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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust
Autoren: Cherry Adair
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kam an die Wasseroberfläche, tief sog sie Luft in ihre Lungen. Sie hörte das Dröhnen des Helikopters über sich, der Propeller wühlte das Wasser auf. Verzweifelt hielt sie Ausschau nach Marc.
    Der blassgraue Himmel ging in das dunkelgraue Meer über und machte es schwer, etwas zu erkennen. Wellen hoben sie hoch und ließen sie wieder sinken.
    “Tory!” Sie hörte, wie Marc ihren Namen rief. Hustend und keuchend kämpfte sie gegen die Wellen, das Haar hing ihr ins Gesicht und machte es unmöglich, etwas zu sehen.
    “Halte durch!” Ganz plötzlich war er hinter ihr aufgetaucht, sie fühlte seine Beine an ihren, dann hielt er ihren Kopf hoch.
    Über ihnen wirbelte der Propeller des Hubschraubers, immer tiefer sank er herab. Dann sahen sie die Rettungsleine zu ihnen herunterkommen. Sie stieß gegen ihren Kopf, und als Tory aufblickte, sah sie, dass die Unterseite des Helikopters nicht mehr als zehn Meter über ihr war.
    Marc griff nach der Rettungsleine, er schob ein Bein zwischen ihre Schenkel und schaffte es, die Leine unter ihren Armen hindurchzuführen und sie dabei gleichzeitig über Wasser zu halten.
    Tory wurde zuerst hochgezogen. Sobald Alex sie gepackt hatte, wurde die Leine für Marc wieder heruntergelassen. Erst als Marc auch sicher an Bord war, ging Alex zurück zu seinem Pilotensitz, ein paar Sekunden später kniete Angelo neben ihnen.
    “
Buon giorno
, Signorina Victoria”, begrüßte er sie fröhlich und untersuchte dann die Wunde an Marcs Stirn. “Viel Blut für eine Kopfverletzung, aber keine Sorge. Er wird haben … wie sagen Sie doch gleich?
Il mal di testa
… ein wenig Kopfschmerzen, das ist alles.”
    Tory sank in sich zusammen. Alex würde sie hier herausbringen. Nach Hause. Zurück zu ihrem sicheren, normalen Leben. Dann könnte sie wieder ein Feigling sein.
    Aber warum war sie dann nicht glücklich?

9. KAPITEL
    G enau sieben Wochen, drei Tage und fünf Stunden waren seit ihrer Rettung vergangen. Und noch immer hatte Tory nicht in ihr altes Leben zurückgefunden, so wie es vor Marezzo und Marc Savin gewesen war. Sie wusste, es würde nie wieder so sein wie früher.
    Es gab keinen Tag, an dem sie nicht an Marc dachte, sich nach ihm sehnte. Wenn sie Alex glauben konnte, so hatte Marc sich wieder erholt und war zu einer neuen Mission aufgebrochen.
    Solange sie jeden Tag in dem Geschäft für Autozubehör arbeitete, ging es ihr gut. Doch in der Nacht, wenn sie allein war in ihrer Wohnung, dachte sie nur an Marc, träumte von ihm und sehnte sich nach ihm.
    Ihr Körper schmerzte vor Verlangen nach ihm, sie brauchte nicht viel Fantasie, um das Gefühl heraufzubeschwören, das seine Hände auf ihrem Körper verursacht hatten.
    Früher hatte sie sich nie einsam gefühlt.
    Sie erinnerte sich an jeden Augenblick mit Marc und versuchte ihr Herz vor den Erinnerungen zu verschließen. Ihr Verstand wusste, dass es mit ihnen nie hätte gut gehen können. Denn selbst, wenn er sie wollte, wenn er sie wirklich wollte, so gab es doch keine Zukunft für sie beide. Nie würde sie damit leben können, wie er sein Geld verdiente. Und mit seiner Erinnerung an die tote Krista könnte sie nicht konkurrieren.
    Tory kam nach Hause in ihre stille Wohnung und hängte den Mantel in den Garderobenschrank. Es war kalt im Wohnzimmer, doch sie hatte die Heizung absichtlich heruntergestellt, weil sie so viel Geld wie möglich sparen wollte, um sich wieder eine Eigentumswohnung kaufen zu können. Wenn sie wieder ein richtiges Zuhause hatte, würde sie sich auch wohler fühlen, wenigstens versuchte sie sich das einzureden.
    Doch insgeheim wusste sie, dass es nicht stimmte. Sie knipste das Licht an. Die schweren Möbel ihrer Großmutter, die sie aus dem Lager geholt hatte, waren viel zu groß für das kleine Zimmer. Sie hasste diese Möbel, und die Erinnerungen, die sie in ihr weckten, drohten sie zu ersticken.
    Sobald sie konnte, würde sie sich von diesen Antiquitäten trennen, selbst wenn es bedeutete, dass sie auf dem Boden schlafen musste. Noch sechs Monate hatte sie Zeit.
    Sie legte die Hand auf ihren noch flachen Bauch und ging dann in die Küche, um sich etwas zu essen zu machen. Sie war nicht hungrig, aber das Baby brauchte Nahrung.
    Das Baby war das Beste, was ihr von diesem Abenteuer geblieben war. Tory lächelte ein wenig traurig. Es war auch der einzige Grund, warum sie noch nicht zusammengebrochen war.
    Sie machte sich einen Salat und erhitzte eine Dose mit Suppe, dann nahm sie alles mit ins Wohnzimmer. Seit
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