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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666
Autoren: Alfred Weidenmann
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gewesen. „Das ist nicht ganz vorschriftsmäßig“, lachte Kriminalkommissar Lukkas, „aber ich hoffe, Sie verraten mich nicht, meine Herrschaften!“
    „Wir werden’s uns überlegen“, meinte die hellblonde Dame von der „Morgenpost“, die wieder einmal ihr Pepita-Kostüm trug. Als Wagenmeister Krause die Sirene hörte, sperrte er sofort die Straße ab und hielt einen englischen Wagen zurück, der gerade losfahren wollte.
    „Pardon Mister, aber da kommt die Feuerwehr oder so etwas Ähnliches, und da muß alles halten!“
    „O.k.“, meinte der Engländer und sah sich gelangweilt um.
    „Ist gar nicht die Feuerwehr!“ rief jetzt Wagenmeister Krause, „das ist das Überfallkommando, und es sieht so aus, als —“
    Das Polizeiauto kam jetzt direkt auf den Wagenmeister zu und zog vor dem Hoteleingang die Bremsen.
    „Brennt’s irgendwo, oder was ist los?“ rief Herr Krause.
    „Kein Grund zur Aufregung“, antwortete Kriminalkommissar Lukkas und war den Zeitungsleuten beim Aussteigen behilflich. Dann marschierte er mit ihnen zur Drehtür.
    „Sind das alles Kriminalbeamte?“ fragte Wagenmeister Krause neugierig.
    „Aber nicht weitersagen!“ bat die Dame von der „Morgenpost“ und tippelte schnell hinter den anderen her.
    Die Wagen der Wochenschauen und der Übertragungswagen vom Rundfunk kamen gleich hinterher. Sie blieben einfach stehen.
    „Entschuldigung, das geht aber nicht!“ protestierte Wagenmeister Krause.
    Aber die Film- und Rundfunkleute waren ganz offenbar schwerhörig. Sie rührten sich nicht vom Fleck und fingen jetzt auch noch an, eine Unmenge Kabel abzurollen und auszulegen, quer über den Bürgersteig, über die Treppe und direkt durch die gläserne Drehtür, deren Flügel aufgeklappt worden waren.
    Direktor Adler erwartete die Zeitungsleute in der Halle. „Bitte links zum Roten Salon“, sagte er immer höflich, wenn wieder jemand durch die Drehtür kam und sich fragend umschaute. Zwischendurch sagte er allerdings zum Chefportier Krüger: „Als ob die Königin von England heute bei uns Kaffee trinken würde!“ Im „Roten Salon“ hatte man die weiß gedeckten Tische zu einem Hufeisen zusammengestellt. An diesen Tischen saßen die Schuhputzerjungen, tranken Kakao und futterten Erdbeerkuchen oder Sahnetorte.
    An der Querseite des Hufeisens präsidierte Mister Overseas. Rechts neben sich hatte er Mutter Pfannroth und links den Fleischermeister Winkelmann.
    Und weil ja alle, die zu den Jungen gehörten oder irgend etwas mit der Bankgeschichte zu tun hatten, dabei sein sollten, saß Vater Kuhlenkamp Mister Overseas gegenüber. Der Admiral saß unter den Jungen, und zwar zwischen Peter und Francis.
    Der Sheriff hatte noch Herrn Theobald von der Firma „BLITZ-BLANK“ aufgetrieben, und Peter hatte mit dem Overseasschen Wagen noch Frau Sauerbier aus ihrem Laden geholt.
    Immerhin war der Schuhwichsevertreter ja der „Schwarzen Rose“ in den Arm gefallen, als sie mit ihrer Pistole gedroht hatte, und Frau Sauerbier war in der Pfannrothschen Wohnung dabeigewesen , als es dort um die Wurst gegangen war, beziehungsweise um den Koffer mit den einhundertzweiundvierzigtausend Mark.
    Und schließlich hatte Francis auch noch den hellblonden Conny Kampendonk von der Pagenbank geholt, weil er vor der schwarzen Limousine gewarnt und ihre Nummer aufgeschrieben hatte.
    „Prost, Gemeinde!“ grinste gerade der kleine Horst Buschice und trank seine Kakaotasse leer. Als er sie zurückstellte, war schon ein Kellner hinter ihm und goß sie wieder voll.
    „Das ist ja unheimlich“, flüsterte Horst Buschke und schielte hinter sich.
    Da standen die Kellner wie Soldaten nebeneinander in einer Reihe, angetan mit weißen Schlipsen und Kakaokannen oder Kuchentellern in der Hand.
    Als die ersten Zeitungsleute kamen, ging ihnen Mister Overseas entgegen, begrüßte sie und bat sie, Platz zu nehmen. „Vorerst sind Sie einmal unsere Gäste“, lachte er.
    „Sehr freundlich!“ bedankten sich die Zeitungsleute und packten ihre Notizbücher, ihre Fotoapparate oder ihre Mikrophone wieder in die Taschen. Dann setzten sie sich, wo sie gerade Platz fanden.
    „Bitte zu uns!“ rief der Sheriff und sprang auf, als Kriminalkommissar Lukkas nach einem Platz an der Festtafel suchte.
    „Mit Vergnügen“, schmunzelte der Kriminalkommissar und setzte sich zu den zwei Detektiven und dem Sheriff.
    Als es niemand bemerkte, winkte Francis einem Kellner und flüsterte ihm etwas zu. Der Kellner verschwand und kam dann mit einer
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