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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer
Autoren: Trish McCallan
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wirbelte auf ihrem Stuhl herum und sah das kleine Frettchen an, das dummerweise auch ihr Vorgesetzter war. »Tatsächlich würde ich mich heute gern krankmelden.«
    Er sah ihr ins Gesicht und schürzte seine dünnen Lippen, bevor er einen Schritt nach hinten machte. »Sie hätten zu Hause bleiben sollen. Wer weiß, wie viele Menschen Sie schon angesteckt haben.«
    Sie fuhr den Computer herunter und flüchtete auf die Toilette. Dort war sie geschützt vor neugierigen Blicken, holte ihr Handy heraus und suchte in ihrem Telefonbuch, bis sie Todds Nummer gefunden hatte. Es klingelte und klingelte, bis die Mailbox dranging. Sie hinterließ eine Nachricht und versuchte es danach bei Ginny. Auch da erreichte sie nur die Mailbox und sprach ebenfalls drauf. Als sie die Festnetznummer anrief, ging der Anrufbeantworter dran. Frustriert ließ Beth ihr Handy wieder in die Handtasche fallen.
    Laut Flugplan würde das Flugzeug in etwas mehr als zwei Stunden abheben. Sie konnte nicht warten, bis Todd sie zurückrief. In Gedanken ging sie die Ingenieure durch, die sie kannte, aber ihr war nicht wohl dabei, einen von ihnen anzusprechen. Sie würden es ihrem Chef melden und Gott allein wusste, was FF mit dieser Information anstellen würde.
    Wahrscheinlich war dies alles nur ein Zufall und sie hatte nicht vor, ihre Karriere zu ruinieren, bevor es absolut notwendig war.
    Ihre Gedanken wanderten zu dem grünäugigen Fremden mit den harten Gesichtszügen aus ihrem Albtraum zurück. In ihrem Traum hatte einer seiner Freunde ihn
Lieutenant
genannt, was vermutlich bedeutete, dass er Gesetzeshüter oder Soldat war. In jedem Fall hätte er Kontakte und würde verhindern können, dass das Flugzeug abhob.
    Falls dieser Mann überhaupt existierte.
    Das ließ sich herausfinden. Als Angestellte von PacAtlantic konnte sie umsonst fliegen. Wenn sie sich eintrug, kam sie bis zum Gate und konnte nachsehen, ob er dort war.
    Natürlich würde es ihr eine Ermahnung einbringen, wenn sie sich selbst eintrug. Sie fluchte leise und schloss die Augen. Die Abteilungsleiter erfuhren, welche Angestellten mitflogen, und dann würde FF wissen, dass sie gelogen hatte und gar nicht krank war.
    Aber der Kaffee war über den Boden gelaufen.
    Sie hatte die verdammte Umleitung zur Arbeit nehmen müssen.
    Das Lagerhaus hatte gebrannt.
    Shelby und Ryan hatten sich getrennt.
    Zufälle? Vielleicht. Aber wenn der Rest des Traums auch wahr wurde und sie nicht versucht hatte, es aufzuhalten, dann würde sie sich das bis ans Ende ihres Lebens vorwerfen.
    Als sie sich abgemeldet, die kurze Strecke zum Tagesparkplatz des Flughafens gefahren, sich an einem freien Computerterminal angemeldet und ihre Bordkarte abgeholt hatte, waren zwanzig Minuten vergangen. Weitere Minuten verstrichen, als sie sich durch die Menge der gerade eingetroffenen Passagiere zwängte, Rollkoffern auswich und mit wachsender Anspannung durch den gekachelten Gang zum Gate C-18 marschierte.
    Ich werde niemanden erkennen. Das ist alles bloß ein unglaublicher Zufall. Ginny und ich werden uns später darüber totlachen.
Das sagte sich Beth immer wieder, bis sie am Gate eingetroffen war und ihr Blick auf die Rückwand fiel.
    Sie blieb wie angewurzelt stehen und bekam keine Luft mehr.
    Gegenüber des Ticketschalters stand ein Trio aus drei groß gewachsenen, muskulösen Männern, die sich an die Wand lehnten. Und dann bewegte sich der dunkelhaarige Mann in der Mitte, drehte den Kopf und sah sich um. Ihre Blicke trafen sich.
    Sie war zu weit entfernt, um diese Augen richtig sehen zu können, aber sie wusste, dass sie grün waren. Leuchtend grün. Wie eisige Smaragdsplitter.
    Kurzes Haar, aus dem Blut tropft. Ein leerer, glasiger Blick. Grobe Hände, die ihn zur Seite schoben, eine blutgetränkte Brieftasche aus seiner Gesäßtasche zogen und den Führerschein herausholten. »Zane Winters, wie der Boss gesagt hat.«
    Großer Gott … Er war wirklich real.
    In ihrem Schockzustand hörte sie weder das Stimmengewirr um sich herum noch die kreischenden Flugzeugmotoren über sich oder die Ankündigungen, die aus den Lautsprechern schallten.
    Oh Gott … Oh Gott … Wenn sie real waren … was war dann mit dem restlichen Albtraum?
    Ihr wurde schwindlig. Sie taumelte zur nächsten Bank und ließ sich darauf fallen.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte eine männliche Stimme.
    Nein, es ging ihr nicht gut. Sie war aufgrund eines schlechten Traums verrückt geworden.
    »Sie müssen keine Angst haben. Fliegen ist sicherer als
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