Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas
Autoren: Earl Warren
Vom Netzwerk:
kalkig.
    »Sie sind abgestürzt«, murmelte er. »All die guten Jungs. Verdammt, was für ein Desaster.«
    »Was sollen wir tun, General?«, fragte ein Botengänger. Der Schrecken stand ihm ins Gesicht geschrieben, seine Uniform war mit Schmutz bedeckt. Es krachte in einer Tour. »Wir können die Raketenbatterien und die Feldgeschütze nicht abfeuern. Der Funkkontakt ist zusammengebrochen.«
    »Schaltet die Gefechtsautomatik ab und bedient die Geschütze und Raketenwerfer manuell!«, befahl ich. »Was sonst?«
    General Ferber stimmte mir zu.
    »Du hast gehört, was die Lady gesagt hat, Soldat. Geh zurück zur Stellung und melde es. Das ist ein Befehl.«
    »Jawohl, Sir!«
    Der Soldat im Tarnanzug und mit voller Gefechtsausrüstung salutierte. Er lief hinaus, doch er kam nicht weit. Ein Heulen und Pfeifen war zu hören.
    »Rakete!«, brüllte General Ferber, packte mich bei den Schultern und riss mich nieder. »Volle Deckung!«
    Er lag neben mir, als es krachte. Der Boden bebte und bäumte sich auf. Die Schockwelle des Raketenschlags durchlief ihn. Das Zelt über uns flog weg mitsamt der gesamten Funkausrüstung, welche noch funktioniert hatte, wenn auch sporadisch.
    Es rauchte und qualmte. Erdklumpen hagelten auf mich nieder. Ich drückte den Kopf mit dem Helm zwischen die Arme, lag auf dem Bauch, hielt mir die Ohren zu und hatte den Mund weit offen. Sonst hätte es mir die Trommelfelle zerreißen oder einen Lungenriss zufügen können.
    In meinem Kopf dröhnte es, und es klingelte mir in den Ohren. Mir war speiübel, und ich hustete und würgte. Ätzender Qualm drang mir in die Nase, und ich spuckte aus.
    »Gottverdammter Scheißdreck! Leben Sie noch, General?«
    Ferber hustete, keuchte und meinte, das sei der Fall. Als er sich neben mir aufsetzte, sah er aus wie eine Karikatur eines Soldaten, voller Dreck und rauchgeschwärzt. Wir betasteten unsere Glieder und schauten nach, ob alle Arme und Beine noch dran waren.
    Das war Gott sei Dank der Fall. Es gab Verwundete bei den Funkern. Der Meldegänger, der kurz zuvor das Zelt verließ, hatte es nicht überlebt. Ein qualmender Krater war draußen, wo die Rakete einschlug …
    Von dem Meldegänger konnte man wenn man suchte, noch ein paar Knöpfe und die Stiefel finden. Mir tat er Leid, doch hatte ich keine Zeit, meine Trauer auszuleben.
    Ich trennte mich von dem General, den ich nie wieder sah – ich nehme an, er ist gefallen oder den Gencoys in die Hände geraten. Mit dem Tod wäre er besser dran.
    Statt des Meldegängers rannte ich zu der Raketenbatterie und übermittelte General Ferbers Befehl, der sofort weitergegeben wurde. Größtenteils hatten die Soldaten sich bereits selbst geholfen und wehrten sich mit Handfeuerwaffen und auf manuell geschalteten Geschützen gegen die angreifenden Feinde.
    Der Kampf war jedoch aussichtslos. Die ersten Soldaten flüchteten. Ein Caterpillar ohne Fahrer, von seinem Computerprogramm geleitet, fuhr durch das Camp, gefolgt von anderen Maschinen. Es war eine Szene ähnlich wie in dem Film »Rhea M«, nach einem Roman des Horror-Klassikers Stephen King. Jener Film, in dem die Trucks durch die Strahlung eines Kometen ein Eigenleben entwickelten und Jagd auf die Menschen machten.
    Hier handelte es sich nicht um einen Kometen, der die Maschinen auf uns hetzte. Mit einer Laserkanone mit Handbedienung schossen wir den Caterpillar ab. Mehrere Schaufelbagger und Trucks zermalmten Soldaten.
    Ein Sportwagen, ein roter Bolide, raste auf mich zu. Ich warf mich zur Seite, richtete die Laserpistole auf ihn – doch der Akku war leer. Der 350-PS-Motor des Superflitzers, eigentlich ein Traumauto, röhrte auf. Der Sportwagen blieb in dem schlammigen Boden auf einem Acker stecken.
    Da hatte ich Glück gehabt. Ein Hummer-Geländewagen der neuesten Serie tat mir nicht den Gefallen. Er hätte mich erwischt, doch da zuckte es von der Seite auf ihn zu – es krachte, die Fetzen flogen, und der Hummer war einmal gewesen.
    Nur noch ein brennendes Wrack. Nick Carson tauchte auf, eine röhrenförmige Vorrichtung in der Hand.
    »Wenigstens die Bazookas funktionieren einwandfrei!«, sagte er. »Das war im letzten Moment, was, Nita?«
    Ich nickte. Um uns herum starben Soldaten, griffen die Maschinen uns an, wurden welche zerstört, doch über ihren Schrott hinweg rückten andere nach. Ganz aus war es, als sich der Boden bewegte. Ein Bohrfahrzeug, wie es im Tiefbau eingesetzt wurde, wühlte sich aus der Erde und vernichtete eine Batterie Laserkanonen, von denen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher