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Gesang der Untoten

Gesang der Untoten

Titel: Gesang der Untoten
Autoren: Carter Brown
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Arme, bis sie nicht mehr weh taten, dann
nahm ich langsam die Haube ab.
    Ich stand in einem schäbigen
kleinen Badezimmer. Ganz allein, wie ich feststellte. Hinter mir war eine Tür.
Vielleicht war das wieder eine Falle? Wenn ich jetzt zum Beispiel die Tür
aufmachte und sie über mich herfielen und mir die Haube wieder überstülpten?
Aber es gab nur eine Methode, das herauszufinden, so öffnete ich die Tür
langsam, zentimeterweise. Der Raum dahinter war leer. Ich fragte mich, ob ich
vielleicht verrückt geworden war. Die leeren Bierdosen standen auf dem Tisch,
aber der Haarige und der Bierbauch waren verschwunden. Ohne Eile ging ich zur
Wohnungstür und machte sie auf. Nichts geschah. Ich lief die Treppen hinunter,
langsam erst, dann immer rascher. Unten war eine schäbige Eingangshalle, die
sich auf eine schäbige Straße öffnete. Ich war irgendwo nicht weit vom Zentrum
von Los Angeles und stand vor einem völlig neuen Problem: Wie, zum Teufel,
sollte ich nur im Bikini und ohne Geld ins Hotel zurückkommen? So wie die
Straße aussah, mußte ich befürchten, an der nächsten Ecke geschnappt und zum
Eigengebrauch mit nach Hause genommen zu werden.
    Ein Wagen, der auf der anderen
Seite der Straße geparkt hatte, machte eine U-Wendung und hielt vor dem Haus.
Ein Mann stieg aus, kam um das Auto herum und hielt mir die Beifahrertür auf.
    »Hallo, Mavis, fein, daß Sie da
sind. Ich fahre Sie zurück ins Hotel.«
     
     
     

4
     
    Also ehrlich! Zuerst war ich so
überrascht, daß ich gar nichts sagen konnte. Ich mußte nur immer Burt Delawares
Gesicht anstarren. Schließlich fand ich meine Stimme wieder.
    »Wie kommt das?« krächzte ich.
»Wo? Wer...?«
    »Jemand hat bei mir im Büro
angerufen und gesagt, Sie hätten Ärger, so bin ich hierhergefahren und habe auf
Sie gewartet. Erst habe ich Harry im Hotel gefragt, aber der sagte, Sie seien
nicht in Ihrem Zimmer, also dachte ich mir, ich fahre sicherheitshalber
hierher.« Er grinste mich an. »In so einem Viertel läuft man doch nicht im
Bikini herum!«
    »Man hat mich entführt. Vom
Swimming-pool. Die haben mich für Sophie Ventura gehalten!«
    »Wer war das denn?«
    Also erzählte ich ihm von
Bierbauch und dem Haarigen, wie sie mich in die Tiefgarage gelockt, mir die
Haube über den Kopf gezogen und mich dann weggebracht hatten.
    »Das verstehe ich nicht. Warum
haben sie es sich anders überlegt und Sie laufenlassen?«
    »Weiß ich nicht. Wer die beiden
auch angeheuert hat, mich oder Sophie Ventura zu entführen, muß gemerkt haben,
daß ich die falsche war.«
    »Langsam!« rief er. »Das
bedeutet doch, daß der Unbekannte wußte, wie die echte Sophie aussieht! «
    »Vielleicht war es Carl?« sagte
ich.
    »Carl?« Er schien eine
Gänsehaut zu bekommen. »Wer, zum Kuckuck, ist Carl?«
    »Ihr Mann.«
    »Ist er Ihnen vorgestellt
worden?«
    »Nein. Aber Dumbo hat mir eine
Nachricht von ihm überbracht. Es stört ihn nicht so sehr, daß Sophie ihn
verlassen und mit seinem Geld ein Studio aufgebaut hat, aber er will auf keinen
Fall zulassen, daß sie öffentlich auftritt.«
    »Dumbo, eh?« Plötzlich stieß er
einen wilden Schrei aus. »War das ein Ferngespräch aus Disneyland?«
    »Dumbo heißt ein Mädchen im
Hotel. Ich glaube, sie fixt. Jedenfalls hat jemand ihr eine Nachricht für mich
gegeben. Für Sophie Ventura, meine ich.«
    »Wir haben einen argen Fehler
gemacht. Niemand hat damit gerechnet, daß jemand wissen konnte, daß Sie im
Hotel waren. Mango Pickle und seine Untoten kommen erst morgen angespukt.« Er
seufzte tief. »Jetzt wird alles noch komplizierter. Wir glaubten, es nur mit
irgendwelchen Gangstern zu tun zu haben, jetzt kommt auch noch ihr Exmann
dazu.«
    »Dumbo sagte, er sei ihr Mann,
aber sie hätte ihn verlassen. Von einem Exmann hat sie nichts gesagt.«
    »Heiliger Strohsack!« stöhnte
Burt gequält. »Ich frage mich langsam, ob Sophie das alles wert ist.«
    »Wie viele goldene
Schallplatten?«
    »Sie ist es wert«, meinte er
rasch. »Ich habe noch eine Million Dinge zu erledigen, Mavis. Ich fahre Sie
jetzt zum Hotel und gehe zurück in mein Büro. Ich sage gleich Johnny Rio
Bescheid, er soll zu Ihnen kommen und auf Sie aufpassen.«
    »Gerne.«
    »Sie sind ein großartiges
Mädchen«, sagte er und tätschelte den nächstgelegenen Schenkel. »Bin ich froh,
daß ich auf Ihrer Seite stehe!«
    »Ich bezweifle nur, daß ich
noch einmal einen Bikini anziehe«, seufzte ich. »Bei der nächsten Entführung
möchte ich korrekt gekleidet sein.«
    Er fing
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