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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666
Autoren: Alfred Weidenmann
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interessiert?“ fragte der kleine Horst Buschke. „Immerhin hab’ ich das Überfallkommando geholt.“
    das dann zu spät gekommen ist“, grinste der Junge mit den roten Haaren, der Euler hieß.
    „Mein Gott, das soll jetzt auch noch alles in die Zeitung?“ stöhnte Mutter Pfannroth. „Womöglich mit den richtigen Namen!“
    Währenddessen war so ziemlich die ganze Meister-Mannschaft vom Umkleideraum herübergekommen. Die Jungen hatten ihre Boxhandschuhe unter die Arme geklemmt. Im übrigen waren ihre Haare noch naß.
    Als Mutter Pfannroth ihren Jungen entdeckte, holte sie nur tief Atem. „In die Arme nehme ich ihn heute abend, wenn wir allein sind“, dachte sie, und dann sagte auch schon Mister Overseas: „Hallo, da ist ja unser junger Freund!“
    „Guten Tag, Mister Overseas“, grüßte Peter und bekam wieder einmal einen knallroten Kopf.
    „Daddy weiß alles“, erklärte Francis, und dann erzählte er gleich, weshalb Kriminalassistent Kühnast gekommen war.
    „Natürlich geht ihr hin“, meinte Fleischermeister Winkelmann.
    „Einen Moment!“ rief der Sheriff, und dann zogen sich die drei zu einer kurzen Beratung zurück.
    Anschließend fuhr sich Francis durchs Haar und sagte: „Es tut mir leid, Herr Kühnast.“
    „Sie wollen doch nicht sagen?“ fragte der Kriminalassistent ängstlich und fingerte an seiner Brille herum.
    „Es tut mir leid, wie gesagt, aber wenn die Sache so liegt, werden Sie wohl fliegen!“
    „An der Geschichte waren nämlich alle Jungen beteiligt“, fuhr Peter fort. „Und wir drei kommen nur, wenn auch alle anderen eingeladen werden.“
    „Genauso ist es!“ sagte der Sheriff noch zum Schluß. „Vielleicht sind Sie so freundlich, das Herrn Lukkas auszurichten?“
    „Hepp! Hepp! Hepp!“ brüllten die Schuhputzerjungen und drängten sich begeistert um Francis, Peter und den Sheriff.
    „Bravo!“ klatschte Mutter Pfannroth in die Hände, und Herr Winkelmann klatschte mit.
    „Ich werde Kriminalkommissar Lukkas unterrichten“, sagte Herr Kühnast, zog seinen Hut und wollte gehen. Aber da rief Mister Overseas: „Noch einen Augenblick, wenn ich bitten darf!“
    „Mein Herr?“ sagte Kriminalassistent Kühnast und blieb stehen.
    „Um fünf Uhr sind die Zeitungsleute bei euch?“
    „Sehr richtig.“
    „Gut“ überlegte Mister Overseas und zog an seiner Zigarre. „Dann sagen Sie den Herren, daß sie die Jungen und alles, was zu ihnen gehört, im Hotel ATLANTIC antreffen können.“ Mister Overseas sah sich lächelnd um. „Das heißt, wenn Sie meine Gäste sein wollen?“
    „Im ATLANTIC?“ fragte der kleine Horst Buschke.
    „Wo denn sonst?“ meinte der Sheriff und guckte in die Kastanienbäume. Aber dann grinste er plötzlich, warf seine Arme in die Luft und rief: „Drei Hepp für Mister Overseas !“
    „Hepp! Hepp! Hepp!“ brüllten die Jungen, und Mutter Pfannroth und Herr Winkelmann brüllten mit.

Eine Pressekonferenz im „Roten Salon“

    Die Zeitungsleute waren wirklich reinweg verrückt.
    Schon eine gute Viertelstunde vor fünf Uhr standen sie sich im Dienstzimmer von Kriminalkommissar Lukkas gegenseitig auf den Füßen wie in einem überfüllten Eisenbahnabteil, auch noch draußen auf dem Korridor.
    Die Lokalredakteure der Tageszeitungen hatten gleich ihre Pressefotografen mitgebracht und die Wochenschauen ihre Filmkameras. Drunten im Hof der Kriminalpolizei parkte der Übertragungswagen des Rundfunks, und im letzten Augenblick kamen auch noch die Berichterstatter der Illustrierten.
    „Es tut mir also außerordentlich leid, daß Sie sich vergeblich hierher bemüht haben“, stellte Kriminalkommissar Lukkas gerade fest, „aber ich kann es nicht ändern.“
    „Wie bitte?“ rief eine ältere Dame vom Korridor her. Sie kam von der „Stimme der Hausfrau“ und hörte schlecht.
    nicht ändern!“ wiederholte Kriminalkommissar Lukkas laut.
    „Also, auf ins ATLANTIC!“ schlug der Lokalredakteur vom „8-Uhr-Blatt“ vor.
    „ Let’s go !“ pflichtete ihm ein Herr bei, der einen Wolkenkratzer auf seiner Krawatte hatte. Er vertrat ein amerikanisches Magazin.
    „Für die Herrschaften, die kein Fahrzeug haben, übernimmt die Kriminalpolizei den Transport!“ gab Kriminalkommissar Lukkas noch bekannt, und dann setzte man sich in Bewegung. Fünf Minuten später rollte eine regelrechte Autokarawane aus dem Hof der Kriminalpolizei, voraus der Wagen des Überfallkommandos mit blauen Warnlichtern und Sirene. Alle übrigen Polizeiautos waren nämlich zu klein
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