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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust
Autoren: Cherry Adair
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da?”, flüsterte sie.
    “Wir werden das hier in den See gießen.” Er deutete auf die Vespa. “Roll sie zum Wasser hinüber.”
    Tory schob die Vespa aus ihrem Versteck und duckte sich, so gut es ging, hinter die Büsche und Farne. Sie folgte Marc zum Ufer des Sees.
    Marc öffnete den Tank und goss vorsichtig das Benzin in das Wasser. “Zieh deine Hose und deine Schuhe aus”, flüsterte er ihr zu. “Lass das T-Shirt an.” Er öffnete seine Hose und ließ sie zu Boden sinken.
    Tory wurde ganz schlecht beim Anblick der Wunde. Sie sah, dass die Kugel hinten am Bein wieder ausgetreten war und eine große Wunde ins Fleisch gerissen hatte. Sie hockte sich hinter ihn und legte eine Hand auf seine nackte Schulter.
    Einer der Männer hatte ihr Lager entdeckt, er rief die anderen zu sich, und alle verschwanden hinter der Felswand. Hinter Marc ging Tory vorsichtig zum See.
    Sie bahnten sich einen Weg durch die Büsche am Rande des Wassers. Der Boden war kühl und feucht unter ihren nackten Füßen, Wasser tropfte von den Farnen auf ihr Gesicht.
    Die vier Männer kamen zurück, jeweils zu zweit gingen sie zu beiden Seiten um den See. Tory drängte sich dichter an Marc. “Was jetzt?”
    Marc ließ die Männer nicht aus den Augen. “Wir warten, bis sie dort drüben an dem kleinen Baum sind … Verdammt!” Er griff nach seiner Hüfte. “Die Streichhölzer sind noch im Rucksack!”
    Wortlos griff Tory in die Brusttasche ihres T-Shirts und holte die Streichhölzer heraus. Marc sah sie sekundenlang verwundert an, dann legte er beide Hände um ihr Gesicht. “Du bist ein toller Partner. Bleib in meiner Nähe, Kleines – gleich sind wir hier heraus.” Er gab ihr schnell einen Kuss, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder den Männern zu, die immer näher kamen.
    “Können wir nicht einfach weglaufen?”, flüsterte Tory verzweifelt. Sie fühlte sich in die Enge getrieben. Das Benzin hatte einen dünnen Film auf dem Wasser gebildet. Sie legte eine Hand auf Marcs Arm. “Können wir nicht an ihnen vorbeischlüpfen?”
    “Wir haben unsere Gewehre nicht dabei, Tory, sie würden uns sehen, sobald wir unsere Deckung verlassen. Außerdem wissen wir nicht, ob draußen noch mehr Männer warten. Wir müssen sie ablenken.” Er hielt inne. “Hörst du?”
    Das Geräusch des Helikopters war unmissverständlich zu hören. Alle vier Männer blieben plötzlich stehen, dann gingen sie schneller in Richtung des Ausganges – sie kamen genau auf sie zu.
    Marc reichte Tory einen kleinen Gaszylinder und zeigte ihr, wie sie das Mundstück in ihren Mund nehmen musste, damit sie unter Wasser atmen konnte. “Los jetzt.” Er zündete ein Streichholz an und warf es so weit er konnte ins Wasser. Im gleichen Augenblick rief er: “Spring!”
    Als sie in das Wasser eintauchten, setzte das Streichholz das Benzin in Brand. Das Feuer breitete sich rasch aus und bedeckte beinahe ein Drittel des Sees. Torys Kopf war über der Wasseroberfläche, und mit weit aufgerissenen Augen sah sie, wie die Flammen auf sie zukamen. Marc nahm ihren Arm und zog sie zu dem Wasserwirbel am Ende des Sees.
    Tory versuchte, oben zu bleiben, ihre Augen brannten von dem Rauch. Marc schlang einen Arm um ihre Taille, sie hörte die Schreie der Männer, als sie das Feuer entdeckten. Sie riefen nach Verstärkung.
    Die Flammen breiteten sich weiter aus. Marc hielt Victoria fest und zog sie auf das sprudelnde Wasser zu. Die Stimmen kamen näher, dann hörte man einen Schuss, der von den Wänden der Höhle widerhallte. Die Kugel schlug ins Wasser ein, es spritzte bis zu ihnen hin.
    “Benutze den Sauerstoff!” Marc holte tief Luft, er hielt sie noch fester. Die Strömung erfasste ihre Beine, zog sie unter die Oberfläche. Tory presste die Augen zu und hielt sich an Marc fest.
    Sekundenlang überlegte sie, wie Marc wohl so lange die Luft anhalten konnte, bis sie durch den etwa fünfzehn Meter langen Tunnel ins offene Meer gelangten. Doch dann konnte sie nicht mehr denken.
    Es ging unglaublich schnell nach unten, der Tunnel war so eng, dass sie sich darin nicht drehen konnten. Marc wurde von der Gewalt des Wassers von ihr losgerissen, dann stieß Tory gegen einen sandigen Boden. Der Gaszylinder wurde aus ihrem Mund gerissen, und sie wusste nicht mehr, wo oben und unten war.
    Panik ergriff sie, ihre Lungen drohten zu bersten. Sie zwang sich, die Augen zu öffnen. Kleine Luftblasen stiegen über ihre Schulter nach oben, mit letzter Kraft stieß sie sich vom Boden ab.
    Ihr Gesicht
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