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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
Autoren: Daniel Fox
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wenn auch nur sich selbst gegenüber – als willig zu erweisen, um sicherzugehen, dass er es ernsthaft versuchte:
    »Bist du da? Kommst du?«
    »Ich bin immer hier. Ich bin angekettet.«
    Ihre Antwort sauste wie eine Peitsche aus glühendem Eisen durch seinen Verstand, versengte ihn und hinterließ Narben; dennoch kam sie von weit her, aus großer Tiefe.
    Er sagte zu ihr:
    »Komm herauf.«
    »Komm herunter«, sagte sie.
    Und er spürte, wie sie an ihm zog, als könnte er ganz tief in seinen eigenen Verstand fallen, in diese Kluft, die in irgendeiner Form eine Verbindung zu ihr bildete. Fallen und stürzen, ganz hinuntertauchen wie der arme, todgeweihte Yerli, um unterwegs die ganze Zeit zu wissen, dass auf dem Grund sie wartete …
    Er hielt durch, stolperte von diesem gefährlichen Abgrund zurück; dorthin würde er sich nicht wagen.
    »Komm herauf.«
    »Kleines Ding, du hast die ganze Zeit gegen mich gekämpft
und versucht, mich hier unten zu halten, wenn ich aufsteigen wollte. Hast du jetzt so große Lust darauf, mich zu sehen?«
    Lust darauf? Nein. Angst davor wäre eine bessere Umschreibung gewesen. Doch, ja, es drängte ihn.
    »Komm herauf. Kommst du?«
    »Wenn ich will, kleines Ding. Ich verspreche dir, dass ich kommen werde, wenn der Zeitpunkt mir angemessen erscheint.«
    »Und jetzt? Kommst du jetzt herauf? Bitte?«
    »Um dir einen Gefallen zu tun?« Ihr Gelächter war wie Säure und verätzte das Innere seines Schädels. »Du könntest auch sagen – um dir zu gehorchen. Kleines Ding, du verstehst nichts. Noch nicht. Warte ab, bis du ein zerschmettertes kleines Ding bist, dann werden wir Gehorsam üben, du und ich.«
    Und dann erhob sie sich, aber nur in seinem Kopf: Ein plötzliches Aufbäumen, das er wie einen Sturmwind spürte, der an seinen Gedanken riss, bis er keine mehr hatte, bis sie alle in Fetzen hingen und nichts mehr waren, bis er die Augen öffnete und aus so großer Nähe einen Felsen anstarrte, dass er ihn nicht sehen konnte, und er Geräusche hörte, die außerhalb seines Kopfs waren und nicht von ihr kamen, nicht von ihr …
    Er wurde sich seiner selbst wieder bewusst und fand sich auf der Seite liegend wieder; und die Geräusche entpuppten sich als Stimmen, Tien, die atemlos brabbelte und völlig von Li Ton übertönt wurde, der sagte: »Ja, geh zu ihm, Mädchen, wenn du musst. Richte ihn auf, gib ihm Wasser, beruhige ihn. Dann werden wir das noch einmal tun. Jetzt weiß er, was er zu fürchten hat: Er wird
es wieder und wieder versuchen, und wir werden sehen, ob er es kann. Wenn er es nicht kann – nun, dann weiß er, was er zu fürchten hat. Du auch.«
    Und so waren die Hände an seinem Körper, die ihn hochhoben und seinen Rücken wieder gegen die Wärme des Ambosses lehnten, Tiens Hände; und wenn er den Kopf wandte und sich konzentrierte, konnte er sehen, wie diese Hände sich ängstlich anklammerten. Oder er konnte den Kopf zur anderen Seite wenden und ihr Gesicht sehen.
    Sich darauf konzentrieren, zu sprechen versuchen, und es nicht schaffen: Worte waren zu komplex, er konnte sich nicht daran erinnern, wie er sie im Mund formen und wie er sich der Luft bedienen musste, um sie zum Klingen zu bringen.
    Also saß er nur da und sah sie an, bis er wieder Li Tons Stimme hörte, die sie herbeirief; das hörten sie beide. »Hier, seht: Das ist es, wofür ihr die ganze Nacht lang gearbeitet habt …«
    Tiens Hände auf seinen Schultern sagten: Bleib hier, als sie sich auf die Füße stemmte und ging, um für sie beide zu sehen. Sie hatte schöne Füße, dachte er, auch wenn sie schmutzig waren; aber sobald sie aus seinem Gesichtsfeld hinaus waren, hatte er keinen Grund, weiter sitzen zu bleiben. Er wollte lieber sein, wo sie war, und sie noch ein wenig länger ansehen.
    Um aufzustehen, musste er sich in rücksichtsloser Wiederentdeckung üben: Wie er seine Beine und Arme benutzen konnte, das Gleichgewicht halten und den Weg finden konnte …

    Zu Tien, dorthin führte sein Weg: Zu ihr, die neben Li Ton stand und über die lange, glitzernde Bahn des Meeres blickte.
    Han ging nicht weit, nur einen Schritt oder zwei. Von hier beim Amboss konnte er sowohl Tien als auch das Wasser hinter ihr sehen; das war gut genug.
    Li Tons Stimme kehrte zu ihm zurück, obwohl sie an Tien gerichtet war: »Hier kommt es, schau: das Verhängnis des Kaisers, die Armee, vor der er die ganze Zeit geflohen ist.«
    Auf dem Wasser gab es Pünktchen und Flecken, unzählige kleinen Schatten, die sich nicht in Hans Kopf
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