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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
Autoren: Daniel Fox
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ich nicht stark blute, und ich habe mir nie irgendetwas gebrochen, aber ich bin mir sicher, dass das geschehen könnte, wenn ich unachtsam wäre …«

    »Und wenn Ihr glaubt«, sagte eine weitere Stimme, trocken und unerwartet, »dass Ihr Yu Shan einfach in kleine Stücke hauen könnt, um es auszuprobieren, ganz so, wie ihr andere Versuche mit ihm angestellt habt, dann denkt Ihr besser noch einmal darüber nach, Majestät. Der Junge gehört mir.«
    Und Jiao ließ langsam einen Stein an der Schneide ihres Tao entlanggleiten und beäugte die Rippen des Kaisers düster spekulierend.
    Und der Kaiser – dem sie alle gehörten, dem insbesondere Yu Shans Leben auf immer verfallen war – lächelte insgeheim, innerlich, und widersprach nicht; und dann ließ er seinen Blick zurückwandern, um Mei Feng anzusehen, und sagte: »Glaubst du, dass du hier einen Läufer auftreiben könntest, der den Weg zum Herbstpalast kennt?«
    »Davon bin ich überzeugt, Herr.«
    »Gut. Dann schick gleich zwei, um sicherzugehen. Die Leute werden in Panik sein. Sie sollen ihnen sagen, dass ich in Sicherheit bin, in den Hügeln, wo ich die Jademinen besichtige. Sie sollen nicht sagen, dass ich verwundet bin; nur, dass ich ein wenig Zeit hier verbringen und erst dann zurückkehren werde, wenn ich dazu bereit bin.
    Dann sag ihnen, dass sie deinen Lieblingsboten auftreiben sollen, damit er sie in die Stadt führt, sodass sie die gleichen Neuigkeiten General Ping Wen ausrichten können. Allerdings können sie dem General gleich noch sagen, dass ich glaube, eine neue kaiserliche Leibgarde gefunden zu haben, um die zu ersetzen, die niedergemetzelt wurde, als wir gebadet haben …«

7
    D as Leuchtfeuer hatte die ganze Nacht hindurch gelodert. Li Tons spärliche Mannschaft hatte die ganze Nacht geschwitzt, um das sicherzustellen. Der Kapitän hatte ebenfalls geschwitzt und mitgeholfen, Brennstoff aus der zerstörten Siedlung herbeizuschleppen oder frisches Holz an den Hängen zu schlagen und zu schneiden, aber das war ein schwacher Trost.
    Für Han war es überhaupt kein Trost. Es gab keinen, weder bei Li Ton noch auf der ganzen Welt. Nur bei Tien – und zuzusehen, wie sie sich an seiner Seite abrackerte, trug nicht dazu bei, seine Seele zu heilen. Sie vor Mitgefühl mit ihm zusammenzucken zu sehen, trug nicht dazu bei, seine Hand zu heilen, die bald zur reinen Qual wurde, die die ganze Nacht hindurch anhielt.
    Sogar Tien konnte nicht in seinen Kopf sehen, um zu wissen, wie er darin kämpfte, um die Drachin niederzuhalten. Große Mühe, wenig Wirkung. Erschöpfung und Schmerz zusammen hätten schon Entschuldigung genug dafür sein können, dass er vor Verzweiflung trocken schluchzte, aber in Wirklichkeit war es der Wahnsinn,
der auf seinen Verstand einschlug. Oder die Angst vor dem Wahnsinn, während die Drachin auf ihn einschlug, unablässig und erbarmungslos.
    Er sah ihr Gesicht im Feuer, wenn er es nährte; spürte ihre Sehnsucht nach den Winden, nach der Freiheit der See, nach Licht und Tanz und Zerstörung, nach der Macht und Autorität, die ihr vor langer Zeit geraubt worden waren. Er war alles, das ihr noch im Weg stand, und sogar in Ketten, niedergedrückt davon, dass sie seit Jahrhunderten im Meer begraben war, war sie noch mächtig: Wenn er ein Sandkorn war, war sie ein Berg. Das zeigte sie ihm und reckte sich, um sich herumzuwälzen, ihn zu zerquetschen, ihn völlig unter ihrem gewaltigen Leib zu vernichten …
    »Han …?«
    Er brummte; er schien nicht mehr über Worte zu verfügen. Sie gab sich nicht mit Worten ab. Ihr Verstand brodelte in ihm wie kochendes Wasser, schlug Blasen, überflutete ihn mit der Hitze ihrer Bilder, Empfindungen, Gefühle. Mit ihrer lang aufgestauten Wut, seiner erschöpften Furcht.
    »Han, hör auf.« Tiens beide Hände schlangen sich um seine eine, die heile, unterhalb der Handschelle seiner Ketten. All ihr geringes Gewicht zerrte an ihm, bis er stillhielt. »Wir können uns jetzt ausruhen. Schau, der Morgen dämmert schon. Jetzt werden sie das Feuer nicht mehr sehen, es hat keinen Zweck …«
    Es hatte schon lange keinen Zweck mehr gehabt; wenn sie es bis jetzt noch nicht gesehen hatten, sahen sie ohnehin nicht hin. Li Ton hatte sie weiterarbeiten lassen,
um seinen Zorn zu feiern, aus Freude darüber, in der Lage zu sein, dem Kaiserreich einen Schlag zu versetzen, sogar einem Kaiserreich, das schon so schwach war, dass es sich auf eine winzige Insel zurückgezogen hatte. Einem Kaiserreich, das so schwach war,
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