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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen
Autoren: Christina Dodd
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»Wissen Sie eigentlich, dass er, nachdem er Sie kennen gelernt hat, eine ganze Wagenladung Decken für die Heilsarmee gekauft und selbst überbracht hat?«
    »Natürlich hatten sie dort gar nicht den Platz, all die Decken zu lagern, also musste er von einem Obdachlosenasyl ins andere, um die Decken zu verteilen. Aber immerhin bemüht sich der arme Junge«, sagte Mrs. Givens.
    »Er bemüht sich wirklich sehr«, sagte Hope säuerlich. »Ich kann aber, nur weil ich Gutes tun will, nicht einfach irgendwen heiraten. Ich bin sicher, Mr. Zachariah Givens würde das nicht wollen.«
    »Mr. Zachariah Givens würde Sie zu allen erdenklichen Bedingungen nehmen«, erwiderte Tante Cecily. »Er liebt Sie, so wie Sie sind.«
    Der Wagen bog unter den Portikus des Givens-Hauses ein.
    Mrs. Givens zog sich einen Hut über die ergrauenden Locken. »Sie sollten mit Zachariah reden, Liebes. Er möchte Sie um Vergebung bitten, und als seine Mutter denke ich, dass er das tun sollte.«
    Die Trennscheibe fuhr herunter. »Wir gehen jetzt hinein.« Mrs. Givens öffnete die Tür und stieg aus. »Hope, Liebes, Sie bleiben hier sitzen und überlegen sich, was jetzt das Richtige ist. Sobald Sie eine Entscheidung getroffen haben, wird er für Sie da sein.«
    Tante Cecily setzte noch hinzu: »Wenn Sie nicht mit Zack sprechen wollen, geben Sie einfach dem Fahrer Bescheid, dass er Sie zu Madam Nainci zurückfährt, in Ihr
einsames Leben, Ihr kaltes Apartment, zu den vielen Stunden voller Arbeit und den Stimmen am Telefon.«
    Mrs. Givens nahm Tante Cecilys Stock, beugte sich ins Wageninnere und nahm Tante Cecily am Arm.
    »Könnten Sie mir einen Schubs geben, Hope?«, fragte Tante Cecily.
    »Warum kann denn der Chauffeur nicht helfen?«, fragte Hope und schob Tante Cecily vorsichtig an, während Mrs. Givens von draußen zog und sie Tante Cecily auf die Füße bekamen.
    Als Mrs. Givens die Wagentür zuschlug, kam Sven die Treppe heruntergeeilt und rief: »Warten Sie, Cecily, lassen Sie mich helfen.«
    Hope betrachtete den groß gewachsenen Mann, wie er Cecily zärtlich hochhob. Tante Cecily fing zu strahlen an, als sie ihn sah. Sie hielten ihre Fassade - junger Trainer und verkrüppelte Herrin - aufrecht, aber Hope neigte zu der Annahme, dass die beiden, sobald das Licht aus war, in jeder erdenklichen Art zusammen waren. Sven war der Liebhaber, über den Zack sich Gedanken gemacht hatte. Sven und Tante Cecily hätten nicht verschiedener sein können, aber die Liebe hatte sie zusammengebracht. Es war anrührend, es war wundervoll, und es erinnerte Hope daran, wie es zwischen ihr und Zack hätte sein können. Die dummen Tränen machten sie blind. Nachdem sie sich die Augen gewischt hatte, schaute sie auf und sah den Fahrer die Kappe abnehmen. Sein Haar war schwarz, glatt und im Nacken ein wenig zu lang. Sein Profil war streng, die Wangenknochen hoch, das Kinn kräftig. Er drehte sich zu ihr um. Er hatte dunkle Brauen und seine Augen waren so dunkel, dass sie fast schwarz wirkten.
    Aber in ihnen brannte ein Feuer, das Hope erröten und an seine Wärme denken ließ. »Zack.«

27
    Zack sah gut aus. So gut. Hope sah ihm an, dass sie ihm nur ein kleines Zeichen zu geben brauchte, und er war bei ihr.
    Er sah sie mit einem Begehren an, das so immens war, als hätte er nur für den einen Augenblick gelebt, da sie wieder vereint waren.
    Aber viel schlimmer war, dass Hope reagierte, als seien sie jahrelang voneinander getrennt gewesen. Wer dachte noch an Mrs. Givens und Tante Cecily mit ihren Vorwürfen und Strafpredigten? Ihr eigener Körper war der Verräter! Gedemütigt und wütend, weil jeder sie manipulierte, sogar sie selbst, gestikulierte sie den beiden Frauen hinterher. »Ich nehme an, du hast alles mitangehört.«
    »Mutter und Tante Cecily haben mich nicht gelassen.« Seine Stimme war leise und tief, er sprach so bedächtig, als sei Hope ein wildes Tier, das er erst zähmen musste.
    »Sie haben gesagt, manche Dinge sind reine Frauensache. Jemandem ein schlechtes Gewissen zu machen, zum Beispiel.«
    Hope schnaubte. »Das beherrschen sie wirklich gut.«
    »Es hat also funktioniert?«
    »Ich sitze immer noch hier im Wagen oder etwa nicht?« Auch wenn er auf dem Fahrersitz saß und sie ganz hinten. »Ich rede mit dir oder etwa nicht?«
    »Dein Tonfall lässt zu wünschen übrig.«
    »Ach?« Sie betrachtete die verriegelten Türen. »Ich kann nicht einmal hier raus.«
    Er betätigte einen Schalter und entriegelte die Türen.
    »Wie unfair«, murmelte sie. Sie
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