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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas
Autoren: Earl Warren
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Killerfalle, Nick! Raus, bevor die Rollläden runtergehen und die Haustür automatisch blockiert. – Raus, raus, raus!«
    Alle elektronisch gesteuerten Teile in diesem Haus, die mit Genchips bestückt waren, hatten sich gegen uns verschworen. Als wir raus wollten, rückte eine ganze Schar von Gentoys an, von denen das kleine Mädchen eine ganze Menge besessen hatte.
    Wir zerstörten die Biester, die Killerautomaten geworden waren. Nick wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es stank ätzend nach verbranntem Kunststoff und qualmte fürchterlich. Wir mussten die Gasmasken aufsetzen.
    »Es wird immer heißer hier drin – die Klimaanlage will uns grillen. – Raus hier, raus!«, rief ich.
    »Das ist ja kaum auszuhalten«, mokierte sich Nick, als wir mit den Lasergewehren ein Loch in die Fenster schlugen. Sekunden darauf befanden wir uns im Freien.
    Die Drohne war weitergeflogen, wir standen im Vorgarten. Die Gasmasken setzten wir wieder ab und schlichen uns ein paar Häuser weiter, immer bestrebt, dass uns die Gencoys nicht entdeckten. In einem alten Haus, das innen und außen ein wenig verwahrlost war, wo es jedoch keinen technischen Schnickschnack gab, brachen wir dann die Hintertür auf, gelangten hinein, setzten uns in der Küche hin und bereiteten uns ein Essen zu.
    Jetzt hatte ich auch Hunger, und Nick hatte Recht, wir mussten bei Kräften bleiben.
    Als wir da saßen und futterten, ertönte plötzlich eine Stimme: »Hände hoch, ihr verdammten Einbrecher, oder meine Flinte geht los! Seid ihr Menschen oder welche von diesen verdammten künstlichen Killerbiestern?«
    Ich zuckte zusammen wie von der Tarantel gestochen. Lautlos hatte sich eine stämmige grauhaarige Frau angeschlichen. Sie hielt eine Mehrlader-Schrotflinte in der Hand. Hinter der wuchtigen Person, die ein geblümtes Kleid trug, stand ein mickriger kleiner Mann mit weißem Haar und Brille.
    Er hatte einen Overall an und hielt einen schweren Schraubenschlüssel in der Hand, die deutlich zitterte. Sehr kampfstark wirkte er nicht.
    »Wir sind Menschen«, sagte ich. »Wir bekämpfen die Gencoys. Wenn wir welche wären, würden wir Sie jetzt angreifen.«
    »Sie lügen, Mabel, sie lügen!«, sagte das Männlein mit zitternder Stimme.
    »Halt deinen Mund, Herbert! Das weiß ich besser. Das Mädel hat ehrliche, menschliche Augen. – Wie ist Ihr Name, Miss? Woher kommen Sie, und was wollen Sie hier? Wie sind Sie den Gencoys entkommen?«
    »Wie sind Sie und Ihr Mann entkommen, Madam?«
    »Man beantwortet eine Frage nicht mit einer Gegenfrage, Miss, hat Ihre Mutter Sie das nicht gelehrt? – Ich will's Ihnen sagen. Herbert und ich wohnen schon sehr lange hier. Wir waren schon vor den Yuppies da, die nach und nach in die Nachbarschaft gezogen sind und all diesen technischen Kram haben. – Bei uns gibt's das nicht, und ich schätze, das hat uns das Leben gerettet.«
    Das schätzte ich auch.
     
*
     
    Wir waren bei Herbert und Mabel Stone gelandet, einem Ehepaar in den Sechzigern. Bei heruntergelassenen Rollläden saßen wir dann mit ihnen zusammen und unterhielten uns, nachdem wir zu Ende gespeist hatten. Mrs. Stone ließ es sich nicht nehmen, ihren selbstgemachten Plumpudding aus dem Keller zu holen und ihn uns zu kredenzen.
    »Nehmen Sie Himbeersirup dazu, dann schmeckt er noch besser.«
    Jeder ging auf seine Art mit dem Grauen um, das viele wahnsinnig machte. Es gab Menschen, die sich in diesen Tagen umbrachten, weil sie das Entsetzliche nicht mehr ertragen konnten.
    Die Stones hatten Besuch von ihrer Großnichte gehabt, die mit ihrer Familie in der Nachbarschaft wohnte. Das Girl hatte ihren Walkman aufsitzen, winzige Geräte, natürlich computergesteuert, die auf einer einzigen Mini-Disc zehntausend Songs hatten. Soviel konnte natürlich kein Mensch hören.
    »Alisha verdrehte plötzlich die Augen und marschierte ab wie ein Roboter«, erzählte uns Mrs. Stone. »Wir konnten es nicht verhindern. Ein seltsamer Ton lag in der Luft … Wir sahen, wie die meisten unserer Nachbarn ihre Häuser verließen, geduldig wie Schlachtvieh, und mit stumpfen Augen die Straße entlang marschierten. Ich bin zu dem Mann gegangen, der nebenan wohnt, fasste ihn am Arm und schüttelte ihn. Doch er reagierte überhaupt nicht auf mich, er war völlig weggetreten. Da sah ich, dass es aussichtslos war, etwas ändern oder sie aufhalten zu wollen und kehrte ins Haus zurück, wo wir uns einschlossen. Ich bin immer gegen das Übermaß an technischem Kram gewesen, die Menschen geben
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