Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas
Autoren: Earl Warren
Vom Netzwerk:
eine noch manuell funktionierte.
    Von ihrer Besatzung wurde die Hälfte getötet, die anderen rannten um ihr Leben. Nick und ich bewegten uns zur Seite. Ich nahm das Lasergewehr eines Gefallenen an mich.
    »Wir müssen raus aus dem Camp!«, rief ich Nick zu. »Hier gibt es nichts mehr zu retten.«
    Von den Soldaten wehrten sich nur noch wenige, in Igelstellungen zusammengeschlossen, die von den Feinden attackiert wurden.
    Dann schwenkte vom Highway ein Konvoi fahrerloser Trucks mit dröhnenden Mehrklang-Fanfaren auf- und abblendend auf den Weg zum Camp. Schaufel- und Greifbagger folgten ihnen, die Gerätschaften hebend und senkend.
    »Heiliger Strohsack!«, rief Nick. »Die Dinger lassen hier keinen Stein auf dem andern und wühlen den Boden um. – Da vorn steht ein Jeep, Nita, ein altmodisches Ding, der hat keinen Bordcomputer. – Lass uns abhauen.«
    Die meisten Soldaten flüchteten. Einige ergaben sich, die Maschinen bewachten sie. Ihr Schicksal war leicht auszumalen. Wir schlichen uns zu dem Jeep, schossen ein paar Mal, dann stiegen wir in den Jeep. Ein Zündschlüssel war nirgends zu sehen. Nicks Hände zitterten, als er den Jeep kurzschließen wollte.
    »Lass mich das machen!«
    Mir gelang es. Der Motor des Jeeps sprang an, und ich gab Vollgas, gerade noch rechtzeitig, denn eine Caterpillarschaufel krachte dort nieder, wo wir noch eben gestanden hatten. Die Hupe des Caterpillars dröhnte, und seine Scheinwerfer blinkten uns hinterher wie bösartige Augen.
    Ich raste durchs Camp, geriet in einen Graben, und Nick zog mich vom Steuer weg.
    »Lass mich fahren, Darling.«
    »Arschloch!«
    »Du bist keine Lady.«
    Wir tauschten die Rollen, Nick fuhr – und ich muss zugeben, er schaffte das besser als ich. So gelangten wir auf einen Weg, der nach De Kalb führte, dem 148.000-Einwohner-Städtchen, in dem 1873 der ehrwürdige backenbärtige Joseph Glidden den Stacheldraht erfand und wo später Hiram Oldwater seine Villa mit dem Hype darunter errichtete.
    Eine Drohne verfolgte uns – ob sie einen Piloten an Bord hatte oder »unbemannt« war, wusste ich nicht.
    »Wie schütteln wir sie bloß ab?«, fragte Nick, als Laserstrahlen neben und hinter uns sich in den Boden brannten und die Erde zu Glas verschmorten.
    »Gib mir deine Kanone, meine ist leergeschossen!«
    Nick, der einhändig fuhr, reichte mir sein Lasergewehr. Damit hatte ich nicht viel Erfolg gegen die Drohne. Doch meine Schüsse gegen die Kanzel lenkten immerhin ihre Waffenleitsysteme ab, ihr Beschuss wurde ungenauer. Doch da näherte sich über dem kahlen Wald ein Rochen.
    »Shit!«, entfuhr es Nick. »Er wird uns mit seinem Flammenstrahl rösten.«
    »Stop, raus aus der Karre!«
    Nick trat voll auf die Bremse. Ich knallte mit dem Kopf gegen die Scheibe und sah Sterne. Den Helm hatte ich längst verloren, den Headset für den Funkkontakt weggeworfen. Er war nutzlos.
    Ich ließ mich aus dem Jeep fallen.
     
*
     
    Der Rochen fackelte den Weg vor dem Jeep ab, der mit einem Rad im Graben stand. Nick und ich lagen in dem schlammigen Graben, ein miserables Gefühl, aber besser, als tot zu sein. Wir robbten vorwärts, und jetzt dankte ich den Marineausbildern von Fort Bragg dafür, was sie mir beigebracht hatten.
    Hinter uns hüllte der Rochen den Jeep in eine Feuerzunge, schlimmer als die eines Flammenwerfers. Es knallte, Feuer spritzte, ein paar Blechteile flogen umher, und der Jeep brannte lichterloh. Nick zog mich in eine Kanalröhre. Blut sickerte mir aus einer Platzwunde an der Stirn, und ich sah aus, als hätte ich mich mit den Wildschweinen in der Suhle getummelt.
    »Da drüben ist De Kalb«, sagte Nick. »Wir sind ganz in der Nähe. Doch über das kahle Feld da können wir nicht, da sind nämlich drei Mähdrescher, die Patrouille fahren.«
    Das Feld war nicht schlammig. Ich hatte keine Lust, einer Prozedur unterworfen zu werden, die Korn am Halm abmähte, die Getreidekörner in einen Behälter brachte und hinten runde Ballen mit den Getreidehalmen ausschied. Das wäre uns schlecht bekommen und hätte nur blutige Reste gelassen.
    Also krochen wir in die Kanalröhre. Beim Soldatencamp fielen noch immer Schüsse, doch der Kampflärm ließ stark nach. General Ferbers Bataillon war besiegt, geschlagen, gefangengenommen, geflohen, wer konnte. Durch die Kanalisation, in der zum Glück keine Monster lauerten, gelangten wir nach De Kalb.
    In der Stadt wurde eine generalstabsmäßige Säuberungsaktion durchgeführt. Gencoys in menschlicher Gestalt trieben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher