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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
Autoren: Daniel Fox
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tiefer. Neigte sich bis
über den Zaun. Sie ließ genau in dem Moment, bevor er wieder zurückgeschnellt wäre, los. Der Baum peitschte in einem Hagel von Blättern und Zweigen zurück, und sie fiel in weichen, nassen Matsch; hier hatten die Bergleute begonnen, ein Reisfeld anzulegen.
    Sie fiel, rollte sich ab und sprang verdreckt und stinkend auf. Egal.
    Sprang auf und stürmte kopflos und barfuß in den Kampf.
     
    Doch das spielte keine Rolle, weil der Kampf schon vorbei war, als sie ihn endlich erreichte. Auch der letzte Rebell lag tot da, und sie konnte über die Leichen springen und sich durch das Gedränge schwitzender, blutender, verstörter junger Leute zwängen, die plötzlich nicht mehr so recht wussten, was sie mit sich anfangen sollten. Sie konnte sich dorthin durchquetschen, wo ihre eigenen Leute auf dem Boden saßen, knieten oder lagen. Doshun hockte auf den Fersen unbeholfen zwischen seinen und ihren Leuten; Jiao saß im Schneidersitz ziemlich ruhig inmitten des Gemetzels und besah sich eine Wunde an ihrem Arm; Yu Shan kniete neben …
    … neben dem Kaiser, der zerschmettert auf diesem zerschmetterten Boden lag. Sein Gewand war über dem Herzen zerrissen und blutdurchtränkt.
    Mei Feng warf sich zu Boden, um ausgesteckt an seiner Seite zu liegen, ohne ihn wirklich zu berühren, weil sie das noch nicht ertragen konnte; und das Schlimmste war, dass er nicht tot war. Er wandte den Kopf, um ihr in die Augen zu sehen.

    Steingrüne Augen: Sie hatte sie schon so tief wie unterseeische Strömungen gesehen, dunkel wie Höhleneingänge, undurchdringlich vor Ärger, aber immer in dieser unermesslichen Farbe.
    Jetzt strahlten sie unerklärlicherweise wie Sonnenlicht, und sie glaubte, dass er sie anlächelte.
    Es war ein Ausdruck, den sie gut kannte. Sein Mund war nicht wirklich zu einem Lächeln verzogen, aber seine Mundwinkel zuckten so, dass er sich verriet.
    Sie war beinahe empört, doch sie spürte noch immer die Klinge im Herzen, die seines so barbarisch zerschnitten haben musste. Wenn er sich diese letzten Augenblicke Zeit ließ, um zu sterben, wenn er vielleicht so lange gelebt hatte, um ihr gerade noch die Zeit zu geben, ihn zu erreichen, war das heroisch und episch und wunderbar, aber er würde dennoch sterben. Es war außergewöhnlich, dass er noch nicht tot war; sein Herz hätte von einem solchen Hieb in zwei Teile geschnitten werden müssen.
    Und wenn er wirklich entschlossen war, seine letzten Atemzüge damit zu verbringen, sie zu necken – nun, das war seine Sache, und sie würde ihn dafür lieben. Kein Platz für Empörung, obwohl er der Kaiser der Welt war und es undenkbar war, dass er so sterben sollte, vor irgendeiner dreckigen Behelfssiedlung in einem verlassenen Bergtal, unter der Klinge eines toten, bedeutungslosen Assassinen …
    Es war auch kein Platz für Tränen, wenn er lächelte. Sie würde sich jetzt nicht verspotten lassen. Sie schluckte die Aufwallung von Kummer hinunter, die in ihrem Mund beinahe zu Entsetzen, zu bitterem Abscheu vor
der Welt wurde. Schluckte sie und versuchte, zurückzulächeln oder wenigstens die Stirn zu runzeln, wie sie es oft tat, wenn er sich über sie lustig machte …
     
    … und sah, wie er sich abmühte, sich auf einen Ellenbogen hochzustemmen, und protestierte: »Chien Hua!«
     
    … und es kostete sie gar keine Mühe, seinen Namen auszusprechen, was ihm wieder diesen schwachen Hauch eines Lächelns abrang und ihn überhaupt nicht entmutigte.
    Also gab es nichts, was sie tun konnte, außer sich auf die Knie hochzurappeln und seinen Kopf auf ihren Schoß zu nehmen, um ihm die Mühe zu ersparen, ihn selbst hochzuhalten. So sah sie ihn seltsam kopfüber, aber er lächelte immer noch und wurde besser darin; und versuchte, eine Hand an ihre Wange zu heben. Die Hand machte ihre Sache nicht sehr überzeugend, aber doch so gut, dass Mei Feng sie mit beiden Händen einfing, sich an seine Hand fläche schmiegte und wieder mit den Tränen kämpfte, bis es ihr endlich gelang, das zu hören, was Yu Shan sagte. Es war offensichtlich sein dritter oder vierter Versuch, sie zum Zuhören zu bewegen.
    »Mei Feng! Er wird sich erholen!«
    »Nein«, sagte sie und schüttelte energisch den Kopf. »Nein, lüg ihn nicht an. Und mich auch nicht, lüg mich nicht an. Wir sind weder blind noch dumm.« Sie maßte es sich an, für den Kaiser zu sprechen, weil er offensichtlich keine Luft bekam, um für sich selbst zu sprechen.
    »Seht doch«, sagte Yu Shan und hob beide Seiten
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