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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust
Autoren: Cherry Adair
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pulsierte.
    “Das Leben ist nicht so einfach wie Soll und Haben auf einem Konto, mein Schatz. Es gibt keine netten kleinen Voraussagen, wo man alles hübsch zusammenzählen und dann bilanzieren kann, wie in deinen Büchern. Wenn das wirkliche Leben so wäre wie in deiner Buchführung, dann würden wir uns zu Tode langweilen.”
    “Langweilen vielleicht, aber wir wären sicher.” Victoria fühlte seine Lippen auf ihren Augenbrauen. “Ich wüsste, wo du bist und wann du nach Hause kommst.”
    Marc nahm ihr Gesicht in beide Hände. “Ich könnte von einem Truck überfahren werden, Victoria. Nichts ist wirklich sicher.”
    “Aber das ist nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit viel größer, wenn du dich Gewehrkugeln aussetzt.” Ihre Stimme zitterte, sie hielt seine Hände fest. “Ich habe schon immer Alex’ Arbeit gehasst, und das war nur eine nebulöse Furcht. Jetzt weiß ich, worum es geht, und da ist alles noch viel schlimmer.”
    “Psst.” Sie fühlte seinen Atem in ihrem Gesicht, als er sich zu ihr beugte und sein Kuss ihren Protest erstickte. Sein Kuss schmeckte nach Minze und nach Marc – es war ein Geschmack, nach dem sie sich schon seit Wochen sehnte. Er legte die Arme um sie und zog sie an sich, sein Kuss wurde drängender. Als sich seine Lippen endlich wieder von ihren lösten, flüsterte er: “Wir werden schon eine Lösung finden, das verspreche ich dir.” Sie hatte ihn wütend gesehen, böse, verspielt und auch zärtlich. Aber nie zuvor war er so ernst gewesen. Es lag beinahe so etwas wie … Furcht in seinen Worten. Aber das war unmöglich. Marc hatte sich noch nie in seinem Leben vor etwas gefürchtet. Oder vielleicht doch?
    “Es wird wohl besser sein, wenn ich dir die ganze Geschichte erzähle”, meinte er schließlich. “Nach Krista … nach Krista habe ich mir selbst eingeredet, dass ich glücklicher bin, wenn ich allein bleibe.”
    “O ja, die perfekte Krista dürfen wir natürlich nicht vergessen. Hättest du …”
    Marc legte ihr sanft eine Hand auf den Mund. “Psst. Ich möchte das Thema Krista ein für alle Mal erledigen. Tory, als ich dir erzählte, dass Krista gestorben ist, habe ich dir das Wichtigste verschwiegen. Ich schlief, als ein Mörder in unser Zimmer eindrang. Ich dachte, dass Krista neben mir läge, deshalb habe ich geschossen, um ihn zu töten. Aber dieser Mörder war Krista, und ich war derjenige, der sie erschossen hat.”
    “Oh, Marc …”
    “Als ich das Licht anmachte und Krista sah, da habe ich mir eingeredet, dass es ein Irrtum sei. Ich habe sie ins Krankenhaus gebracht. Sie war schwanger, Tory. Ich …”
    “Liebling, das darfst du dir selbst nicht antun. Jetzt ist das nicht mehr wichtig …”
    “Ich bin damals gleich von Mexiko zu meiner Ranch gefahren. Und ich bin zwei Jahre dort geblieben. Alex war es, der mir schließlich sagte, dass Krista mich umbringen wollte. Er hatte Beweise.” Marc fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. “Verstehst du, Tory? Ich habe mich zwei Jahre lang auf der Ranch versteckt, wie ein Dummkopf, weil ich glaubte, ich hätte eine unschuldige Frau umgebracht, ich hätte mein eigenes Kind umgebracht. Zwei verdammte Jahre lang habe ich mit dieser Schuld gelebt. Ich habe mein Elend sogar noch genossen. Und dann kam dein Bruder und hat mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, als er mir die Wahrheit sagte. Als ich dann hörte, dass Lynx umgekommen war, war es aus mit mir. Die nächsten sechs Monate war ich völlig nutzlos. Ich weigerte mich zu arbeiten. Ich hätte bei Lynx sein sollen. Ich hatte ihn ausgebildet, er war zu mir gekommen und hatte mich um Hilfe gebeten, und ich hatte sie ihm verweigert. Das Schuldgefühl, das sein Tod in mir hervorrief, machte mich völlig unfähig zu handeln. Ich brach zusammen.”
    Er schüttelte den Kopf. “Und dann kamst du in mein Leben, und ich wusste plötzlich, dass ich Krista nie geliebt hatte. Aber ich fragte mich, was ich einer Frau wie dir bieten konnte. Als ein ausgebrannter Söldner? Und als ich dann das zweite Mal aus Marezzo zurückkam und auf meiner Ranch war, da habe ich dich schrecklich vermisst. Da wurde mir endlich klar, dass die Einsamkeit, in die ich mich zurückgezogen hatte, nicht mehr war als ein Gefängnis. Ich habe dich vielleicht nicht verdient, Victoria, aber zum Teufel ich brauche dich. Sag mir, dass du mich nur halb so sehr vermisst hast wie ich dich.”
    Vermisst? Sie hatte sich nach ihm gesehnt, voller Schmerzen. Ihre Stimme war nur ein Hauch. “Ja.” Sie sah
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