiner Vorsicht jedoch habe er für die folgende Woche einen Termin mit einem Spitzenonkologen in der besten Spezialklinik von Rom gemacht.
    Voller Angst verließ Max die Praxis des Arztes. War es nicht absurd anzunehmen, er, der vor Kraft nur so strotzte, sei ernsthaft krank? Gina war auch Onkologin und könnte ihn sicher beruhigen und beraten.
    Nach dem Mittagessen mit Gina wusste Max tatsächlich mehr, als er sich gewünscht hatte, über seine mögliche Erkrankung. In ihrer direkten Art hatte Gina zunächst einmal sofort Dr. Foscari angerufen und Max anschließend gebeten, nicht sofort in Panik auszubrechen. Es gäbe durchaus noch viele andere mögliche Ursachen für die erhöhten Blutwerte, und außerdem habe dieser Krebs wirklich eine sehr hohe Heilquote. Auf Max’ Drängen skizzierte sie aber doch das Szenario für den schlimmsten Fall – die Krebserkrankung. Ausführlich beschrieb sie die zu erwartenden Symptome, die möglichen Therapien und verschonte ihn auch nicht mit den unangenehmen Begleiterscheinungen wie möglichem Potenzverlust und der
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