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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen
Autoren: Christina Dodd
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wollte nicht selbst entscheiden müssen, ob sie gehen oder bleiben sollte.
    Zack sagte kleinlaut: »Dad hat mich gewarnt, dass auch
Tage wie dieser kommen würden, an denen ich einfach nicht gewinnen kann, egal was ich auch tue.« Zack schaltete sämtliche Lichter im Wagen ein und betrachtete sie mit niedergeschlagener Miene und grüblerischem Blick. »Ich musste in letzter Zeit eine Menge solcher Tage erleben.«
    »Ach, was musstest du doch leiden«, sagte sie sarkastisch und wünschte sich, es wäre noch so finster wie vorhin. Es war einfacher, gleichgültig zu sein, wenn sie ihn nicht so gut sehen konnte und ständig daran denken musste, wie er auf ihr gelegen und sie in die Vergnügungen der Fleischeslust eingeführt hatte.
    »Das musste ich«, sagte er nur. Und setzte dann hinzu: »Ich habe Höllenquallen durchlitten, weil ich dachte, ich würde dich nie mehr in den Armen halten, und alles wegen meiner eigenen Dummheit.« Er drehte sich ganz zu ihr um und legte die Arme auf die Lehne.
    »Du hättest mich ohnehin nie in die Arme genommen, wenn ich von Anfang an gewusst hätte, wer du bist.« Aber alles an ihm, die vollen Lippen, die weißen Zähne, die rätselhaften dunklen Augen, brachte sie nur weiter von ihrem Vorhaben ab, ihm von ihren Gefühlen zu erzählen, sich seine Entschuldigung anzuhören und dann so weit wie möglich fortzulaufen.
    »Deine Mutter und deine Tante scheinen mich für ungerecht zu halten, weil ich mich geweigert habe, mit dir zu reden.«
    »Und, bist du es?«
    »Vermutlich.« Sie senkte den Blick auf die gefalteten Hände. »Und vermutlich hast du das verdient.«
    »Das habe ich.« Er stützte das Kinn auf die Faust. »Ich wusste, dass diese Griswald-Sache dir nicht gefallen würde, und ich wollte es dir erzählen … in jener Nacht.«
    Sie hob den Kopf. »Was dachtest du, dass ich sagen würde?
Es macht nichts, dass du ein Lügner bist, denn schließlich bist du reich? «
    »Ja, das dachte ich.« Er zog grimmig die Mundwinkel herunter. »Ich dachte, du wärst vernünftig.«
    »Vernünftig! Du -« Sie verbiss sich das Wort und fasste nach dem Türgriff.
    »Nein.« Er fasste nach seinem eigenen Griff. »Hör mich zu Ende an!«
    Sie konnte es nicht glauben. »Was? Ich sitze zwar nicht mit dir in diesem Wagen fest, aber falls ich aussteige, rennst du mir nach?«
    »Ja, aber hier im Wagen ist es wärmer.«
    Seine Logik war einwandfrei und nervenzerfetzend. Sie machte missmutig die Augen zu und ließ den Kopf an die Lehne fallen. Zack war ein schlechter Verlierer.
    Er konnte nicht verlieren, und sie war hoffnungslos in ihn verliebt. Was für eine miserable Kombination! »Ich gebe zu, ich verfüge über gewisse Privilegien, weil ich reich bin.«
    Seine Stimme war jetzt viel näher.
    Sie schlug überrascht die Augen auf. Er war über die Lehne des Fahrersitzes geklettert und kam durch den langen Innenraum auf sie zu.
    Sie hob die Hand, um ihn zum Halten zu bringen.
    Er ignorierte es. Er bewegte sich nicht schnell, aber er bewegte sich. Er pirschte sich an wie ein Löwe in schwarzen Jeans und schwarzem Pullover. »Ich werde nicht mein ganzes Geld hergeben, nur damit du glücklich bist. Denn das würde mich unglücklich machen.«
    »Es würde auch nicht funktionieren.« Alles ging viel zu schnell, und nichts war geklärt. »Du bist es gewohnt, reich zu sein. Du würdest dir einfach wieder ein Vermögen verdienen.«

    »Ja, das würde ich.« Er kam immer noch näher, und er hatte diesen verständnisvollen Tonfall. »Mir war nicht bewusst, wie sehr es dich verletzen würde, dass ich mich dir nicht anvertraut habe. Ich hatte nichts von dir begriffen. Ich habe nur gedacht, du wärst wie alle anderen Frauen auf dieser Welt und hättest gerne deinen eigenen Millionär.«
    »Ich will überhaupt niemanden besitzen.«
    »Aber du besitzt mich.«
    »Das will ich nicht, und würdest du bitte damit aufhören, dich anzuschleichen?«
    »Okay.« Mit einer schnellen, entschlossenen Bewegung setzte er sich neben sie. Er zog sie in seine Arme, drückte sich ihren Kopf an die Brust und legte die Wange auf ihren Scheitel. Dann entspannte er sich und seufzte: »So ist es besser.«
    Sie hatte einen katastrophalen strategischen Fehler begangen. Den Kopf an seiner Brust fiel ihr kein einziger guter Grund mehr ein, ihn zu hassen. Sie konnte nur noch daran denken, wie gut er roch. Sein Herz pochte unter ihrem Ohr. Er hüllte sie in seine Hitze ein, und ihr war, als sei ihr nicht mehr warm gewesen, seit er sie das letzte Mal
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