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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer
Autoren: Trish McCallan
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Worten stieß Rawls Zane spielerisch an der Schulter an.
    In dem Moment, in dem Rawls den Körperkontakt herstellte, spannte sich jeder Muskel in Zanes Körper an. Er erstarrte und ihm stockte der Atem, während vor seinen Augen alles verschwamm.
    Klick.
    Ein ganz leises Geräusch. Ein Schalter, der in seinem Kopf umgelegt wurde. Ein Bild blitzte vor seinem inneren Auge auf. Schnell. Brutal. Grässlich.
    Rawls, der ausgestreckt auf einer Reihe von schmalen Sitzen liegt. Sein blaues T-Shirt ist übersät von schwarzen Flecken. Blut tropft von seinen erschlafften Fingern. Seine blauen Augen starren ihn glasig an.
    Die Vision verschwand.
    »Heilige Scheiße.« Man konnte Coskys rauer Stimme anhören, wie genervt er war. »Wir sind im Urlaub und das ist ein ziviler Flug. Auch wenn dein allzu gut bekannter Gesichtsausdruck etwas anderes sagt, können wir nicht wirklich in Gefahr sein.«
    Zane wusste, dass er bei Rawls auf taube Ohren stoßen würde, daher drehte er sich zu Cosky um und legte seinem Lieutenant die Hand auf den Bizeps.
    Dieses Mal rechnete er mit der Vision, doch trotzdem verspannte er sich.
    Klick.
    Er bemühte sich, so viele Details wie nur möglich mitzubekommen, als die neue Vision aufflackerte.
    Graue Augen, die starr ins Leere blicken und bereits glasig werden. Schwarzes Haar voller Blut. Verkrampfte Hände. Er liegt in einem schmalen Gang, dunkelblau gepolsterte Sitze ragen neben seinem Kopf auf.
    Als das Bild verblasste, ließ er Coskys Arm los und schnappte nach Luft.
    »Bitte sag mir, dass das ein Witz ist«, forderte Cosky.
    Zane schüttelte den Kopf und legte sich beide Hände in den Nacken.
    »Was hast du gesehen?«, wollte Rawls endlich wissen.
    Zane holte zittrig Luft. »Dich als Leiche. Cosky auch.«
    »Gestorben vor Langeweile?«, frage Cosky trocken. »Wir fliegen schließlich zu einer Hochzeit.« Ein schneller Blick zu Zane, und schon wurden seine grauen Augen stählern. »Wo wird sich das abspielen?«
    »Im Flieger.« Zane runzelte die Stirn. »Ich konnte nicht erkennen, ob sie auch mitfliegt. Dafür habe ich nicht genug gesehen.«
    Cosky musterte die Menschenmenge, die sie umgab. »Das tust du doch nie.«
    Zane rieb sich mit den Handflächen über das Gesicht und unterdrückte seine Frustration. Seine Visionen dauerten nie länger als zwei oder drei Sekunden. Gerade lange genug, um ihn zu warnen, ohne jedoch zu viele Details zu verraten. Das reichte, um wachsam zu sein, aber nicht, um die Gefahr zu entschärfen.
    »Welcher Flieger? Hin- oder Rückflug?« Cosky stemmte die Hände in die Hüften und musterte Zane. »Beide fallen in das Drei-Tages-Fenster deiner Visionen.«
    »Heute.« Zane deutete mit dem Kinn auf Rawls blaues T-Shirt. »Dieselben Klamotten.«
    Cosky stöhnte. »Vermutlich hast du nicht gesehen, wer uns umgelegt hat?«
    »Wann sind diese Scheißvisionen je so sinnvoll gewesen?«
    »Scheiße.« Mit einem angewiderten Kopfschütteln senkte Cosky den Kopf und sah den abgenutzten Teppich an. »Was ist mit den Wunden?«
    »Viel Blut. Hätte eine Knarre sein können. Oder ein Messer.«
    »Ein Flugzeugabsturz?«, fragte Rawls leise.
    »Zweifelhaft. Ihr hattet keine Brandwunden. Ich würde eher auf eine Waffe tippen.«
    Cosky runzelte die Stirn. »Es wäre einfacher, ein Messer durch die Sicherheitskontrolle zu schmuggeln, aber es gibt kaum jemanden, der gut genug ist, um uns damit zu besiegen. Ich würde auf eine Schusswaffe tippen.«
    Zane stieß sich von der Wand ab. »Was immer auch passieren wird, es reicht aus, um uns alle drei auszuschalten.« Die Visionen drehten sich nie um ihn, aber wenn Cosky und Rawls in Gefahr waren, galt das auch für ihn. »Wir müssen mit Mac sprechen.«
    Als leitender Offizier des SEAL-Teams 7 besaß Commander Jace Mackenzie die Autorität, das Flugzeug am Boden zu halten und durchsuchen zu lassen.
    »Eine Frage«, hielt ihn Cosky zurück. »Was sollen wir ihm sagen? Wir wissen nicht, was passieren wird, wer dahintersteckt oder was sie für Waffen benutzen. Wenn Mac diesen Vogel aufhält und bei der Durchsuchung nichts gefunden wird, kommen wir in Teufels Küche.«
    »Was schlägst du vor?«, erkundigte sich Zane und zog eine Augenbraue hoch. »Dass wir nicht zur Hochzeit fliegen, den Mund halten und den Dingen ihren Lauf lassen?«
    »So ein Blödsinn. Ich wollte eigentlich sagen, dass es praktisch wäre, wenn wir zur Abwechslung mal mehr Informationen hätten. Warum bekommst du nicht mehr raus, wenn du uns noch mal berührst?«
    Zane zuckte mit
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