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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum
Autoren: Larry Niven
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ihm ein Gedanke durch den Kopf, und er fragte: »Beweise, daß das da in deiner Hand eine Waffe ist.«
    Der Fremde gehorchte. Man sah keinen Strahl, doch links neben Louis explodierte der Sand mit einem häßlichen »Kracks« und einem bunten Blitz. Der Fremde hatte also etwas in der Hand, das Löcher machte.
    Das war das. Louis bückte sich und hob die Münze auf. »Solange wir noch hier sind, können wir das Spiel doch noch zu Ende machen.«
    »Wozu?«
    »Nur um zu sehen, wer gewonnen hätte. Spielt dein Volk nicht auch mal nur so zum Spaß?«
    »Was soll’s? Wir spielen um’s Überleben.«
    »Dann soll der Teufel deine ganze verdammte Brut holen!« krächzte Louis und warf sich in den Sand. Da ging er hin, der Ruhm, einfach abgeblufft hatte man ihn ihm. Im Leben gibt es eine Art Gezeitenrhythmus, der das Glück beherrscht… und jetzt war eben Ebbe und trug sie hinaus aufs Meer, die Statuen von Louis Wu, die Geschichtsbücher, die seinen Namen erwähnten, Treibgut auf dem fliehenden Gezeitenstrom.
    »Dein Benehmen verwirrt mich. Man spielt doch nur, wenn es nötig ist.«
    »Idiot.«
    »Mein Dolmetscher wird diesen Kommentar übergehen.«
    »Weißt du Bescheid über diesen Apparat dort oben?«
    »Ich weiß von der Spezies, die ihn gebaut hat. Sie war weit gereist.«
    »Noch nie haben wir eine so große Stasisbox gefunden. Es muß sich um eine Art Gruft handeln.«
    »Man sagt, daß diese Spezies ihren Krieg und die Existenz sämtlicher Teilnehmer mit einer einzigen Waffe beendet hat.«
    Sie sahen einander an. Vielleicht dachten sie beide dasselbe. »Was für eine Katastrophe, wenn irgendeine andere als meine eigene Rasse in den Besitz dieser Waffe käme!«
    Aber das war ganz typisch anthropomorphes Denken. Louis wußte, daß ein Kzin wahrscheinlich sagen würde: »Jetzt kann ich das Universum erobern, und das ist mein gutes Recht.«
    »Zum Teufel mit meinem verdammten Pech«, zischte Louis Wu durch die Zähne. »Warum mußtest du unbedingt zur selben Zeit hier auftauchen wie ich?«
    »Das war nicht der Zufall. Meine Instrumente orteten dein Raumschiff, als du dich in dieses System fallen ließt. Um rechtzeitig in die Nähe des Apparates zu kommen, war es nötig einen Schub einzusetzen, der mein Schiff beschädigt und einen aus meiner Mannschaft getötet hat. Ich habe den Apparat also verdient.«
    »Durch Pfuschen, du Falschspieler!« Louis stand auf…
    Etwas, funkte zwischen seinem Gehirn und seinen semi-cirkularen Kanälen.
     
     
    IV
     
    Eine Erdgravitation. Die Dichte einer Planetenatmosphäre hängt von der Schwerkraft ab. Und vom Mond. Ein großer Mond würde den größten Teil der Atmosphäre im Laufe der Jahrmilliarden einer Evolution allmählich abziehen. Die Luft einer mondlosen Welt von Größe und Masse der Erde wäre andererseits nicht zu atmen; sie wäre unerträglich dicht, schlimmer als auf der Venus.
    Doch dieser Planet hatte keinen Mond. Bis auf…
    Das Alien sagte etwas, einen erschrockenen Tonschwall, den zu übersetzen der Computer sich weigerte. »Fillieh! Wo ist denn das Wasser abgeblieben?«
    Louis schaute sich um. Was er sah überraschte ihn nur einen kurzen Moment lang. Der Ozean war zurückgewichen, unmerklich hatte er sich verkrochen, so daß nur eine halbe Meile grauer, glänzender Schlick zu sehen war.
    »Wo ist das Wasser? Das verstehe ich nicht.«
    »Aber ich.«
    »Was geht hier vor? Ohne einen Mond kann es keine Gezeiten geben. So schnell können sich Gezeiten sowieso nicht ändern. Kannst du mir das erklären?«
    »Es wird einfacher sein, wenn wir mein Bordteleskop einsetzen.«
    »Und wenn du in deinem Schiff Waffen hast?«
    »Paß mal auf«, sagte Louis, »dein Schiff ist nahe an der totalen Zerstörung. Der Comm-Laser in meinem Schiff ist das einzige, was deine Crew noch retten kann.«
    Der Fremde zitterte und gab auf. »Hättest du Waffen, dann hättest du sie schon früher eingesetzt. Mein Schiff kannst du jetzt auch nicht mehr aufhalten. Gehen wir also zu dir. Aber denke an die Waffe in meiner Hand.«
    Das Alien saß neben ihm in der engen Kabine. Seine Lippen zuckten beunruhigend um die scharfen Enden seiner Zähne, als Louis Teleskop und Bildschirm aktivierte. Ein Sternenmeer erschien kurz, dann ein grünes, konisches Raumschiff mit dunkelgrünen Markierungen. Am unteren finde des Bildschirms sahen sie den Schleier der dicken Atmosphäre.
    »Siehst du? Der Apparat befindet sich in der Nähe des Horizonts und bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit.«
    »Ja. Siehst du auch,
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