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Gesang der Untoten

Gesang der Untoten

Titel: Gesang der Untoten
Autoren: Carter Brown
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anderen
Sessel, verschränkte die Arme über der Brust und starrte ihn wütend an. »Das
wird Sie teuer zu stehen kommen, ist Ihnen das klar?«
    »Ja, ja, Girlnapping«, sagte
er. »Das habe ich schon gehört.«
    »Wieviel bekommen Sie dafür?«
    »Genug.« Er zog eine große
Zigarre aus der Tasche und zündete sie an. »Halten Sie jetzt endlich den Mund,
oder soll ich wieder die Haube holen?«
    »Ich bin doch nur neugierig«,
meinte ich. »Für wen halten Sie mich eigentlich?«
    »Für Sophie Ventura«,
verkündete er. »Ich habe eine Ihrer Platten gehört. Gräßlich.«
    »Ich bin nicht Sophie Ventura«,
sagte ich rasch. »Ich heiße Mavis Seidlitz. Sie haben einen großen Fehler
gemacht.«
    »Meinetwegen. Und jetzt halten
Sie endlich den Mund.«
    Also war ich still, weil ich
nicht wieder die muffige Haube über dem Kopf haben wollte. Eine Zeitlang saßen
wir da und schauten uns an. Dann ging die Tür auf, und der Bierbauch kam
zurück.
    »Noch zwanzig Minuten«, sagte
er und warf eine Sechserpackung Bier auf den Tisch.
    Der Haarige nahm sich eine
Dose. »Sie meint, sie wäre nicht Sophie Ventura«, sagte er. »Mavis Schweinitz
oder so heißt sie angeblich.«
    »Seidlitz!« zischte ich.
    »Ach, wirklich?« kicherte
Bierbauch. »Soll ich Ihnen mal was sagen? Ich bin Clint Eastwood in der
Sparpackung.«
    »Und ich war früher mal Gregory
Peck«, prustete der Haarige, »aber dann bin ich fett geworden!«
    Die beiden fanden das irre
komisch, und wenn es in der Nähe eine Eisenstange gegeben hätte, dann wäre sie
beiden auf ihre dämlichen Köpfe gesaust.
    »Na schön«, sagte ich
schließlich, »wenn ihr beide so schlau seid, woher wißt ihr eigentlich, daß ich
Sophie Ventura bin?«
    »Das haben wir im Hotel
überprüft. Sie sind Sophie Ventura.«
    »Wer hat das gesagt?«
    »Ein großer dicker Typ«, meinte
der Haarige. »Oder war er klein?«
    »Es war eine Sie, kein Er«,
sagte Bierbauch. »Glaube ich wenigstens. Oder vielleicht auch ein Er als Sie
verkleidet.«
    »Blödmann!« sagte ich.
    »Genau, das ist er!« Bierbauch
schnalzte mit den Fingern. »Jetzt fällt mir’s wieder ein! Jim Blödmann. Oder
hieß er Harry Blödmann?«
    Das fanden sie wieder irre
komisch. Ich gab es auf. Aus diesen Clowns etwas herauszubekommen, war einfach
unmöglich. Sie soffen die sechs Dosen Bier aus, ohne mir etwas anzubieten, dann
sah der Haarige auf seine Armbanduhr.
    »Zwanzig Minuten«, sagte er.
»Jetzt muß er jeden Augenblick kommen.«
    »Sollen wir Lady Ventura schon
fertigmachen?« fragte Bierbauch.
    »Warum nicht? Endlich mal ein
anderer Anblick als ihre säuerlichen Blicke.« Er machte eine Handbewegung.
»Aufstehen, Sophie.«
    Ich stand auf und sah ihn
mißtrauisch an. »Was haben Sie mit mir vor?«
    »Wir haben einen schüchternen Auftraggeber«,
erklärte er heiter. »Deshalb kommt die Haube wieder.«
    »Nein!« sagte ich bestimmt,
aber das war ein Fehler.
    Er packte mich am Handgelenk,
drehte mir den Arm auf den Rücken und riß ihn hoch, bis ich mich vornüberbeugen
mußte. Dann zog Bierbauch mir die Haube über den Kopf. Ehe die Haube mir Augen
und Ohren verdeckte, hörte ich es noch an der Tür klopfen, dann war ich allein
in meiner schwarzen, muffigen Welt. Ich konnte nichts anderes tun als mit dem
Kaffeewärmer auf dem Kopf dastehen, was entsetzlich peinlich war. So dachte ich
jedenfalls zu diesem Zeitpunkt. Ich ahnte nicht, daß es gleich noch viel
peinlicher werden würde.
    Plötzlich spürte ich Hände an
meinen Hüften. Der Haarige konnte es nicht sein, weil er immer noch meinen Arm
festhielt. Dann glitten die Hände weiter nach unten, fuhren unter den Gummibund
meines Bikinihöschens und zogen es mit einem Ruck bis zu den Knien herunter.
Ich zappelte wie wild, aber der Haarige hatte mich in seinem Schraubstockgriff.
Schlimmer noch war, daß ich unter der Haube nichts hören konnte und nicht
einmal wußte, was sie mit mir anstellen wollten, Vergewaltigung oder
Schlimmeres. Schlimmeres konnte ich mir kaum vorstellen, aber Vergewaltigung
reichte auch schon.
    Eine Zeitlang befaßte ich mich
mit krampfhaften Befreiungsversuchen, dann zogen die Hände mein Höschen
unvermittelt wieder hoch. Nun ging es mir wieder besser, denn ich nahm an, daß
der Schänder seine Absichten geändert hatte. Der Haarige gab mir einen Schubs,
ich stolperte vorwärts. Dann hielt er mich an und ließ meine Arme los. Nun kam
ein entscheidender Augenblick, denn ich war nicht ganz sicher, ob ich sehen
wollte, was passierte. Ich rieb meine
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